Fußball-Regionalliga Gegen die Viktoria ist Hennef chancenlos

HENNEF · Als der gute Schiedsrichter Florian Visse die Begegnung der Fußball-Regionalliga zwischen dem FC Hennef 05 und dem FC Viktoria Köln abpfiff, hatte ein Großteil der 530 Zuschauer das Stadion schon verlassen. Zu deutlich war zuvor die Dominanz der Gäste gewesen, die die Punkte mit einem hochverdienten 4:0 (2:0)-Erfolg mit in die Domstadt nahmen.

 Ohne Chance waren Marius Ehrenstein (rechts) und der FC Hennef 05 gegen Viktoria Köln.

Ohne Chance waren Marius Ehrenstein (rechts) und der FC Hennef 05 gegen Viktoria Köln.

Foto: Wolfgang Henry

Der Vergleich zwischen einem Trabbi und einem Ferrari, den der Hennefer Trainer Marco Bäumer im Vorfeld in Bezug auf die beiden Vereine angeführt hatte, erwies sich schnell als durchaus treffend. Schon in der zweiten Minute musste der Torhüter der Hausherren, René Monjeamb, eine Nachlässigkeit seiner Vorderleute mit einer Glanzparade ausbügeln. Nur wenig später hätte der herausragende Spielgestalter der Gäste, Jules Schwadorf, die Führung nach sehenswertem Direktspiel von Silvio Pagano erzielen müssen, schob den Ball jedoch aus drei Metern am Tor vorbei.

Spätestens jetzt hatte sich auch Bäumers Forderung "Wir dürfen den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen" erledigt. Es folgte die einzige echte Möglichkeit der Hennefer in der ganzen Partie: Nach einem weiten Einwurf von Nils-Simon Remagen und einer Kopfballverlängerung von Denis Wegner köpfte Martin Notz übers Tor (16.).

Dann waren die schnellen Attacken der Elf von Gäste-Trainer Tomasz Kaczmarek zum ersten Mal von Erfolg gekrönt: Nach einem perfekten Rückpass von Andreas Schäfer ließ Lukas Nottbeck Monjeamb mit einem präzisen Schuss in die linke Ecke keine Abwehrchance (20.). Ebenso sehenswert war das 0:2, das Schwadorf mit einem Schlenzer fast vom Strafraumeck erzielte (32.). Auch das 0:3 ging auf das Konto von Schwadorf, der diesmal einen Querpass von Pagano verwertete (58.). Offenbar wollte Daniel Jamann ein Zeichen setzen, dass man sich nun endlich gegen die spielerische Übermacht der Viktoria wehren solle. Vielleicht war es aber auch nur Frust, aus dem heraus er seinem Gegenspieler von hinten in die Beine fuhr. Er sah jedenfalls zu Recht die Rote Karte (65.).

Als sich dann auch noch Tobias Günther verletzte und Bäumer bereits dreimal gewechselt hatte, mussten die Hennefer die Begegnung mit acht Feldspielern über die Bühne bringen. So konnten sie am Ende noch froh sein, dass dem Tabellendritten nur noch ein Treffer gelang: Mike Wunderlich erzielte nach tollem Reflex von Monjeamb im Nachschuss seinen 13. Saisontreffer (75.).

"Ich denke, wir haben im Moment eine gute Phase", kommentierte Kölns Coach Kaczmarek den vierten Sieg seiner Mannschaft in Serie. "Nach der Führung hat sich unser Spiel gut entwickelt, und zum Schluss haben wir die Partie souverän nach Hause gebracht."

"Es war im Vorfeld schon klar, dass wir gegen einen Gegner wie die Kölner, der so schnell den Ball nach vorne bringt, krasser Außenseiter sind. Was wehtut, sind die vereinzelten spöttischen und höhnischen Kommentare von der Tribüne, nachdem wir hier drei Jahre lang erfolgreich Fußball gespielt haben", ärgerte sich Bäumer.

FC Hennef 05: Monjeamb, Ehrenstein, Radschuweit, Niewiadomski, Remagen, Jamann, Schöller, Eck (65. Habl), Bouallal (33. Günther), Notz (58. Moog), Wegner.

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