Rheinbacher Luxus Schroden und Schulten bleiben draußen
BONN · Alexander Mehl befindet sich in einer beneidenswerten Lage. Wer es sich als Trainer leisten kann, solche Asse wie den oberligaerfahrenen Frank Schroden und Timo Schulten auf die Ersatzbank zu setzen oder womöglich ganz aus dem Kader zu streichen, der hat ein echtes Luxusproblem.
Da beide jedoch in dieser Woche berufsbedingt nicht trainieren konnten und Fußball-Bezirksligist VfL Rheinbach über einen großen, ausgeglichenen Kader verfügt, sieht sich der Übungsleiter des Tabellenzweiten dazu gezwungen, auf beide am Sonntag (15 Uhr) im Gastspiel beim abstiegsbedrohten SV Bergheim zu verzichten.
"Die größte Herausforderung ist es für mich derzeit, alle Spieler bei Laune zu halten", verrät Mehl, der in Bergheim wohl auch Yunus Acikkol ersetzen muss. Nichtsdestotrotz sind drei Zähler fest eingeplant, auch wenn die Berghei-mer in dieser Woche den Trainer wechselten: Frank Dubinsky kam für Marcus Korek. "Aber wenn du aufsteigen willst, musst du Bergheim auf jeden Fall schlagen", zeigt sich Mehl selbstbewusst.
An Selbstvertrauen mangelt es auch Bernd Ruberg, dem Coach der TuRa Oberdrees, und seinen Schützlingen vor dem Derby gegen den Mitaufsteiger SSV Bornheim (Sonntag, 15 Uhr) nicht. Auch wenn in der Tabelle nach oben und nach unten für den Tabellensiebten nicht mehr viel geht, können die Akteure des Neulings von ihrem ersten Bezirksliga-Jahr nicht genug bekommen. "Jeder Punkt und jedes Tor gehen in die Vereinshistorie ein", sagt Ruberg, der ähnlich wie sein Rheinbacher Kollege Mehl ein Überangebot an Kickern zur Verfügung hat. "Zuletzt habe ich schon vier Leute an die Reserve abgegeben und hatte immer noch acht Spieler auf der Bank", berichtet der Übungsleiter. Fraglich ist allein das Mitwirken von Martin Heck; dagegen sind Dominik Frechen und Marco Eckert wieder im Kader.
Dagegen sind die Sorgenfalten des Bornheimer Trainers Max Lunga nach zwei Pleiten in Folge ein bisschen größer geworden. "Viele glauben mir nicht, wenn ich ihnen sage, dass wir die Klasse noch nicht gehalten haben. Aber rein rechnerisch ist das so", sagt Lunga bei komfortablen 28 Zählern auf dem Konto und Platz fünf. "Wir wollen aus Oberdrees unbedingt einen Punkt mitnehmen." Allerdings muss Lunga weiterhin auf den verletzten Torjäger Eduard Ross verzichten. "Er fehlt uns an allen Ecken und Enden", klagt der Coach.
Mit Auf- und Abstiegskampf nichts mehr zu tun hat auch der Oberkasseler FV. Dennoch sind die Grün-Weißen und ihr Coach Ralf Jauernick noch topmotiviert. "Erstens wollen wir unsere Serie von bislang sieben Spielen ohne Niederlage ausbauen, zweitens ist es für die Jungs schöner, wenn sie montags mit einem Sieg zur Arbeit gehen, und drittens können wir bei unserem Restprogramm noch Einfluss auf die Spitze wie auf die Abstiegsregion nehmen", sieht Jauer-nick sein Team vor der Partie beim SV Menden (Sonntag, 15 Uhr) als "Zünglein an der Waage".
Neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg schöpfen derweil der SC Fortuna Bonn und Trainer Thomas Kaltscheuer nach dem 1:0-Vorwochenerfolg in Bornheim. "Wir stehen zwar sechs Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz und haben drei schwere Spiele vor der Brust, aber noch ist alles drin", meint Kaltscheuer, der mit seiner Elf zunächst gegen den Drittplatzierten 1. FC Spich bestehen muss (Sonntag, 15 Uhr). "Dass wir von vielen schon abgeschrieben wurden, war vielleicht gar nicht schlecht für uns." Zwar fällt Stammkeeper Philipp Krämer mit einer Schulterverletzung für den Rest der Saison aus, doch in Edvarts Nimanis und Tim Schulz stehen zwei gute Stellvertreter parat. Fehlen wird zudem der gesperrte Thomas Wolking.
Bezirksliga: TuRa Oberdrees - SSV Bornheim, Wahlscheider SV - FC Hennef II, SV Bergheim - VfL Rheinbach, SV Menden - Oberkasseler FV, TSV Weiß - SV Eitorf, Fortuna Bonn - FC Spich (alle 15 Uhr), FSV Neunkirchen-Seelscheid - SV Lohmar, SC Uckerath - Siegburger SV (beide 15.15 Uhr).
