Amateurfußball Masterplan des DFB soll Vereine fördern

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis · Bis zum Jahr 2016 soll ein "Masterplan Amateurfußball" des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und seiner Landesverbände die Situation der Clubs nachhaltig verbessern. "Unsere Amateure. Echte Profis." lautet der Titel der Kampagne, die zum Saisonstart anläuft.

Das Kampagnenset mit Trikotbadges und Metallschild für das Vereinsheim präsentieren FVM-Vizepräsident Stephan Osnabrügge (links) und FVM-Geschäftsführer Dirk Brennecke.

Das Kampagnenset mit Trikotbadges und Metallschild für das Vereinsheim präsentieren FVM-Vizepräsident Stephan Osnabrügge (links) und FVM-Geschäftsführer Dirk Brennecke.

Foto: FVM

Ein Zweitspielrecht für Amateurfußballer, eine höhere Zahl von Auswechslungen, aber auch umfassenderes Rüstzeug für die Qualifizierung ehrenamtlicher Mitarbeiter sowie Trainer und Betreuer: "Unsere Gesellschaft hat sich verändert.

Zudem beschäftigt die demografische Entwicklung viele Vereine", sagt Stephan Osnabrügge, seines Zeichens Vizepräsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM).

"Der Amateurfußball ist das Herzstück des Fußballs", betont FVM-Präsident Alfred Vianden. "Ohne die Amateure gäbe es keine Bundesliga und keine Nationalmannschaft. Daher ist es wichtig, dass auch der Amateurfußball gut aufgestellt ist."

Gefordert sind in erster Linie entsprechende Rahmenbedingungen, flexible Angebote, qualifizierte Mitarbeiter und die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements.

Der DFB und die Landesverbände haben sich daher dafür entschieden, verschiedene Maßnahmen anzustoßen, statt den Clubs einen einmaligen Geldbetrag zur Verfügung zu stellen. "Es geht für die Vereine darum, sich zukunftssicher aufzustellen. Dabei setzen wir auf die langfristige Stärkung der Strukturen statt auf eine einmalige Summe, die schnell verpufft", erklärt Osnabrügge.

Unterteilt ist der Masterplan in die drei Handlungsfelder "Kommunikation", "Entwicklung Spielbetrieb" und "Vereinsservice". Sichtbar wird der Startschuss im FVM in den nächsten Wochen auf verschiedenen Wegen: zum einen beim offiziellen Saisonauftakt am 15.

August in Eilendorf; zum anderen bei Veranstaltungen der Fußballkreise, bei denen ein kostenloses Kampagnenset mit Plakaten und weiteren Werbemitteln ausgegeben wird. Die Kampagne soll die Faszination des Amateurfußballs herausstellen und zeigt daher Menschen von der Fußballbasis bei unterschiedlichen Aufgaben.

"Die Amateurvereine wünschen sich, dass ihre Arbeit anerkannt wird. Amateure sind keine Dilettanten, Amateure sind Liebhaber des Fußballs", betont Osnabrügge. Um den Zusammenhalt aller Amateure nach außen zu demonstrieren, beinhaltet jedes Paket sogenannte Trikot-Badges für jeweils eine Mannschaft.

Analog zu den Liga- und Turnierlogos können künftig alle Fußballer auf dem rechten Trikotärmel ein Badge mit dem Slogan "Unsere Amateure. Echte Profis." aufbringen. Weitere Badges können die Teams zum Preis von 50 Cent pro Stück über die neue DFB-Kampagnenseite bestellen.

Verbessert werden soll auch die Kommunikation. "Wir wollen den Austausch ausbauen, wollen in die Vereine gehen, Hilfestellungen geben und zuhören, wo der Schuh drückt", verspricht Osnabrügge.

In den nächsten Jahren wird der FVM daher in allen Kreisen verstärkt Dialogveranstaltungen zu verschiedenen Themenfeldern anbieten. "Wichtig ist, dass sich die Vereine selbst einbringen. Sie sind die Experten an der Basis", erklärt Osnabrügge.

Kernaufgaben des DFB und seiner Verbände aber bleiben der Spielbetrieb und die Qualifizierung der Mitarbeiter. "Wir müssen gerade im Spielbetrieb bisherige Spielformen überdenken und an die Situation der Vereine anpassen, damit das Fußballspielen attraktiv bleibt", stellt Osnabrügge fest. In der Diskussion sind derzeit ein Zweitspielrecht für Amateure und mehr Auswechslungen.

Was die Qualifizierung angeht, will der Verband ebenfalls Hilfestellung für die tägliche Arbeit der Ehrenamtler geben. "Ob für die Trainer- oder Betreuertätigkeit oder für das Ehrenamt als Jugendleiter, Vorsitzender oder Schatzmeister: Viele Aufgaben sind in den Vereinen zumindest in der Grundanlage vergleichbar.

Daher macht es Sinn, beispielsweise Checklisten für ehrenamtliche Mitarbeiter und Trainer zu erstellen und ihnen Hinweise und Tipps zu geben", sagt der FVM-Vizepräsident.

Auch Kurzschulungen stehen zur Debatte. "Letztlich geht es darum, unsere Amateure zu stärken, damit sie auf und neben dem Platz lange Spaß an ihrem Hobby haben", erklärt Osnabrügge. Alle Informationen zur Amateurfußballkampagne und zum FVM-Masterplan gibt's unter www.fvm.de/ masterplan.html.

Im Kreis Bonn haben die Vereine die Kampagnensets bereits erhalten. An der Sieg erfolgt die Ausgabe am 20. September bei der Versammlung der Vereinsvertreter.

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