Baseball Bonn Capitals ziehen ins Finale ein

Bonn · Die Baseballer der Bonn Capitals können einen weiteren Sieg für sich verbuchen. Die Mannschaft zog am Sonntag ins Finale ein.

Der deutsche Baseballmeister Bonn Capitals hat es in Sachen Titelverteidigung erneut spannend gemacht. Wie schon in der Viertelfinalserie gegen Regensburg brauchte der amtierende Champion wieder fünf Partien, um ins Finale um die deutsche Meisterschaft einzuziehen. Nach der Siegteilung bei den Solingen Alligators gewannen die Capitals am Samstag Spiel drei mit 5:3. Und wie schon gegen Regensburg ging das vierte Duell am Sonntag mit 1:0 an die Gäste. Aber erneut bewies die Mannschaft von Trainer Alex Derhak Playoff-Härte und Nervenstärke.

Das entscheidende fünfte Spiel entschied der Titelverteidiger vor den 1.300 begeistert mitgehenden Fans im Stadion an der Rheinaue mit 10:5 für sich. Wie schon im Vorjahr heißt der Finalgegner der Capitals Heidenheim Heideköpfe. Der Vizemeister setzte sich souverän mit 3:0-Siegen gegen die Mainz Athletics durch. Für die Capitals ist dies die dritte Finalteilnahme in Folge. Der Gegner hieß dabei immer Heidenheim.

„Solingen hat es uns wirklich schwer gemacht. Es war eine enge Serie“, meinte Derhak. „Umso mehr freue ich mich für mein Team, dass wir es erneut ins Finale geschafft haben.“ Das fünfte entscheidende Spiel begann dabei ganz im Sinne der Gastgeber. Denn schon im ersten Inning ging der Titelverteidiger mit 2:0 in Führung. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn postwendend gelang den Alligators das 2:2. Hatte in Spiel vier gegen Solingens Spielertrainer und Pitcher Wayne Ough noch sehr wenig in der Bonner Offensive funktioniert, so konnte die Abteilung Attacke diesmal schnell nachlegen.

Bonner Schlagleute im Griff

Es war Maurice Wilhelm, der einen Three-Run-Homerun zur 5:2-Führung schlug. Die Alligators hatten bereits in den ersten drei Innings drei Pitcher eingesetzt. Erst Jakob Syren hatte die Bonner Schlagleute halbwegs im Griff. Auf Bonner Seite stand Christian Tomsich auf dem Mound, der durchaus brenzlige Situationen zu überstehen hatte, die Alligators aber letztlich bei vier Runs hielt. Im fünften Inning verkürzten die Solinger auf 4:5 und standen kurz davor, auszugleichen. Aber Tomsich behielt am Ende die Oberhand.

In der Folge spielte Bonn in die Karten, dass Syren eigentlich nur wenige Innings wirft – folglich verließ er trotz guter Leistung nach dem sechsten Inning den Mound und wurde von Daniel Sanchez ersetzt. Ein Umstand, den die Capitals sofort nutzten. Chris Goebel und Maurice Wilhelm sorgten für zwei weitere Punkte, die Eric Brenk und Goebel selbst erliefen. Aber das 7:4 bedeutete noch keine Entscheidung. Im diesem Moment zog Derhak eine echte Trumpfkarte: Sascha Koch kehrte ab dem siebten Inning auf den Bonner Mound zurück, obwohl er am Samstag bereits fast sechs Innings geworfen hatte.

Das ist ungewöhnlich für einen Pitcher, dessen Arm nach mehr als 100 Würfen eigentlich einige Tage Ruhe braucht. „Toll, dass Sascha signalisiert hat, dass er bereit dafür ist. Wir mussten ja auch alles in die Waagschale werfen“, sagte Derhak. Und die Trumpfkarte stach: Lediglich einen Run ließ Koch zu. Die Bonner Offensive legte dagegen noch drei Runs zum 10:5 nach. Darunter war ein Homerun von Daniel Lamb-Hunt. Besonders glücklich war Maurice Wilhelm, der in diesem Spiel drei Hits und vier Run Batted In zu verzeichnen hatte. „Ich bin froh, dass mir das wieder gelungen ist. Wir sind megahappy, dass wir gewonnen haben und wieder im Finale stehen.“

Sieg vor 800 Zuschauern

Beim Sieg am Samstag vor rund 800 Zuschauern waren Eddie Stommel und Wilson Lee die Sieggaranten. Nachdem es lange 0:0 gestanden hatte, schafften es im fünften Inning Nick Miceli, Kevin van Meensel und Lennart Weller auf die Bases. Stommel schlug mit einem Single van Meensel und nach Verteidigungsfehler auch Weller zum 2:0 nach Hause. Als dann Eric Brenk und Chris Goebel kurz darauf auf den Bases standen, schlug Lee einen satten Schlag zum 5:0 über den Zaun. Alle Punkte machten die Capitals also im fünften Inning. Dass es noch einmal eng wurde, lag an gleich drei Homeruns der Alligators. Aber letzlich hatten Sascha Koch und später Maurice Wilhelm das bessere Ende für sich, denn mehr Punkte erlaubten die beiden Pitcher nicht.

Und so konnten die Capitals die 0:1-Niederlage in Spiel vier am Sonntag verschmerzen, auch wenn sie knapp war und Zach Dodson ein sehr gutes Spiel auf dem Mound mit 14 Strikeouts machte. Wie schon gegen Regensburg entschied ein Run diesmal von Gerwuins Velazco nach einem Homerun zum Gästeerfolg. Lange feiern können die Capitals den Finaleinzug allerdings nicht. Am kommenden Samstag und Sonntag stehen bereits die ersten beiden Finalspiele in Heidenheim auf dem Programm. Die Heideköpfe hatten sich klar mit 3:0 in der Serie gegen Mainz durchgesetzt. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns diese Woche, damit wir wirklich bereit sind für Heidenheim“, meinte Derhak. Das Ziel der Capitals heißt schließlich Titelverteidigung.

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