Kampagne "Ehrenrunde" WM-Pokal lockt Fans nach Witterschlick

ALFTER · Der 5. Juli 2015 wird den Verantwortlichen beim Turnerbund Witterschlick lange in Erinnerung bleiben. Schließlich können sich nur wenige Fußballvereine in Deutschland damit rühmen, einmal den WM-Pokal auf ihrem Vereinsgelände beherbergt und ihn dort der Öffentlichkeit gezeigt zu haben.

 Präsentieren die Trophäe (v.l.): Michael Arenz (2. Vorsitzender TB Witterschlick), Rolf Beu (Mitglied des Landtags NRW), Daniel Schreiner (Vorsitzender Witterschlick), Bernd Neuendorf (Staatssekretär), Alfred Vianden (Präsident FVM), Sebastian Schuster (Landrat Rhein-Sieg-Kreis) und vorn Frank Jackelen (Kassierer Witterschlick).

Präsentieren die Trophäe (v.l.): Michael Arenz (2. Vorsitzender TB Witterschlick), Rolf Beu (Mitglied des Landtags NRW), Daniel Schreiner (Vorsitzender Witterschlick), Bernd Neuendorf (Staatssekretär), Alfred Vianden (Präsident FVM), Sebastian Schuster (Landrat Rhein-Sieg-Kreis) und vorn Frank Jackelen (Kassierer Witterschlick).

Foto: Privat

Entsprechend groß war am Sonntag der Andrang von Interessierten, die allesamt die goldene Trophäe in Witterschlick sehen wollten.

Um den Pokal in den beiden offiziellen Trucks des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Augenschein zu nehmen, brauchten die Fans jedoch einige Geduld: Da immer nur eine kleine Gruppe in die Trucks durfte, bildete sich davor eine lange Schlange. Wer es dann ins Innerste geschafft hatte, den erwartete zunächst eine spezielle Inszenierung, die an den Triumph der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien im letzten Jahr erinnerte. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen ging es dann weiter in einen Nebenraum, wo der Pokal ausgestellt war. Wer nun gehofft hatte, diesen im Stile von Ex-Kapitän Philipp Lahm in die Höhe recken zu können, wurde enttäuscht: Die Trophäe befand sich hinter Sicherheitsglas, sodass den Fans nur ein Foto mit dem Heiligtum des Fußballs blieb.

Dass man den WM-Pokal überhaupt in Witterschlick zu sehen bekam, verdankten die Fans dabei der Kampagne "Ehrenrunde" des DFB, bei der sich die TB-Vereinsverantwortlichen erfolgreich beworben hatten. "Wir haben innerhalb von kurzer Zeit eine Bewerbung aufgestellt und waren dann völlig überrascht, als wir im April die Zusage bekamen", erzählte der Vorsitzende Daniel Schreiner. Schwerpunkt der Witterschlicker Bewerbung war der berühmte Reporter Herbert Zimmermann, der das 54er-Finale zwischen Deutschland und Ungarn kommentiert hatte und seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof im Ort fand. Zu seinen Ehren wurde die Straße "Auf dem Schurweßel", an der sich das Vereinsgelände befindet, am gestrigen Tag in "Herbert-Zimmermann-Allee" umbenannt. Lobende Worte erhielt der Verein zudem von Alfred Vianden, dem Präsidenten des Fußballverbandes Mittelrhein, der zugleich die Bedeutung des Amateurfußballs hervorhob: "Dass der DFB den Pokal zu den kleinen Vereinen bringt, verdeutlicht auch die Wichtigkeit der Ehrenamtler. Nicht umsonst hat DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gesagt: ?Wir alle sind Weltmeister.?"

Neben dem WM-Pokal als Hauptattraktion konnten die Gäste im Vereinsheim auch eine DFB-Ausstellung besichtigen oder an einer Führung zum Grab der Reporter-Legende Herbert Zimmermanns teilnehmen.

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