Fußball-Mittelrheinliga Alfters Konkurrenz soll sich ärgern

BONN · Der VfL Alfter verzichtet auf den Aufstieg in die Regionalliga, will aber Mittelrheinmeister werden. Im Heimspiel gegen den FC Inde Hahn soll dafür gepunktet werden. Am liebsten dreifach.

 Einsatz fraglich: Torjäger Bayram Ilk laboriert an einer Wadenverletzung. FOTO: MÜLLER

Einsatz fraglich: Torjäger Bayram Ilk laboriert an einer Wadenverletzung. FOTO: MÜLLER

Foto: Horst Müller

Wenn der VfL Alfter am Sonntag im Waldstadion am Strangheidgesweg (Anstoß: 15 Uhr) den Aufsteiger FC Inde Hahn zu Gast hat, dann blickt der Spitzenreiter der Fußball-Mittelrheinliga auf eine durchwachsene Vorbereitungszeit zurück. Trainer Jürgen Kohler ist aber durch und durch Profi, das Jammern liegt ihm fern: „Eine schwierige Vorbereitung haben sicherlich auch andere gehabt.“

Also richtet Kohler den Blick nach vorne und hebt nicht die Vielzahl von verletzungsbedingten Ausfällen hervor, sondern die positiven Aspekte. Allen voran die beiden Neuzugänge Bayram-Burak Koc vom Rheinland-Oberligisten Burgbrohl und Sami Guediri vom Ligarivalen Blau-Weiß Friesdorf. „Beide sind junge, talentierte Spieler, die sich sehr gut in unsere Gruppe integriert haben“, findet der VfL-Trainer lobende Worte für die neuen Offensivspieler.

Vermissen werden die Zuschauer am Sonntag den langjährigen Kapitän Stephan Derigs, der in der Hinrunde nach einer langwierigen Verletzung nicht mehr zum Zuge kam und zum abstiegsbedrohten VfL Rheinbach wechselte. „Stephan hat um die Freigabe gebeten. Als langjähriger Leistungsträger war es keine Frage, ihm diese zu erteilen“, sagte VfL-Vorsitzender Uwe Emons.

Kevin Ortmann (FC Pesch) und etwas überraschend Daniel Schmitz (FV Endenich) verließen ebenfalls den Strangheidgesweg. Erfreuliches gibt es von Mehmet Dogan zu berichten, der sich in der Sommervorbereitung einen Bänderriss zugezogen hatte. „Alles ist gut verheilt. Ich hoffe, in ein oder zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können“, gibt sich der erfahrene Offensivakteur zuversichtlich.

Ob der VfL gegen den guten Aufsteiger Inde Hahn in Bestbesetzung antreten kann, ist mehr als fraglich, nachdem auch Bayram Ilk, der Führende in der Torjägerliste, wegen einer Wadenverhärtung und – grippegeschwächt – Kevin Kolz zuletzt nur Lauftraining absolvierten. Auch Kubilay Civgin ist weiter angeschlagen. „Wir wollen dennoch gut aus den Startlöchern kommen und die anderen so lange wie möglich ärgern“, definierte Jürgen Kohler bereits in der vergangenen Woche die Ziele für den weiteren Saisonverlauf.

Er wusste da bereits, was der VfL Alfter kurze Zeit später offiziell verkündete: den Verzicht auf einen möglichen Regionalligaaufstieg. Wie berichtet, sehen die Alfterer Verantwortlichen keine Möglichkeit, die vom Westdeutschen Fußballverband geforderten Auflagen im Falle eines Aufstieges zu erfüllen.

„Wir haben alle Szenarien durchgespielt. Letztlich überwog die Vernunft. Die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen am Strangheidgesweg sind für Regionalligabegegnungen einfach nicht gegeben. Der Verein und die Gemeinde Alfter könnten einen regionalligatauglichen Umbau des Waldstadions nicht stemmen. Irgendwann kommt man an seine Grenzen“, hatte Emons erklärt.

Auch ein Umzug in eine andere Stadt kam für die Alfterer nicht in Betracht. „Wir würden Gefahr laufen, unsere Identität als Verein zu verlieren. Wir haben auf Mittelrheinebene einiges erreicht. Dies alles aufs Spiel zu setzen, um vielleicht ein Jahr Regionalliga zu spielen, das wollen wir nicht. Wir werden kein Harakiri begehen und den Verein nicht vor die Wand fahren“, so Emons.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort