Dank der Damen hat das Zittern ein Ende

Der BC Beuel steht in der Badminton-Bundesliga überraschend an der Tabellenspitze - Trainer Marc Hannes über die Gründe, die Konkurrenz und die Titelchancen

  BC Beuel  (vl.) Ian Maywald, Marc Hannes, Ingo Kindervater, Heidi Doessing-Eiber, Yangchun Xie, Mareike Busch, Marc Zwiebler, Christoph Clarenbach.

BC Beuel (vl.) Ian Maywald, Marc Hannes, Ingo Kindervater, Heidi Doessing-Eiber, Yangchun Xie, Mareike Busch, Marc Zwiebler, Christoph Clarenbach.

Foto: Friese

Bonn. (ga) Der 1. BC Beuel steht nach der Hinrunde der Badminton-Bundesliga völlig überraschend ungeschlagen auf dem ersten Tabellenplatz. Trainer Marc Hannes macht dafür nicht zuletzt die neue Frauen-Power im Team verantwortlich. Mit Hannes sprach Angelika Heidger.

GA: Herbstmeister der Bundesliga, war damit zu rechnen?

Marc Hannes: Sicherlich nicht. Unser Ziel vor Saisonbeginn ist das Erreichen der Play-offs gewesen, also ein Platz in der oberen Tabellenhälfte. Dass wir nach der ersten Hälfte ganz oben stehen würden, hätte sich keiner träumen lassen.

GA: Was läuft anders als in den vergangenen Jahren?

Hannes: Petra und Birgit Overzier haben den Druck von uns genommen. Dank der Damen gehen zwei Spiele immer sicher auf unser Konto, und dann müssen wir nur noch zwei gewinnen, um zumindest ein Unentschieden zu erreichen. In der Vergangenheit gingen diese Spiele immer verloren.

Somit mussten alle fünf Herrenpunkte geholt werden. Da haben wir unter einem ganz anderen Druck gestanden. Gegen Ende eines Spieltages ging immer das Zittern los: Können wir noch den vierten oder fünften Punkt holen? Jetzt starten wir mit 2:0 Punkten, das ist doch eine ganz andere Ausgangsbasis.

GA: Was hat sich im Training unter Ihrer Regie im Vergleich zum vorherigen Trainer Ang Li verändert?

Hannes: Ang Li hat den Schwerpunkt auf die Herreneinzel gelegt. Es war mehr ein Training für Yangchun Xie, Ian Maywald und Marc Zwiebler. Ich lege mehr Wert auf das Doppeltraining, denn unsere Stärke liegt gerade in den Doppeldisziplinen. Das heißt, weg vom Individual-, hin zum Mannschaftstraining.

Die Doppelspiele bilden den Auftakt, wenn man hier mit drei Punkten in Führung gehen kann, stellt man die Weichen für das weitere Spiel. Hinzu kommt, dass Anthony Clark jetzt vermehrt Mixed-Turniere spielt und auch bislang kein Mixed verloren hat.

GA: Wenn Sie auf die Rückrunde schauen, wie sieht da Ihre Prognose aus?

Hannes: Der Vorteil bei den Herrendoppel geht einher mit einem leichten Nachteil bei den Herreneinzeln. Wir müssen hier noch zulegen. Das Potenzial ist vorhanden. Maywald, Xie und Zwiebler konnten im Sommer nicht viel trainieren und haben einen Rückstand aufzuholen.

Vor allem Ian Maywald ist schlecht in die Saison gestartet. Da sehe ich noch Steigerungsmöglichkeiten, ebenso im Damendoppel. Petra und Birgit Overzier müssen erstmal richtig zusammenfinden.

Die beiden trainieren ja nur zusammen und spielen nicht gemeinsam auf Turnieren. Da ist der Leistungsgipfel noch nicht erreicht. Deshalb glaube ich, dass wir auch in der Rückrunde sehr erfolgreich sein werden.

GA: Was macht die Konkurrenz: Welche Mannschaften können noch zulegen?

Hannes: Bischmisheim wird dann, wenn die Chinesin Xu die deutsche Staatsbürgerschaft erhält, viel stärker sein als bislang, denn sie können dann auch gleichzeitig den Inder Kanetkar einsetzen.

Alle Spiele, die in der Hinrunde knapp verloren wurden, werden sie gewinnen können. Langenfeld wird sich bestimmt oben halten, und die Ludwigshafener, die bislang ohne ihre beiden Engländer Smith und Burgess spielen mussten, können bestimmt noch zulegen.

GA: Wo wird der 1. BC Beuel nach der Rückrunde stehen?

Hannes: Wenn wir keine Verletzungsprobleme bekommen, dann bleiben wir weiter an der Spitze. Wir haben uns jedenfalls zum Ziel gesetzt, auch nach der Rückrunde ungeschlagen auf Platz eins zu stehen und so in den Play-offs von der besten Position aus um den Meistertitel zu spielen.

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