Bonner SC Präsident Bielke, Aufsichtsratsmitglied Rutemöller und andere legen Ämter nieder

BONN · Als der langjährige Vorsitzende Hans Viol vor gut zwei Jahren beim Bonner SC ausschied, schien der Verein die Chance auf eine Zukunft ohne große Turbulenzen zu haben. Ein Trugschluss. Kurz vor Weihnachten trat bei dem Fußball-Landesligisten ein massiver Führungsstreit offen zu Tage.

Wegen Differenzen hinsichtlich der sportlichen Ziele legten jetzt BSC-Präsident Udo Bielke, Präsidiumsmitglied Simon Stumpf, Sportdirektor Bernd Gabriel sowie die Aufsichtsräte Erich Rutemöller und Klaus Weskamp ihre Ämter mit sofortiger Wirkung nieder. Bereits am Dienstag war Doktor Pierre Conrads von seiner Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender zurückgetreten. Von den vormals acht Mitgliedern der BSC-Gremien Aufsichtsrat (5) und Präsidium (3) verblieben mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Harder, Aufsichtsratsmitglied Hans Heindrichs und Präsidiumsmitglied Sascha Frenz nur noch drei im Amt.

Erich Rutemöller, zuletzt der einzige prominente Name in der BSC-Führung, hatte keine Lust mehr auf die internen Scharmützel. "Da gab's zu viel Streit. Ich habe keine Basis mehr gesehen, um den Verein voranzubringen", sagte der ehemalige BSC-Trainer und Coach des 1. FC Köln.

Zudem ließen ihm seine internationalen Verpflichtungen, unter anderem im Dienste der FIFA, zu wenig Zeit. "Wenn ich schon im Aufsichtsrat bin, möchte ich das auch richtig machen."

Bereits gestern Abend verkündete Harder, dass mit der Bestellung eines zweiten Präsidiumsmitglieds, dessen Name noch nicht genannt werden könne, der Vorstand nach wie vor handlungsfähig sei. Zudem sei mit dem Ex-Vorsitzenden Norbert Weigang als neuem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden sowie den neuen Mitgliedern Michael Pieck und Michael Hamacher auch dieses Gremium wieder komplett. "Es wird ein Ruck durch den Verein gehen", erklärte Harder. "Alle Trainer, Geschäftsstelle und Jugendabteilung stehen hinter uns."

Laut Harder hätten die zurückgetretenen Präsidiums- und Aufsichtsratsmitglieder andere Vorstellungen gehabt, was den zeitlichen Rahmen für einen Wiederaufstieg der ersten Mannschaft und die dafür bereitzustellenden Mittel angehe. Bielke erklärte in einer kurzen Pressemeldung: "Wir sehen keine Basis mehr für eine gemeinsame, zielorientierte Arbeit zugunsten des Clubs." Das Projekt "Neuer BSC", das für Seriosität und Nachhaltigkeit stand, sei damit gescheitert.

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