Handball-Regionalliga Bonn rrh. bezwingt den Meister

Bonn · Zwei Spieltage vor Saisonende sorgten die Handballer der TSV Bonn rrh. in der Regionalliga Nordrhein für den Paukenschlag der Rückrunde. Mit einer bärenstarken zweiten Halbzeit besiegten die Beueler die als Meister feststehende HSG Bergische Panther mit 24:23.

Damit haben die Beueler als aktueller Tabellenvierter weiterhin die Möglichkeit, noch Vizemeister zu werden. Dagegen bot die HSG Rheinbach/Wormersdorf eine schwache Leistung und unterlag in eigener Halle der Zweitvertretung des TuSEM Essen mit 29:32, bleibt aber Tabellensechster.

TSV Bonn rrh. - HSG Bergische Panther 24:23 (10:14): Die Panther reisten ohne ihren Trainer Marcel Mutz und ohne Linkshänder mit nur einem Auswechselspieler an. Dennoch startete die HSG meisterlich, spielte mit überragender individueller Qualität die indisponierte 3:2:1-Abwehr der TSV in den ersten sieben Minuten mit einer 5:0-Führung schwindlig. So bekamen die Beueler den überragenden Kreisspieler David de la Fuente, der in der ersten Halbzeit an fast jedem Tor der Gäste beteiligt war, überhaupt nicht in den Griff. Immerhin fand zumindest der vorher viel zu hektisch aufspielende Beueler Angriff langsam in die Partie, sodass die TSV mit einem Dreierpack auf 3:5 (10.) verkürzte.

Da aber die Abwehr weiterhin ein Unsicherheitsfaktor blieb, hielten die Gäste einen Vorsprung zwischen drei und fünf Toren. Der treffsichere Simon Röhrig sorgte mit seinen fünf Treffern dafür, dass mit einem für die Beueler schmeichelhaften 10:14-Rückstand die Seiten gewechselt wurden. „In der Pause haben wir die Schwächen unserer Abwehr angesprochen und gemeinsam beschlossen, auf ein 4:2-Abwehrsystem umzustellen. Das hat dann auch gut geklappt und war der Grundstein für unseren Sieg“, traf TSV-Trainer David Röhrig die spielentscheidende taktische Entscheidung.

So stand nach dem Wechsel eine ganz andere Beueler Mannschaft – weiterhin ohne den früh wegen Rückenbeschwerden ausgewechselten Thomas Onnebrink – auf dem Feld. Gestützt auf die aggressive Abwehr, in der jeder Beueler den Zweikampf mit den körperlich überlegenen Panthern suchte und meistens erfolgreich bestand, holte die TSV in einem unglaublichen 9:1-Lauf Tor um Tor auf und erspielte sich gegen 15 Minuten torlose und sichtlich konsternierte Panther eine 19:15-Führung (48.). Nun wechselten auch die Gäste, die sich bis dahin allein auf ihre spielerischen Qualitäten verlassen hatten, in den „echten“ Wettkampfmodus mit Kampf und Einsatz. So entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe.

In der spannenden Schlussphase wachte wie schon oft bei den Heimspielen das vorher eher lethargische Beueler Publikum auf und peitschte die Mannschaft nach vorn, als die Panther auf 18:19 (51.) verkürzten. Zwar konterten die Beueler mit einem Doppelschlag von Simon Röhrig mit zwei tollen Toren aus dem Rückraum zum 23:20 (56.), doch die Gäste blieben dran, glichen 60 Sekunden vor dem Ende zum 23:23 durch einen Siebenmeter aus. Drei Sekunden vor Schluss kämpfte sich Fabian Struif auf der linken Seite durch und erzielte den bejubelten 24:23-Siegtreffer.

TSV Bonn rrh.: Ridder, Schäper, Benninghoff-Lühl (2), Hachgenei (2), Lauktien (3), Maeser, Onnebrink, Rath (2), Simon Röhrig (8/3), Christopher Röhrig (1), Rohloff (2), Struif (3), Wilhelms (1).

HSG Rheinbach/Wormersdorf - TuSEM Essen II 29:32 (12:16)

„Eine verdiente Heimniederlage, denn wir haben einen gebrauchten Tag erwischt. Bis auf René Lönenbach und Timm Schwolow hat kein Spieler auch nur annähernd Normalform erreicht“, kritisierte HSG-Trainer Dietmar Schwolow. Die HSG geriet aufgrund großer Lücken in der Abwehr schnell 1:4 in Rückstand (5.). Nach einer Auszeit kam Rheinbach zwar zum 5:5-Ausgleich (8.), doch danach dominierte wieder der TuSEM, der sich über 9:6 (13.) auf 13:9 (22.) absetzte. Da das Rheinbacher Angriffsspiel besonders aus dem Rückraum von vielen Fehlern geprägt war, hielten die Gäste den Vorsprung von vier Toren und gingen mit einer 16:12-Führung in die Pause. Nach dem Wechsel erhöhte Essen den Abstand um ein Tor auf 21:16 (39.). Anschließend fand die HSG kurzzeitig ins Spiel und verkürzte auf 19:21 (41.). Doch diese Phase erwies sich als Strohfeuer, denn eine weiterhin hohe Rheinbacher Fehlerquote ließ die Gäste zu leichten Ballgewinnen kommen, die sie zu einer Erhöhung auf 28:23 (52.) nutzten. Die HSG kämpfte sich noch einmal auf 26:28 (56.) heran, schaffte aber nicht mehr die Wende, da der TuSEM zum 32:29-Endstand konterte.

HSG Rheinbach/Wormersdorf: Funke, Thürnau (beide Tor), Breuer, Oliver Dasburg (1), Fischer (2), Gleich, Grommes (1), Hammann (3), Lönenbach (10/1), Reyer (1), Ribbe (6/2), Timm Schwolow (5).

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