Mittelrheinliga Merten reicht ein eigener Sieg gegen Wegberg nicht

BONN · Ludwig Dederichs, sportlicher Leiter des Fußball-Mittelrheinligisten SSV Merten, glaubt vor der im Abstiegskampf alles entscheidenden Partie am Sonntag (15 Uhr, Rüttersweg) gegen den FC Wegberg-Beeck nur bedingt an Fußballwunder.

 Nervenaufreibender Abstiegskampf: Daniel Thonke (Mitte) und der SSV Merten sind auf Schützenhilfe angewiesen.

Nervenaufreibender Abstiegskampf: Daniel Thonke (Mitte) und der SSV Merten sind auf Schützenhilfe angewiesen.

Foto: Müller

Spekulationen, nach denen die Mertener Chancen auf den Klassenerhalt durch eine beabsichtigte Niederlage von Hilal Maroc Bergheim dramatisch gesunken sind, teilt Dederichs nicht. "Ich habe mir das 1:6 der Bergheimer gegen Erftstadt angesehen", berichtet der SSV-Funktionär.

"Für mich war trotz des deutlichen Ergebnisses alles in Ordnung. An Gerüchten, hier sei nicht alles mit rechten Dingen zugegangen, wollen und werden wir uns nicht beteiligen."

Gar nicht auf der Rechnung habe man allerdings den Freialdenhovener Sieg in Wegberg gehabt. "Der hat uns richtig wehgetan." Fakt ist, dass der Aufsteiger selbst bei einem Dreier gegen den Tabellenzweiten auf fremde Hilfe angewiesen ist. Merten hat zwar als Tabellen-13. genau so viele Punkte wie Erftstadt, aber das um sechs Treffer schlechtere Torverhältnis.

Helfen könnten dem SSV, der die Gelegenheit, aus eigener Kraft die Klasse zu halten, mit dem 1:2 in Windeck verspielte, die Sportfreunde aus Troisdorf. Das Tabellenschlusslicht tritt in Erftstadt an und würde bei einem Remis oder Auswärtssieg Merten Schützenhilfe leisten.

Weitaus größere Hoffnungen knüpfen die Verantwortlichen des SSV allerdings an den Bonner SC, der zum Ligaausklang bei Borussia Freialdenhoven vorstellig wird. Gelingt dem BSC ein Sieg im bekanntesten Fußballdorf des Fußballwestens und schlägt Merten den FC Wegberg, müsste Freialdenhoven den Gang in die Landesliga antreten.

"Wir werden alles versuchen, um den SSV Merten sportlich zu unterstützen", verspricht BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz. Allerdings gibt die Form der Mannschaft des scheidenden BSC-Trainers Dalibor Karnay aufgrund der jüngsten 0:4-Niederlagen gegen Hennef und Arnoldsweiler nicht gerade Anlass zur Zuversicht.

Für Schmitz spielen die zuletzt schwachen Leistungen jetzt keine Rolle mehr. "Wir werden dagegenhalten und voll auf Sieg spielen", verspricht der BSC-Sportdirektor, der nach wie vor in den Planungen für die neue Saison steckt. Als weiteren erfahrenen Neuzugang konnte Schmitz Raschid Eckert vermelden, der vom FC Bergheim 2000 zum BSC wechselt. Eine weitere Saison bleiben wird Robert Mager. Dagegen wechselt Daniel Schaal zur U21 des 1. FC Köln.

Für den VfL Alfter endet mit dem Gastspiel beim Tabellenführer FC Hennef 05 eine facettenreiche Saison. "Das wird, vor einer sicherlich großen Zuschauerkulisse, noch einmal eine höchst interessante Begegnung", glaubt der scheidende VfL-Trainer Heinz-Joachim Schmickler.

Die Konstellation ist vor der Partie relativ schnell erklärt: Der FC Hennef benötigt einen Zähler, um den Aufstieg in die Regionalliga perfekt zu machen. Bei einer Niederlage kommt es auf das Ergebnis des Verfolgers FC Wegberg-Beeck an, der im Fernduell beim SSV Merten drei Punkte und sieben Treffer auf die Hennefer gutmachen muss, um selbst viertklassig zu werden.

"Wir haben in Beeck und gegen Arnoldsweiler gewonnen und sind fairerweise verpflichtet, auch gegen Hennef ein gutes Spiel abzuliefern. Außerdem wollen wir den fünften Platz verteidigen", nennt der VfL-Coach zwei triftige Gründe, nicht nur bei der Meisterfeier Spalier stehen zu wollen.

Schmickler, der hofft, in der kommenden Saison mit seinem neuen Club erneut in der Mittelrheinliga antreten zu können - Landesligist FV Bad Honnef steht vor dem Aufstieg - stellt mit Alfter im Übrigen das zweitbeste Rückrundenteam. Der VfL sammelte 28 Zähler, Hennef 32. "Hennef hat eine richtig gute Mannschaft. Und wer dreimal in Folge ganz oben steht, der hat es verdient, in die Regionalliga aufzusteigen", zollt Schmickler dem kommenden Gegner Respekt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort