Basketball-Liga BBL freut sich über positive Entwicklung

Bonn · Plus bei den Etats, den Zuschauern und der Fernsehpräsenz. Die Quote deutscher Spieler steigt ab der nächsten Saison. "Dies ist die erfolgreichste Saison, die wir je hatten", sagt BBL-Präsident Thomas Braumann.

Große Turniere wie das Top4 in Bonn sind für die Basketball-Bundesliga (BBL) stets Gelegenheiten, eine Zwischenbilanz zu ziehen und über die Entwicklung der Liga zu berichten. Und BBL-Präsident Thomas Braumann tat dies in der Rotunde des Telekom Domes beinahe euphorisch. "Dies ist die erfolgreichste Saison, die wir je hatten", erklärte der 57-Jährige.

Die 18 BBL-Clubs hätten mit einem Gesamtetat von etwa 70 Millionen Euro doppelt so viel Geld im System als vor zehn Jahren. Braumann: "Damit sind wir nicht weit von Handball und Eishockey entfernt." Mit 4300 Zuschauern im Schnitt läge die BBL in Basketball-Europa auf Rang zwei hinter Spanien, aber noch vor Italien.

Besonders hoben Braumann und Geschäftsführer Jan Pommer hervor, dass die BBL in Sachen Liga-Organisation deutlich professioneller ausgerichtet sei als in den vergangenen Jahren. "Wir haben die BBL als Dachmarke etabliert", sagte Braumann. So würden sich inzwischen sogar Ligen wie die in Italien oder Spanien an dem Lizenzierungsverfahren, das in Deutschland in den vergangenen Jahren immer weiter verfeinert worden ist, orientieren.

Obwohl man nie ausschließen könne, dass mal ein Verein finanzielle Probleme bis zur Pleite bekommt, sei die Wahrscheinlichkeit doch sehr gering geworden, meinte Pommer.

Anteil der deutschen Spieler steigt auf 30 Prozent

Künftig will die BBL ihr Potenzial weiter entwickeln und auch auf europäischer Ebene erfolgreicher werden. Als vorbildlich sieht Braumann jetzt schon die Nachwuchsförderung an. "Wir haben einen Ausbildungsfonds von 750.000 Euro und investieren damit mehr als im Handball oder Eishockey", sagte er.

Aufgrund der verpflichtenden Teilnahme der Clubs an den Nachwuchs-Bundesligen JBBL und NBBL seien die Jugend- und Junioren-Auswahlteams deutlich erfolgreicher geworden. Das werde sich in zwei bis drei Jahren auch zunehmend auf BBL und Nationalmannschaft auswirken. Braumann: "Es muss unser Ziel sein, die Einsatzzeiten deutscher Spieler in der BBL weiter zu erhöhen."

Derzeit entfallen von den Einsatzzeiten in der Bundesliga 25 Prozent auf deutsche Spieler. In der kommenden Saison soll der Anteil auf 30 Prozent gesteigert werden. Ab 2012/2013 nämlich müssen bei einem Zwölf-Spieler-Kader sechs Deutsche dabei sein, bei einem Kader von elf Spielern fünf und bei zehn Spielern vier.

Positiv entwickelt hat sich auch die TV-Präsenz der Liga, wenn sie auch noch lange nicht auf dem Niveau ist, das man sich wünscht. Der Vertrag mit Sport1 läuft aus. Man sei in Verhandlungen über einen neuen TV-Vertrag, Einzelheiten wollten Braumann und Pommer aber noch nicht verraten.

Auch das Thema "financial fair play" in Europa wird die Liga künftig stärker beschäftigen. Ab 2015 will man mit den europäischen Clubs Vereinbarungen getroffen haben, nach denen zum Beispiel nicht mehr Geld ausgegeben werden kann als eingenommen wurde. Auch eine Art Gehaltsobergrenze soll es geben.

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