"Ich hatte den Eindruck, dass die Hennefer diesen Sieg einfach mehr wollten als meine Mannschaft. Ich muss mir wohl den Vorwurf machen, dass ich meinen Spielern nicht klarmachen konnte, wie wichtig dieses Spiel hier war. Hennef ist der verdiente Sieger", suchte KFC-Trainer Murat Salar auf der anschließenden Pressekonferenz nach Erklärungen für die unzulängliche Vorstellung der Krefelder.

Ob es die Befreiung von der Last des Gewinnen-Müssens, der Wille, sich für die nächste Saison zu empfehlen, das Vorhaben, sich anständig aus der Liga zu verabschieden, oder eine Mischung aus alledem war: FCH-Trainer Marco Bäumer und gut der Hälfte der 490 Zuschauer dürfte es vollkommen egal gewesen sein, was die Rot-Weißen zu einer wirklich guten und engagierten Vorstellung antrieb. Wichtig war einzig das Ergebnis. "Normalerweise läuft es ja so, dass wir die Nackenschläge bekommen, auch wenn wir gut spielen. Deshalb habe ich so etwas wie heute kaum noch für möglich gehalten. Ich bin stolz auf diese Mannschaft, die sich für weitere Aufgaben empfohlen hat", dürften sich nach Bäumers Aussage einige Akteure erfolgreich beworben haben.

Die erste halbe Stunde bestimmten die Hausherren, für die Florian Schöller, der einen Schuss von Daniel Jamann per Kopf unhaltbar abfälschte, die erhoffte frühe Führung erzielte (7.). Nach einer guten Parade des Uerdinger Schlussmanns Robin Udegbe bei einem weiteren Schöller-Schuss (20.) fiel auf der Gegenseite durch einen Schlenzer von Omar El Zein in die lange Ecke der 1:1-Ausgleich (32.).

Die Gastgeber ließen sich dadurch jedoch nicht aus dem Konzept bringen und machten, häufig durch Recep Kartal über den rechten Flügel, weiter Druck. Die nächste Großchance bot sich dann aber dem KFC: Nach einer Freistoßvariante musste FCH-Torwart René Monjeamb per Fußabwehr klären (69.). Die Drangphase der Gäste beendete Rachid Bouallal, der nach einem Pass von Schöller von außen in den Strafraum eindrang und den Ball am herausstürmenden Udegbe vorbei zum 2:1 in die Maschen schob (71.).

Während die Uerdinger, die durch die Niederlage in ernste Abstiegsnöte geraten sind, anschließend nur noch bei Standardsituationen torgefährlich waren, boten sich den Hennefern einige gute Kontermöglichkeiten. Während Jamann nach einem Querpass von Kartal noch deutlich übers Tor schoss (89.), setzte Denis Wegner in der Nachspielzeit den erlösenden Schlussakzent. Von der Mittellinie stürmte er allein auf das Gästegehäuse zu, blieb kurz am Torwart hängen, bekam den Ball aber noch einmal unter Kontrolle und traf dann sicher zum 3:1 (90.+1).

FC Hennef 05: Monjeamb, Yegenoglu, Moog, Habl, Niewiadomski, Radschuweit (78. Binot), Jamann, Schöller, Kartal, Bouallal (72. Eck), Wegner (90.+2 Reitz).