"Leverkusen spielt den defensivsten Fußball der Liga und setzt auf schnelle Konter", begründete Cansiz die Maßnahme. Man wollte nicht ins offene Messer laufen. Dennoch ließ sich der VfL in der 32. Spielminute von den Hausherren nach einem dieser Tempogegenstöße aushebeln.

Vorausgegangen war ein erneut folgenreicher Ballverlust im Aufbauspiel. Es war im ersten Spielabschnitt einer der wenigen Höhepunkte in einer Begegnung zweier verunsicherter Mannschaften.

Bereits vor dem Seitenwechsel setzte Cansiz ein Zeichen und brachte David Greulich in die Partie. "Wir sind nicht nach Leverkusen gefahren, um nur ebenbürtig zu sein. Wir wollen gewinnen", gab sich der VfL-Trainer kämpferisch. Diese Haltung übertrug sich auf die Mannschaft, die in der 55. Minute zum Ausgleich kam. Mehmet Dogan legte auf Bayram Ilk ab, der seinen zweiten Saisontreffer erzielte.

Nach dem Ausgleich hatte der VfL seine beste Phase. Fortan agierten die Vorgebirgler mit einer ganz anderen Körpersprache und spielten zielstrebiger und effektiver nach vorne. Dazu bewies der Trainer eine glückliche Hand, als er David Podlas einwechselte.

Der zu Saisonbeginn aus Hennef gekommene Stürmer avancierte mit seinem Treffer zum 2:1 (88.) zum Matchwinner. "Es ist ganz wichtig, dass wir auch von der Bank ein Spiel entscheiden können", freute sich Cansiz, der noch keinen Blick nach vorne auf das Spiel gegen den Bonner SC werfen wollte. "Heute freue ich mich über den Sieg. Ab morgen denke ich dann über das Derby nach", so Cansiz.

VfL Alfter: Rudersdorf, Liontos, Hoerner, Matysik, Hosseini, Boyaala, Durgun, Mehmeti (73. Podlas), Bung (44. Greulich), Dogan, Ilk (85. Heinen).