Deutsche Badminton-Meisterschaft Der 1. BC Beuel verliert das Halbfinale

BONN · Die Bonner haben 2:4 gegen den Vorjahresmeister SC EBT Berlin verloren. Beuels Spitzenspielerin Birgit Michels war nur eingeschränkt einsetzbar.

Es gibt wahrlich bittersüße Niederlagen. Das Halbfinale um die deutsche Badminton-Meisterschaft, das der 1. BC Beuel gestern vor prall gefülltem eigenem Haus gegen den amtierenden Meister SC EBT Berlin ausrichtete, war eine solche. Süß, weil es das Beueler Team nach einer spannenden Saison trotz vieler Widrigkeiten am Ende doch in die Play-offs geschafft hatte und das Halbfinale als Tabellenzweiter den Fans zu Hause servieren konnte. Bitter, weil es mit 2:4 verloren ging, und die Beueler somit das Finale verpassten.

Im Vorfeld der Partie gegen Meister Berlin hatte der Beueler Trainer Marc Hannes geurteilt, dass fünf Spiele absolut offen seien. Nur das Dameneinzel, das bei den Hauptstädtern mit der Weltranglisten-Achten Juliane Schenk eigentlich unschlagbar besetzt ist, wähnte man als sicheren Minuspunkt. Aber der Sport im Spitzenbereich setzt absolute Fitness voraus. Und genau daran fehlte es der Beuelerin Birgit Michels ausgerechnet an diesem Tag.

Sie hatte erst am Freitag die Freigabe von den Ärzten bekommen - und das auch nur für ein Spiel. Und im Damendoppel merkte man der Beuelerin ihr Handicap an, sie konnte mit der schmerzhaften Ermüdungsverletzung im Knöchel nicht voll in die Ballwechsel einsteigen. Damit kann man in den Play-offs nicht gewinnen - das Damendoppel ging in zwei Sätzen weg.

Badminton: Beuel - Berlin (Halbfinale)
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Die Herren machten es im parallel verlaufenden Herrendoppel wieder wett: Überraschend klar gewannen Marc Zwiebler und Ingo Kindervater gegen Woong Chong Hann und Robert Blair. Das Dameneinzel ging erwartungsgemäß an Berlin, und bei den anschließenden Herreneinzeln brauchte man ganz starke Nerven. André Tedjono bekam es mit dem 37-jährigen Dänen Kenneth Jonassen zu tun, Marc Zwiebler stand gegen Woong Chon Hann auf dem Feld.

Tedjono fand zunächst gegen den ausgefuchsten Jonassen kein Mittel, er ließ sich immer wieder auf dessen schnelles Spiel mit vielen flach geschlagenen Bällen ein - und zog den Kürzen. Zwiebler hingegen spielte im ersten Satz ruhig seinen Stiefel runter und gewann klar den ersten Durchgang.

Wenn eine Halle kochen kann, so tat es die Erwin-Kranz-Halle in den sich nun folgenden Sätzen. Tedjono fand immer besser ins Spiel, nahm dem Dänen Punkt um Punkt ab, und die Fans machten kräftig Stimmung. Zwiebler ließ sich auf dem Nachbarfeld erkennbar davon ablenken, er machte Fehler - und Hann versteht es, solche Situationen auszunutzen. Tedjono gewann Durchgang zwei, Zwiebler nicht. Beide mussten in den Entscheidungssatz.

Tedjono kam auch hier gut ins Spiel, aber zur Mitte des Satz drehte sein Gegner auf. Er warf seine ganze Erfahrung in die Ballwechsel und schaffte es, Tedjono wieder aus dem Spiel zu nehmen. Damit war der dritte Satz weg. Wer jetzt rechnen konnte, kam schnell zu dem Ergebnis: Selbst wenn Zwiebler gewinnen würde, so musste auch das Mixed deutlich in zwei Sätzen siegen, um den Beueler Finaleinzug perfekt zu machen.

Denn bei einem 3:3 hätten die Berliner das bessere Satzverhältnis auf ihrer Seite. Zwiebler holte das Spiel, und unter tosender Anfeuerung von Beueler und Berliner Fans startete das Mixed. Kein Team konnte sich absetzen, es entschieden am Satzende nur noch die Nerven. Und hier passierten Kindervater und Heather Olver zwei entscheidende Fehler zum 20:22. Damit hatte Berlin den Finaleinzug perfekt gemacht. Gegner ist der BC Bischmisheim.

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