Baseball in der Rheinaue Bonn Capitals verpassen Doppelsieg gegen Paderborn

Bonn · Die Bonn Capitals haben am Doppelspieltag gegen Paderborn nach einer Last-Minute-Niederlage die zweite Partie mit 10:0 gewonnen. Sascha Koch, der bislang überragende Werfer der Saison, fällt länger aus.

Rund 900 Zuschauer im Stadion an der Rheinaue erlebten am Ostersamstag spannende sieben Stunden Baseball im Duell des Tabellenzweiten Bonn Capitals gegen den Spitzenreiter Paderborn Untouchables. Der Doppelspieltag endete schließlich mit einer Siegteilung. Nach der 4:6-Niederlage in der ersten Begegnung gewann der deutsche Baseballmeister aus Bonn die zweite Partie klar und deutlich mit 10:0.

Ins erste Spiel waren die Capitals ohne große Erwartungen eingestiegen. Denn mit dem kurzfristigen Ausfall von Sascha Koch mussten die Gastgeber eine entscheidende Schwächung auf der Position des Pitchers hinnehmen. Koch, der bislang überragende Werfer der Saison, hatte sich im Training schwer am Mittelfinger der Wurfhand verletzt und wird wohl längerfristig ausfallen. Da auch Max Schmitz noch nicht wieder einsatzfähig ist, musste Capitals-Headcoach Alex Derhak den Nachwuchs ins kalte Bundesliga-Wasser werfen. So gab der erst 19-jährige Nico Weber sein Debüt als Starting Pitcher in der Bundesliga. Und er machte seine Sache gut. Zwar zogen die Paderborner schnell nach einem Fehler in der Bonner Feldverteidigung mit 1:0 in Front. Aber mehr als drei Hits und einen Walk ließ Weber nicht zu.

Coach Derhak nahm ihn bei zwei Aus im dritten Inning dennoch vom Mound und brachte mit Philipp Racek den nächsten Youngster. Der hatte Probleme mit der Wurfkontrolle und machte nach drei Walks Platz für René Wolf, einen Spieler der zweiten Mannschaft, der erst zu dieser Saison auch in den Kader der Bundesliga berufen wurde.

Paderborn hatte in der Zwischenzeit auf 3:0 erhöht. Die Gastgeber verkürzten durch Adrian Stommel auf 1:3. René Wolf musste zwar zahlreiche Walks hinnehmen, einen Run kassierte er aber nicht. Dafür legte die Bonner Offensive zu. Chris Goebel hatte insgesamt drei Hits im Spiel. Im fünften Inning gelang Maurice Wilhelm das 2:3. Es wurde spannend. Im sechsten Inning stand Stommel auf der ersten Base, als Daniel Lamb-Hunt den ersten Homerun der Saison für die Capitals schlug – plötzlich führten die Capitals mit 4:3. Sofort schalteten die Gastgeber um und brachten mit Wilhelm einen der erfahrenen Pitcher auf den Mound, um das Spiel nach Hause zu werfen.

Fast wäre der Plan auch aufgegangen. Bei zwei Aus im neunten Inning fehlte nur noch ein Aus zum Sieg. Doch Paderborn erzielte im allerletzten Moment das 4:4 durch Nadir Ljatifi – Verlängerung also. Dabei waren schon über vier Stunden gespielt. Die Geschichte des zehnten Innings ist schnell erzählt. Paderborn bekam durch den späten Ausgleich Oberwasser. Björn Schonlau machte mit einem Homerun schließlich den 6:4-Sieg für Paderborn perfekt. Bonn hatte keine Antwort mehr.

Das zweite Match begann so mit erheblicher Verspätung. Dann aber demonstrierten die Capitals ab der Mitte des Spiels, wer Herr im Hause ist. 5:0 stand es nach fünf Innings, nachdem Wilson Lee das 1:0 erlaufen hatte und Hits von Danny Lankhorst, Stommel und Wilhelm gleich vier Läufer – Kevin van Meensel, Lankhorst, Stommel und Lee – nach Hause zum 5:0 gebracht hatten.

Im siebten Inning legten die Bonner fünf Runs nach, sodass das Spiel beim Stand von 10:0 frühzeitig beendet wurde. Dabei packte der insgesamt sehr starke Wilson Lee mit einem Three-Run-Homerun seine ganze Schlagstärke aus. Das 8:0 bedeutete gleichzeitig die Entscheidung. Chris Goebel und Nick Miceli machten schließlich den „Sack zu“.

Neben der starken Offensive war US-Pitcher Zach Dodson der Sieggarant. Im bisherigen Verlauf der Saison hatte der Amerikaner seine ganze Stärke noch nicht zeigen können. Mit elf Strikeouts und nur zwei Hits hatte der Linkshänder die Paderborner Offensive jederzeit im Griff und warf den Sieg sicher nach Hause.

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