Telekom Dome in Bonn Baskets sind am Wochenende Gastgeber beim Pokalfinale Top 4

BONN · Das hochkarätigste Basketball-Turnier, das es bisher in Bonn gegeben hat, wird Hallensprecher Frank Piontek am Samstag wie gewohnt mit diesen Worten eröffnen: "Es steht an zur Entscheidung, ..." . Die Telekom Baskets Bonn sind am Samstag und Sonntag im Telekom Dome Ausrichter des Top 4 - die Endrunde im Pokal der Basketball-Bundesliga.

 Am Ende soll der Titel im vollen Telekom Dome stehen. Fotos: Ittermann

Am Ende soll der Titel im vollen Telekom Dome stehen. Fotos: Ittermann

Die Bonner waren als Gastgeber automatisch für den Wettbewerb gesetzt, die Brose Baskets Bamberg, ratiopharm Ulm und die New Yorker Phantoms Braunschweig setzten sich in Qualifikationsspielen durch.

Geht alles seinen normalen sportlichen Gang, heißt der Pokalsieger am Ende zum dritten Mal in Folge Bamberg. Die Franken dominieren den deutschen Basketball seit mehr als zwei Jahren, holten zweimal das Double und schicken sich an, dies Kunststück ein drittes Mal zu schaffen.

Doch gerade die Telekom Baskets glauben an ihre Außenseiterchance. "Wenn wir das Halbfinale gegen Braunschweig gewinnen, ist vor eigenem Publikum alles möglich", sagte Center Chris Ensminger. Und Jared Jordan kann es kaum noch erwarten. "Die Stimmung im Team ist super. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes aufgeregt. Jeder hat begriffen, dass es eine einmalige Chance ist, einen Titel für den Verein zu gewinnen", sagte der Bonner Spielmacher.

Er selbst habe schon einmal in Litauen mit Rytas Vilnius an einem solchen Pokalturnier teilgenommen. Jordan: "Wir haben im Finale gegen Zalgiris Kaunas verloren, und ich hoffe, dass es für uns diesmal besser läuft. Ich halte uns jedenfalls für fähig, den Pokal zu gewinnen." Für Routinier Ensminger, dessen Karriere nicht mehr allzu lange dauern wird, bietet sich die Gelegenheit, eine Lücke in seiner Erfolgsliste zu füllen. Meister war er schon mit Bamberg, "aber der Pokal fehlt noch in meiner Sammlung."

Die Auslosung zum Top 4 im Rahmen des Karnevalsspiels gegen Ludwigsburg im Februar schaffte gute Voraussetzungen für die Bonner. Sie bekommen es im Halbfinale (Samstag, 17.30 Uhr) mit Braunschweig zu tun, auf dem Papier der schwächste der drei Konkurrenten. Doch Trainer Michael Koch sieht seine Mannschaft schon allein wegen des mit 76:80 verlorenen Bundesliga-Heimspiels gegen die Phantoms gewarnt.

Die aktuelle Form spricht allerdings für die Bonner, die fünf der sieben vergangenen Spiele gewannen, während Braunschweig zuletzt eine bittere 75:96-Niederlage in Hagen einsteckte. Durch den feststehenden Wechsel von Trainer Sebastian Machowski zu den EWE Baskets Oldenburg nach der Saison ist Unruhe in die Mannschaft gekommen. "Dadurch kann aber auch eine Trotzreaktion bei den Phantoms ausgelöst werden", erklärte Koch. Man werde den Gegner sehr ernst nehmen. "Wenn wir Erfolg haben wollen, und das gilt für das Turnier überhaupt, müssen wir gut verteidigen", blickt der 46-Jährige voraus.

Auf sein Team warten zwei intensive Spiele in zwei Tagen. Koch: "Das ist eine große Belastung. Deshalb müssen wir den Leistungsträgern mehr Ruhepausen gönnen und müssen auch Dampf mit den Spielern auf der Bank machen." Wichtig sei, über 40 Minuten konstant Druck auszuüben. "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen, in keiner Phase. Das ist die Marschroute", sagte Koch.

Die Bilanz der Baskets gegen die konkurrierenden Clubs im bisherigen Saisonverlauf liest sich wenig erfreulich - fünf Spiele, fünf Niederlagen. Koch: "Das ist mir lieber, als wenn wir fünfmal gewonnen hätten". Und dass der Klub bisher siebenmal in einem Finale in Meisterschaft oder Pokal gescheitert sei, "ist Vergangenheit. Wenn wir ins Endspiel kommen sollten, wird die Mannschaft noch einmal einen richtigen Schub bekommen. In einem Spiel kann man jeden schlagen. Sicher, es muss alles nahezu perfekt laufen, aber es ist machbar."

Auch ein Finale gegen Ulm sei kein Selbstläufer. "Die schweben dann auf einer Wolke, weil sie die stärkste Mannschaft geschlagen haben", meint der Bonner Coach. Die Mannschaft sei voll konzentriert auf "diesen Topevent. Um die Einstellung mache ich mir jedenfalls überhaupt keine Sorgen. Sie wollen unbedingt gewinnen."

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