Alle Bundesligisten spielen mit Trauerflor

Baseballclub Bonn Capitals empfängt Schlusslicht Bennigsen

Bonn. (knv) Die deutsche Baseball-Szene steht noch immer unter Schock. Nach dem plötzlichen Tod von André Hille am vergangenen Wochenende ist man in der Bundesliga von einem normalen Spielbetrieb weit entfernt.

Der 27-jährige Catcher der Cologne Cardinals war am Sonntag beim Heimspiel der Kölner gegen Bennigsen ohne äußere Einwirkung und ersichtliche Vorerkrankung zusammengebrochen und kurz darauf gestorben.

Viele Caps-Spieler waren als Zuschauer bei der Tragödie anwesend, mussten miterleben wie Hille minutenlang vergeblich reanimiert wurde. "Gerade hatte er noch mit seinem Trainer herumgealbert und plötzlich brach er einfach zusammen", erzählt André Dobiey.

"Dabei war er selbst Arzt im Praktikum und hatte vor wenigen Wochen noch eine Generaluntersuchung", ist der Caps-Sportwart nach wie vor fassungslos. In Gedenken an Hille wird am kommenden Spieltag in jedem Stadion des Landes eine Schweigeminute abgehalten.

Darüber hinaus werden alle Teams mit Trauerflor spielen. Für Beileidsbekundungen haben die Cardinals unter der Internet-Adresse www.colognecardinals.de/cgi-bin/guestbook.php.cgi ein elektronisches Kondolenzbuch eingerichtet.

Trotz dieses Ereignisses wird am Wochenende Baseball gespielt. Die Capitals empfangen am Samstag um 13 Uhr im Stadion Rheinaue ausgerechnet jene Bennigsen Beavers, die vergangenen Sonntag Zeuge der Tragödie waren.

"Es wird nicht einfach werden. So ein Schicksalsschlag rückt die wahren Prioritäten des Lebens wieder in den Vordergrund", beschreibt Dobiey die Gefühlslage der Baseballer.

Die Bonner werden versuchen, ihren zweiten Tabellenplatz in der Gruppe Nord zu festigen. Der Aufsteiger aus Niedersachsen konnte in der laufenden Saison bislang erst einen Sieg landen und steht am Tabellenende.

Bis auf die beiden Langzeitverletzten, Stefan Pößl (Fingerbruch) und Claus-Jan Hendricks (Kieferbruch), sind bei den Caps alle Spieler einsatzbereit. Insbesondere die schnelle Genesung von Hendricks macht Mut - seit einigen Tagen befindet er sich wieder im Training, so dass sein Comeback noch vor Ende des Monats möglich erscheint.

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