Judo-Bundesliga 1. Godesberger JC wartet weiter auf den ersten Sieg

Bonn · Die kurzfristigen Ausfälle waren einfach nicht zu kompensieren: Der Aufsteiger 1. Godesberger JC hatte sich am dritten Kampftag der Ersten Judo Bundesliga viel vorgenommen. Doch am Ende triumphierte im „Westduell“ am Samstagabend der Aufsteiger TSV Hertha Walheim.

Judo-Bundesliga: 1. Godesberger JC wartet weiter auf den ersten Sieg
Foto: Horst Müller

Die Truppe von GJC-Coach Florin Petrehele verlor vor 200 Zuschauern in der Bonner Hardtberghalle mit 5:9 (3:4). Während Walheim nach Siegen gegen Leverkusen und Bonn nun mit vier Punkten Tabellenzweiter von neun Mannschaften in der Gruppe Nord ist, warten die Godesberger weiterhin auf das erste Erfolgserlebnis. Die Vorzeichen standen am Samstag wenige Stunden vor dem Wiegen schlecht. In der 60 Kilogramm-Klasse fehlten Harry Jian Hang Hsia und Peer Radtke. Dafür startete im ersten Kampfabschnitt der erst 15-jährige Yannick Wurm. Im zweiten Kampfabschnitt ließen die Bonner die Gewichtsklasse sogar unbesetzt und schenkten somit einen Punkt ab. In der Klasse bis 66 Kilogramm musste Devin Waldenburg schweren Herzens kurzfristig absagen, weil Abiturklausuren anstehen.

Zwei sichere Punkte hätte es zudem in der Klasse bis 90 Kilogramm gegeben. Aber der Junioren-Weltranglistensiebte Falk Petersilka musste für sein Studium am Samstag einen nicht verschiebbaren Test in Koblenz absolvieren und schaffte es nicht zum Termin an der Waage. Somit sprang Godesbergs Trainer Florin Petrehele kurzfristig ein. Der 40-jährige zeigte gegen den 14-Jahre jüngeren Dax Biesbrouck gute Leistungen. Doch mit zunehmender Kampfzeit ging ihm die Puste aus, so dass der Walheimer zweimal im Golden Score gewann, weil dort Petrehele jeweils seine dritte Shido-Verwarnung bekam. Ärgerlich war auch das Duell in der Klasse bis 81 Kilogramm zwischen dem Bonner Judoka Lars Krautscheid und dem Walheimer Andreas Buscher. Krautscheid führte mit einem Waza-ari und wollte die Führung über die Zeit retten. Dabei erhielt er zwei Shido-Verwarnungen wegen Passivität. Als er dann sechs Sekunden vor Kampfende seinen Gegner nicht zu packen bekam und dennoch zu Boden fiel, kassierte er seine dritte Verwarnung und Buscher gewann per Ippon. Ehe sich die Godesberger versahen, lagen sie im ersten Kampfabschnitt mit 0:4 hinten, bevor Till-Moritz Riehl in der Klasse bis 66 Kilogramm mit einem Ipponsieg nach nur 35 Sekunden für großen Jubel sorgte.

Als dann noch Radu Valentin (bis 100 Kilogramm) einen spektakulären Konter gegen Lars Entgens setzte und Alexander Gabler wie ein Wirbelwind auftrat und mit sehenswerten Techniken den Walheimer Judoka Karl Bernhard Bolz zur Aufgabe zwang, waren die Zuschauer euphorisch. Mit einem 3:4 zur Halbzeit hofften die Fans auf einen guten Kampfausgang. Aber dazu fehlten dem 1. Godesberger JC die Leistungsträger. Schnell führten die Gäste mit 9:3 bevor Radu Valentin mit einem sehenswerten Wurf das 9:4 besorgte und Alexander Gabler den letzten Bonner Punkt beisteuerte. „Es ist schade, dass wir bisher keinen einzigen Kampf in Bestbesetzung bestreiten konnten. Aber das gibt uns auch Hoffnung, dass wir in unserer ersten Bundesligasaison nicht chancenlos sind. Wir haben noch fünf Kämpfe und werden sicherlich noch zulegen können“, resümierte GJC-Pressesprecher Reinmar Götz.

Der Kampfabend, GJC-Judoka zuerst genannt. Abschnitt 1: bis 90 Kilogramm Florin Petrehele – Dax Biesbrouck 0:1; + 100kg Vladut-George Simionescu – Jur Spijkers 0:1; -81kg Lars Krautscheid – Andreas Buscher 0:1; -60kg Yannick Wurm – Nils Becker 0:1; -66kg Till Moritz Riehl – Felix Stöckel 1:0; -100kg Valentin Radu – Lars Entgens 1:0; -73kg Alexander Gabler – Karl Bernhard Bolz 1:0. Abschnitt 2: -90 kg Florin Petrehele – Dax Biesbrouck 0:1; + 100kg Arthur Hass – Jur Spijkers 0:1; -81kg Lars Krautscheid – Andreas Buscher 0:1; -60kg GJC nicht besetzt 0:1; -66kg Jens Kuijpers – Felix Stöckel 0:1; -100kg Valentin Radu – Janis Terinde 1:0; -73kg Alexander Gabler – Rupert Hammen 1:0.

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