Pokal-Halbfinale des BSC gegen Aachen Kein Spiel wie jedes andere

BONN · Wenn am Samstagnachmittag (14 Uhr, Sportpark Nord) im Halbfinale des Fußball-Verbandspokals der Mittelrheinligist Bonner SC auf den Regionalligazweiten Alemannia Aachen trifft, müssen auch die Fußballromantiker und Nostalgiker den Tatsachen ins Auge blicken.

 Aachener Fans: Alle sind begeisterungsfähig, wenige gewaltbereit.

Aachener Fans: Alle sind begeisterungsfähig, wenige gewaltbereit.

Foto: dpa

Die Begegnung BSC gegen Aachen fällt in die Kategorie Sicherheitsspiel, schon allein aufgrund des hohen Fan-Aufkommens. Der BSC rechnet mit mindestens 3000 Besuchern - 1000 aus Bonn, rund 2000 haben sich aus Aachen angekündigt.

60 bis 80 Anhänger der Schwarz-Gelben ordnen die heute ebenfalls in Bonn eingesetzten szenekundigen Polizeibeamten aus Aachen in die Kategorie B ein. B heißt gewaltbereit. Angehörige der C-Kategorie, zu der gewaltsuchende Zuschauer gehören, sind nach Erkenntnissen der Aachener Ordnungshüter nicht zu erwarten. "Uns liegen keine konkreten Hinweise auf geplante Störungen vor, wir können diese aber auch nicht ausschließen", berichtet der Bonner Polizeisprecher Frank Piontek. "Auf jeden Fall werden wir heute deutlich sichtbar rund um den Sportpark Nord vertreten sein."

Auch das Ordnerkontingent stockte der BSC deutlich auf. Wo sich in der Mittelrheinliga allenfalls fünf Ordner um die Besucher kümmern, setzt der ausrichtende BSC diesmal 60 Ordnungskräfte ein. 30 stammen von einem Bonner Sicherheitsdienst, 30 stellt die Alemannia.

"Gemeinsam mit der Bonner Polizei, dem Ordnungsdienst und der Stadt Bonn haben wir am vergangenen Montag in einem Sicherheitsgespräch ein gemeinsames Konzept erarbeitet und mit den entsprechenden Stellen in Aachen abgestimmt", erklärt Christoph Heiliger, seit Saisonbeginn ehrenamtlicher Sicherheitsbeauftragter des Mittelrheinligisten. Für den DFB-zertifizierten Spezialisten für Veranstaltungssicherheit ist die heutige Begegnung der erste echte Härtetest. "Wir wollten nicht alles der Polizei überlassen, sondern mit einem gemeinschaftlichen Konzept dieses Spiel vorbereiten."

Schon die Anreise der Aachener Anhänger ist bis ins Detail durchorganisiert. Pkws und Busse aus der Kaiserstadt werden von der Polizei auf den Gästeparkplatz 3 unter der Friedrich-Ebert-Brücke geleitet. Alemannia-Fans, die mit der Bahn anreisen, fahren mit der Linie 61 bis zum Heinrich-Hertz-Berufskolleg. Gitter und insgesamt fünf Schleusen sollen den Eintritt der Gästefans unterhalb der Anzeigentafel in geordnete Bahnen lenken. Wer sich als Aachener Fan an den Haupteingang verirrt, wird, so der BSC-Sicherheitsbeauftragte, freundlich, aber bestimmt zum Gästeeingang geschickt.

Die Eingangskontrolle der Aachener Anhänger übernimmt der Bonner Ordnungsdienst. "Damit versuchen wir zu verhindern, dass verbotene Gegenstände ins Stadion gelangen", erläutert Heiliger. Die Aufsicht im Gästebereich auf der Gegengeraden und den Blöcken G bis H auf der Haupttribüne ist dann wieder Sache der Aachener Ordner. "Wir haben mit der Polizei so gut wie alle Szenarien durchgesprochen und sind vorbereitet", erklärt BSC-Geschäftsstellenleiter Dietmar Sebus.

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