FC Hennef Hennefer Träume werden wahr

RHEIN-SIEG-KREIS · 1:0 über den VfL Alfter: 1000 Zuschauer feiern mit dem FC den Aufstieg in die Regionalliga.

Hoffen und Bangen wichen mit dem Abpfiff grenzenlosem Jubel. Mit einem 1:0 (0:0) gegen den VfL Alfter gelang dem FC Hennef in der Fußball-Mittelrheinliga nicht nur der dritte Meisterschaftsgewinn in Folge, sondern endlich auch der Aufstieg in die Regionalliga, die höchste deutsche Amateurklasse.

Als Schiedsrichter Nils Neuhaus nach 93 Minuten abpfiff, gab es auf Seiten der Gastgeber kein Halten mehr. Ersatzspieler, Betreuer, Co-Trainer Christoph Lobeck, der sportliche Leiter Sebastian Hempel - alle inzwischen im Aufsteiger-Look - rannten auf dem Platz, schrien und tanzten mit den Protagonisten dieses dramatischen Nachmittags, der als Abschluss der erfolgreichsten Spielzeit des Vereins in die Chronik eingehen wird.

Nachdem Mittelrhein-Präsident Alfred Vianden, der Kreissportbundvorsitzende Sebastian Schuster, Staffelleiter Alois Rabenbauer, Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke und der Kreisvorsitzende Guido Fuchs gratuliert und die Medaillen verteilt hatten, gehörte der Rasen den feiernden Spielern.

Während die Alfterer in die Kabinen entschwanden, war Hennefs Coach Marco Bäumer noch lange nach dem Ende des Saisonfinales und des anschließenden Gratulationsmarathons die Anspannung anzumerken. Etwas abseits vom wilden Getümmel und Gejohle stand er alleine, als müsse er das Geschehene noch realisieren. "Die vergangenen Wochen waren für alle Beteiligten und auch für mich sehr hart. Ich brauche jetzt einige Wochen, um nervlich runterzukommen. Von Fußball will ich erst einmal nichts mehr hören und sehen", sagte Bäumer. Beste Gelegenheit dafür bietet die Mannschaftstour, die am Samstag in Richtung Balearen startet.

Es war noch einmal eine Nervenschlacht. Vor zwei Wochen hatte der Sekt beim vorletzten Heimspiel gegen den SC Wegberg-Beeck schon kalt gestanden, und die T-Shirts mit der Aufschrift "FC Hennef - Regionalliga-Aufsteiger" lagen bereit. Doch die Gäste verdarben den Hennefern mit einem verdienten 2:0-Sieg gründlich die Feierstimmung. Die Entscheidung musste also an diesem letzten Spieltag im Fernduell mit den Wegbergern fallen, die bei drei Punkten Rückstand in Merten antraten.

Obwohl die Hausherren also mit deutlichem Vorteil in das Derby gingen, war davon in der Anfangsphase nichts zu spüren. Schnell merkten die rund 1000 Zuschauer, dass die Gäste nicht angereist waren, um nur zu gratulieren. Sie diktierten zunächst die Richtung. Die Mannschaft von Marco Bäumer hätte sich nicht beschweren können, wenn sie bei Möglichkeiten von Patrick Dietz oder Shurian Ngatse ins Hintertreffen geraten wären. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit legten die Hausherren ihre Nervosität ab und kamen ihrerseits zu Chancen. Die beste vergab René Dabers, der aus fünf Metern über das Gehäuse von VfL-Keeper Klaus Schnieber schoss (44.).

Kurz nach dem Seitenwechsel stand den Hennefern dann das Glück zur Seite, als Cenk Durgun den Pfosten traf (52.). Der entscheidende Treffer der Partie resultierte schließlich aus einem Elfmeter, den Jannis Opalka (Alfter) an Kamil Niewiadomski verursacht hatte. Eine Entscheidung, die Alfters Vorsitzender Uwe Emons so lautstark kritisierte, dass der Unparteiische ihn auf die Tribüne schickte. David Podlas behielt die Nerven und schlenzte den Ball unhaltbar für Schnieber ins rechte obere Eck (61.). "Durch so eine Entscheidung zu verlieren, ist hart", meinte Alfters enttäuschter Trainer Heinz-Joachim Schmickler. "Trotzdem, Gratulation an die Hennefer. Sie haben den Aufstieg verdient."

FC Hennef: Heil, Inger, Moog, Binot, Ullmann, Niewiadomski, Habl, Günther (88. Jahn), Podlas (86. Eck), Schöller, Dabers (89. Ehrenstein).

VfL Alfter: Schnieber, Kraemer, Hoerner, Opalka, Heinen, Matysik, Ngatse (70. Herchenbach), Greulich (79. Schwanenberg), Dietz, Durgun, Dogan (75. Ilk).

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