Handball-Regionalliga Bonns Handball-Trainer Röhrig warnt vor Wölfen

Bonn · In der Handball-Regionalliga will der TSV Bonn rrh. den Kontakt zur Tabellenspitze halten. Der TV Rheinbach gastiert beim starken TuS Opladen.

 Großes Durchsetzungsvermögen werden Christian Dobbelstein (Mitte) und seine Mitspieler vom TV Rheinbach im Auswärtsspiel beim TuS Opladen zeigen müssen.

Großes Durchsetzungsvermögen werden Christian Dobbelstein (Mitte) und seine Mitspieler vom TV Rheinbach im Auswärtsspiel beim TuS Opladen zeigen müssen.

Foto: Horst Müller

Vor anspruchsvollen Aufgaben stehen am sechsten Spieltag die Bonner Handballer in der Regionalliga Nordrhein. So erwartet die TSV Bonn rrh. den HC Wölfe Nordrhein, der am vergangenen Spieltag durch einen unerwartet hohen 30:23-Heimsieg gegen den TuS 82 Opladen aufhorchen ließ. Der TV Rheinbach M 1883 trifft als Gast des TuS 82 Opladen auf einen alten Bekannten aus etlichen gemeinsamen Spielzeiten in der Oberliga Mittelrhein.

TSV Bonn rrh.- HC Wölfe Nordrhein (Samstag, 19.30 Uhr, Sporthalle Ringstraße, Beuel): Nach den Niederlagen der Ligafavoriten Ratingen und Opladen ist die Spitzengruppe der Regionalliga, die bis zum sechsten Platz reicht, weiter zusammengerückt. Die TSV belegt derzeit hinter der Überraschungsmannschaft TuSEM Essen II, die als einziges Team noch ungeschlagen ist, den zweiten Rang.

Der mit einigen Hoffnungen in die Saison gegangene HC verpatzte zwar mit drei Niederlagen in vier Spielen den Saisonauftakt. Am vergangenen Spieltag holte der HC jedoch den ersten Saisonsieg, der bemerkenswert ist, da mit Opladen ein Mitfavorit der Liga deutlich besiegt wurde. Mit diesem Sieg verbesserten sich die Wölfe vom Tabellenende auf den elften Rang.

Beachtliche Rolle in Bundesligen gespielt

Der HC ist der Nachfolger des Traditionsvereins OSC Rheinhausen, der in den 1990er Jahren eine beachtliche Rolle in der ersten und zweiten Bundesliga spielte, ehe es aus finanziellen Gründen stetig bergab ging. Es folgte eine wechselvolle Geschichte mit Zusammenschlüssen, Trennungen und neuen Zusammenschlüssen bis zur Gründung des Handballclubs Wölfe Nordrhein. Nach Ende der vergangenen Spielzeit, die der HC als Zehnter beendete, übernahm Alexander Tesch, der vorher beim HC als Kreisspieler aktiv war, das Traineramt vom langjährigen Coach Thomas Molsner. Tesch musste einen kleinen Umbruch einleiten, denn aus acht Neuzugängen und den zwölf verbliebenen „Alt-Wölfen“ war eine neue Mannschaft zu formen.

Bekanntester Zugang ist Hannes Hombrink vom Drittligisten HSG Krefeld. Erfolgreichster Torschütze ist mit Linkshänder Julian Kamp wieder ein alter Bekannter, der in der Saison 2017/18 die meisten Treffer aus dem Feld in der Liga erzielt hat. „Der HC hat sich von Woche zu Woche stabilisiert. Der klare Sieg gegen Opladen ist eine Warnung für uns, die Mannschaft nicht zu unterschätzen und an den ersten Spielen zu messen. Wenn wir nicht hundert Prozent bringen, wird es uns wie Opladen ergehen“, warnt TSV-Trainer David Röhrig. Der Coach hat einige personelle Probleme, muss weiterhin auf die verletzten Stammkräfte Robert Lauktien, Niklas Rath und Tim Wilhelms verzichten.

TuS 82 Opladen - TV Rheinbach M 1883 (Samstag, 19.15 Uhr, Bielert – Sporthalle, Opladen): „Wir müssen uns auf einen hochmotivierten TuS einstellen, der sich für die unerwartete Niederlage gegen die Wölfe Nordrhein rehabilitieren will“, bereitet RTV-Trainer Karsten Bohmann-Hesse seine Mannschaft auf einen heißen Gang in Opladen vor. Bei der Niederlage in Duisburg hatte die TuS-Abwehr einige Probleme mit dem Tempo der Wölfe. Als Ursache sah TuS-Trainer Fabrice Voigt eine mangelnde Einstellung, warf seiner Mannschaft vor, phasenweise mit angezogener Handbremse gespielt zu haben. Außerdem verlor der TuS seinen Spielmacher Johannes Sonnenberg, der nach einem Revanchefoul die Rote und Blaue Karte sah und damit zumindest gegen den RTV gesperrt sein wird.

Exzellenter Kader

Allerdings verfügt Voigt über einen exzellenten Kader, in dem jede Position doppelt besetzt und fast jeder Ausfall zu kompensieren ist. So könnten die Neuzugänge Lars Jäckel, der zuletzt in Ratingen in der dritten Liga spielte, oder Birger Dittmer, der zusammen mit Linkshänder Marius Anger die interne Torschützenliste (beide 22 Tore) anführt, die Rolle Sonnenbergs übernehmen. Eine torgefährliche rechte Angriffsseite bildet die Tormaschine Anger, der 2017/18 hinter René Lönenbach mit 172 Toren den zweiten Platz in der Torschützenliste der Liga belegte, mit Außenspieler Mathis Pötzsch, der ebenfalls über Drittligaerfahrung verfügt und vom TV Korschenbroich kam. Besonders achten muss die Rheinbacher Abwehr auf die beiden Kreisspieler Jan Jagieniak und Aaron Ellmann.

Ein Wiedersehen gibt es mit Torwart Benedikt Klein, der vor einigen Jahren beim RTV spielte. Bohmann-Hesse musste Anfang dieser Woche auf mehrere Spieler verzichten, die an Grippe erkrankt sind. Er hofft jedoch, dass am Samstag alle erkrankten Spieler einsatzfähig sind. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Lukas Schwolow, der an einer Schulterverletzung laboriert.

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