Letzter Heimkampf der Saison 1. Godesberger JC verabschiedet sich aus der Bundesliga

BONN · Im vorerst letzten Heimkampf der Saison hat der 1. Godesberger JC am Samstag Potsdam zu Gast. Das Team will sich mit einer guten Leistung aus der Liga verabschieden.

 Der 20-jährige Judoka Majed Baiazid kämpfte in dieser Saison leidenschaftlich für seinen Heimatverein Godesbeger JC, hatte es aber schwer in der stark besetzten Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm.

Der 20-jährige Judoka Majed Baiazid kämpfte in dieser Saison leidenschaftlich für seinen Heimatverein Godesbeger JC, hatte es aber schwer in der stark besetzten Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm.

Foto: Horst Müller

Wenn der 1. Godesberger JC am Samstag (18 Uhr) den Tabellenvierten UJKC Potsdam in der 1. Judo-Bundesliga empfängt, dann ist es für die Truppe von Trainer Florin Petrehele vorerst der letzte Heimkampf in Deutschlands Eliteklasse. Da ist es passend, dass die Godesberger als Austragungsort nicht die Hardtberghalle oder die Sporthalle im Pennenfeld gewählt haben, sondern die vereinseigene Rolf-Winkler-Judohalle (Im Gries 48, Bad Godesberg). Dort begann für den derzeitigen Tabellenletzten die Erfolgsgeschichte mit dem Durchmarsch von der Regionalliga ganz nach oben.

Natürlich planen die noch punktlosen Bonner trotz der ausstehenden Kämpfe gegen Potsdam und auswärts in Bottrop (22. September) schon wieder für die 2. Bundesliga. Dennoch war das Erstliga-Abenteuer für den Verein, der mit dem jüngsten Kader der Liga ins Rennen ging, eine wichtige und lohnende Erfahrung. Die junge Godesberger Garde durfte sich mit vielen guten Kämpfern messen und hat viel dazugelernt.

Auf diesem Niveau wird beinahe jede Unachtsamkeit sofort bestraft. Die Konzentration während der vierminütigen Kampfzeit hochzuhalten und auch in einer möglichen Verlängerung trotz höchster Anstrengung hellwach zu sein, erfordert nicht nur Kondition sondern auch Erfahrung und Willensstärke. Die Godesberger Judoka verpassten in der Neunerliga mehrmals nur knapp einen Sieg, weil der eine oder andere Kampf überhastet verloren ging oder sie in den Schlusssekunden zu sorglos agierten.

Hinzu kam, dass Petreheles Truppe kein einziges Mal mit dem bestmöglichen Kader antreten konnte, sondern viele junge Judoka aus der Region per Zweitstartrecht zum Einsatz kamen. Immer wieder fehlten Leistungsträger, weil sie mit der Nationalmannschaft an Turnieren oder Lehrgängen teilnahmen, verletzt waren oder beruflichen Verpflichtungen nachgingen.

Der Weltranglistenzwölfte Falk Petersilka kam in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm aufgrund internationaler Verpflichtungen kaum zum Einsatz. Ebenso wurde Alexander Gabler oft vermisst. „Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir uns mit unserem Konzept eines breiten, lokal verankerten Kaders nicht durchsetzen konnten. Auf der anderen Seite sind wir sehr stolz darauf, vielen jungen Kämpfern aus Bonn und der Region die Möglichkeit gegeben zu haben, hier vor Ort in der höchsten deutschen Liga zu kämpfen“, betont Chefcoach Petrehele.

Zwei denkbar knapp verlorene Begegnungen gegen Holle und Leverkusen ließen den Klassenerhalt zwischenzeitlich sogar in greifbare Nähe rücken. Doch vielleicht kam der Durchmarsch bis in Deutschlands höchste Judoklasse doch etwas zu früh. „Viele unserer Athleten machen gerade Abitur oder beginnen eine Ausbildung oder ein Studium. Wir haben alle Zeit der Welt, unsere Kämpfer in der 2. Liga noch etwas reifen und Erfahrung sammeln zu lassen“, blickt Petrehele gelassen nach vorn.

Am Samstag will der GJC aber noch einmal vor heimischem Publikum alles geben und dabei auch als Gastgeber eine gute Figur machen.

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