Handball-Regionalliga Aufsteiger HSG Siebengebirge mischt die Liga auf

Oberpleis · Der überraschend starke Neuling HSG Siebengebirge empfängt die topbesetzte TSV Bonn zum Spitzenspiel in der Handball-Regionalliga. Trainer Sebastian Hoffmann blickt dem Derby mit großer Vorfreude entgegen: "Schöner kann das Jahr nicht anfangen."

Es ist das erste Duell der beiden Vereine in der Regionalliga: Am Sonntag um 16 Uhr bitten die Handballer der HSG Siebengebirge die TSV Bonn rrh. am Oberpleiser Sonnenhügel zum Spitzenspiel.

Nur die kühnsten Optimisten im Siebengebirge hätten erwartet, dass die Hausherren kurz vor Ende der Hinrunde einen hervorragenden fünften Tabellenplatz belegen. Bonn hingegen bestätigte mit den bisher gezeigten Leistungen den guten vierten Tabellenplatz aus der Vorsaison und ist aktuell Zweiter. Nach Minuspunkten ist die TSV sogar Tabellenführer, die HSG Dritter.

Zwar gehen die Bonner leicht favorisiert an den Start, haben aber auch eine Menge Respekt vor den nie aufsteckenden Siebengebirglern. „Ich habe vor der Saison nicht damit gerechnet, dass die HSG eine so gute Runde spielt. Die sind in der Lage, jeden Gegner mit ihrem Tempospiel zu überrollen; und im gebundenen Spiel stehen ihnen mit Edgar Schulz und Bastian Willcke zwei torgefährliche und spielstarke Regisseure zur Verfügung“, ist die gute Platzierung der Grün-Blauen für TSV-Coach David Röhrig ein Beweis hoher Qualität. Auch von den Defensivqualitäten der Gastgeber ist Röhrig überzeugt. „Die 6:0 Formation agiert hart und kompromisslos und ist je nach Bedarf auch etwas offensiver. Wir werden geduldig und variabel spielen müssen, um den Abwehrriegel zu knacken“, weiß Röhrig, dass auf seine Mannschaft ein hartes Stück Arbeit wartet.

Nach der Weihnachtspause schnell auf Betriebstemperatur

Im Lager der Siebengebirgler blickt man dem Derby mit großer Vorfreude entgegen. „Schöner kann das Jahr doch gar nicht anfangen. Wir rechnen natürlich mit einer vollen Halle und empfangen zum Derby eine Spitzenmannschaft, die völlig verdient so weit oben steht“, sagt Trainer Sebastian Hoffmann, für den die starken Leistungen der Gäste keine Zufallsprodukte sind. Bonn stellt eine der besten Abwehrreihen der Liga und besticht durch ein sehr variables Deckungsverhalten. „Keine andere Mannschaft in der Liga beherrscht defensiv und offensiv ausgerichtete Systeme so gut wie Bonn. Hinzu kommt, dass die TSV auf allen Positionen stark besetzt und jeder Spieler in der Lage ist, dem Spiel seinen eigenen Stempel aufzudrücken“, sieht Hoffmann in dieser Kombination den Hauptgrund für das erneut gute Abschneiden der Gäste, die nach Meinung des Übungsleiters mit einer guten Leistung seines Teams allerdings auch schlagbar sind.

Die Voraussetzungen vor dem Derby sind für die Kontrahenten in etwa gleich. Beide Mannschaften konnten bislang nicht viel trainieren und hoffen, nach der Weihnachtspause schnell wieder auf Betriebstemperatur zu sein, um zwei weitere Punkte auf der Habenseite verbuchen zu können.

Personell haben die Bonner die Qual der Wahl. David Röhrig leistet sich sogar den Luxus, seinen zweitbesten Torschützen Nils Bullerjahn – er kommt am Vortag der Begegnung erst aus dem Skiurlaub zurück – pausieren zu lassen. HSG-Trainer Hoffmann bangt lediglich noch um seinen Rückraumspieler Bjarne Steinhaus, dessen Adduktorenprobleme noch nicht ganz überwunden sind. Ansonsten geht die HSG in Bestbesetzung an den Start.

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