"Den Spaß haben sich die Jungs verdient"

Nach der Meisterfeier verabschiedete sich die Rhöndorfer Mannschaft in den Skiurlaub - Für die kommende Basketball-Saison ist noch alles offen

Bad Honnef. Ein ganzes Wochenende feierte der SER Rhöndorf mit seinen Fans die gewonnene Meisterschaft in der 2. Basketball-Bundesliga - und verabschiedete sich anschließend in den Skiurlaub. "Den Spaß haben sich die Jungs verdient", meinte Coach Berthold Bisselik. Manager Ferdi Solzbacher hatte das Meister-Team für vier Tage nach Sölden eingeladen. Bereits am Montag standen die Basketballer - noch mit etwas wackligen Knien - auf der Skipiste.

Denn die vorangegangene zweitägige Feier hatte es in sich. 30 spannende Spieltage hatten die Drachen absolviert, bevor in der zweiten Verlängerung im "Endspiel" beim Vizemeister TSV Quakenbrück der 100:97-Sieg perfekt war. Überglückliche Spieler und rund 300 mitgereiste Fans lagen sich mit Freudentränen in den Augen in den Armen. Unerwartete Verstärkung erhielten die Rhöndorfer Schlachtenbummler aus dem Quakenbrücker Nachbarörtchen Merzen. Dort hatte Center Jürgen Maaßmann in der Jugend das Basketball-Spiel erlernt. 50 lautstarke Maaßmann-Fans aus Merzen feuerten die Drachen mit an und luden die Rheinländer anschließend zu einem feucht-fröhlichen Fest ein. "Es war ein toller Empfang", bedankte sich Bisselik. Erst um halb zwei in der Früh machte sich das Rhöndorfer Team auf den Heimweg - und schon nach einigen Stunden Schlaf wurde die Party fortgesetzt.

Diesmal im Bad Honnefer Club Pseudonym mit den daheim gebliebenen Fans und den Rollstuhl-Basketballern des ASV Bonn, die nach ihrem vierten Pokalsieg am Sonntag in Wetzlar gemeinsam mit den Rhöndorfern feierten. Schon im Skiurlaub wollen Bisselik und Solzbacher die ersten Gespräche mit dem Team über die neue Saison führen. Wo die Drachen dann auflaufen werden, scheint noch völlig offen zu sein. Aus Rhöndorfer Sicht klar favorisiert ist das Modell, die Erstliga-Lizenz auf die in die 2. Liga aufgestiegenen Cologne 99ers zu übertragen und das eigene Nachwuchskonzept in der 2. Liga als Partner der Kölner weiter zu entwickeln. "Wir wollen eine enge Kooperation mit den Cologne 99ers", sagt Solzbacher.

Doch Teile der Bundesligisten, die mehrheitlich diesem Lizenz-Transfer zustimmen müssten, sind mit einer solchen Lösung nicht glücklich und vertreten die Ansicht, dass, falls Rhöndorf auf den Aufstieg verzichten sollte, Quakenbrück als Vizemeister aufsteigen solle. Die Konkurrenz mit den 99ers, die ihre Heimspiele in der 18 000 Zuschauer fassenden Kölnarena austragen wollen, scheint Teilen der Liga Sorgen zu bereiten. Durch die BBL zustimmungspflichtig wäre allerdings nur die offizielle Übertragung der Lizenz. Doch es gibt auch Nebenwege, die zum gleichen Endergebnis führen würden. So könnten die Rhöndorfer in der kommenden Saison, zum Beispiel unter dem Namen Cologne Dragons, ihre Heimspiele in der 1. Liga in der Kölnarena austragen, die Kölner ihre Heimspiele der 2. Liga zum Beispiel als Rhöndorf Dragons in der Halle an der Menzenberger Straße.

Falls sich keine einvernehmliche Lösung mit der BBL erzielen lässt, gibt es noch eine ganz einfache Lösung: In der kommenden Saison spielt das Bisselik-Team nach zweijähriger Pause in Rhöndorf wieder in der Bundesliga. "Natürlich denken wir darüber nach, ob wir unser Nachwuchskonzept auch in der 1. Liga umsetzen können", hält sich Bisselik alle Optionen offen.

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