Regionalliga Klassenunterschied beim 0:4 gegen RW Essen

HENNEF · Auf und neben dem Spielfeld wurde das eklatante Missverhältnis zwischen dem Essener Traditionsclub Rot-Weiss mit seinen zahlreichen mitgereisten Fans und den braven Gastgebern, die kaum Unterstützung von den Rängen erlebten, deutlich. Am Ende ging das 0:4 (0:2) aus Sicht des FC Hennef gegen den Tabellenzweiten der Fußball-Regionalliga auch in der Höhe voll in Ordnung.

 Auf verlorenem Posten: Denis Wegner (rechts) und der FC Hennef unterlagen RW Essen mit 0:4. FOTO: HENRY

Auf verlorenem Posten: Denis Wegner (rechts) und der FC Hennef unterlagen RW Essen mit 0:4. FOTO: HENRY

Gut 700 Gäste-Fans, die nicht nur unzählige weiße und rote Fahnen und ein gut 60 Meter langes Banner, in dem der Aufstieg beschworen wurde ("Es ist an der Zeit, diese Liga zu verlassen"), mitgebracht hatten, unterstützten ihre Fußballer 90 Minuten lang mit lautstarken Gesängen.

Offensichtlich ließen sich die Hausherren davon einschüchtern.: "Wenn man in so einem Spiel, in dem man von der ersten Minute an gegen einen Meisterschaftsfavoriten unter Druck ist, erst in der 83. Minute die erste Gelbe Karte bekommt, dann stimmt etwas nicht", kritisierte FCH-Trainer Marco Bäumer die zu ängstliche Einstellung seiner Mannschaft.

Wie beim 1:0 waren die Gäste-Spieler den Hennefern nicht nur läuferisch, sondern meist auch gedanklich einen Schritt voraus. Nach einem weiten Einwurf ging es ganz schnell, zu schnell für die Abwehr der Hennefer. Tim Hermes, der linke Außenstürmer, hatte viel Platz, legte perfekt quer auf RWE-Mittelstürmer Marcel Platzek, der den Ball nur noch einschieben musste (6.).

Ähnlich auch die Entstehung des 0:2: Nach einem Steilpass lief Hermes auf und davon und ließ FCH-Keeper René Monjeamb mit einem Schuss in den Winkel keine Abwehrmöglichkeit (17.). "Damit war praktisch alles entschieden", stellte Bäumer bei der anschließenden Pressekonferenz fest. Die einzige Möglichkeit der Hennefer hatte Denis Wegner, dessen Seitfallzieher RWE-Torhüter Niclas Heimann problemlos festhielt (31.).

Von den 1450 zahlenden Zuschauern hatte mindestens die Hälfte drei Minuten nach dem Beginn der zweiten Halbzeit zum dritten Mal Grund zu lautstarkem Jubel: Nach einem langen Pass über die Abwehr spielte der Essener Torjäger Sven Kreyer Keeper Monjeamb aus und traf aus spitzem Winkel zum 3:0 (48.).

Die ganz in schwarz gekleidete Elf aus der Ruhrmetropole ließ nicht locker, vergab aber in den folgenden Minuten einige gute Gelegenheiten leichtfertig, während die Hennefer Offensivaktionen die RWE-Abwehr nicht in Verlegenheit brachte. Beim 4:0 konnte der Torwart der Hausherren einen Schuss aus kurzer Distanz von Hermes noch abwehren, gegen den Nachschuss von Philipp Zeiger war René Monjeamb aber machtlos (67. Minute).

"Wir haben es nicht geschafft, die Räume für die Angreifer zu schließen. Dass wir fußballerisch nicht mithalten konnten, war uns vorher bewusst, dass wir aber den Essenern bei ihrem hoch verdienten Sieg Spalier mit Krönchen stehen würden, hatte ich nicht erwartet", ärgerte sich Bäumer über das "brave" Abwehrverhalten seiner Spieler. Sein Essener Kollege Marc Faschner freute sich währenddessen über einen souveränen Erfolg seiner Truppe, die nun mit einem punktgleichen Quartett die Liga anführt.

FC Hennef: Monjeamb, Inger (52. Jamann), Ehrenstein, Moog, Ullmann, Niewiadomski, Habl, Eck, Bouallal (63. Klosterhalfen), Notz (83. Schöller), Wegner.

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