Diskussionsrunde beim SV Boluspor Bonn Gegen Vorurteile und Provokationen

BONN · Vorurteile oder Ressentiments gegen Menschen mit Migrationshintergrund machen auch vor dem Fußball nicht Halt. Aus diesem Grund lud die Fachstelle für interkulturelle Bildung und Beratung unter der Leitung von Marlies Wehner und Faik Salgar zu einer Diskussionsrunde unter der Überschrift "Vorurteile im Fußball?".

 Lebhafte Diskussionsrunde: Verantwortliche von Migrantenvereinen im Gespräch mit Vertretern des Stadtsportbundes.

Lebhafte Diskussionsrunde: Verantwortliche von Migrantenvereinen im Gespräch mit Vertretern des Stadtsportbundes.

Foto: Horst Müller

Neben Vertretern von Migrantenvereinen nahmen auch die beiden Vorstandsmitglieder des Stadtsportbundes Bonn, Elmar Heide-Schoenrock und Heiko Fleck, an der Veranstaltung teil.

Ein Hauptthema in den Vereinsräumen des SV Boluspor Bonn war die immer wieder empfundene Benachteiligung durch Schiedsrichter. So berichteten die Vertreter von Boluspor und VTA von ihren Erfahrungen, dass Emotionen bei ihren Spielern häufig als Provokationen gewertet und ähnliche Fouls im Vergleich zu anderen Mannschaften härter geahndet würden. Elmar Heide-Schoenrock, neben seiner Tätigkeit beim Stadtsportbund auch Geschäftsführer des BSV Roleber, empfahl den Clubs in solchen Fällen einen Zusatzbericht anzufertigen. Da der Vorsitzende des Verbands-Schiedsrichterausschusses, Peter Oprei, seine Teilnahme kurzfristig absagen musste, konnte dieser Aspekt nicht näher diskutiert werden.

Ein weiteres Thema des zweistündigen Treffens war, dass Migrantenvereine häufig von bestehenden Strukturen keinen Gebrauch machen. "Leider spricht bei uns nicht jeder gut Deutsch und verfügt über ausreichende PC-Kenntnisse", gab Önder Kartal vom SV Boluspor zu. Dies führe dazu, dass von Terminen im Fußballkreis häufig keine Notiz genommen werde. Heide-Schoenrock und Heiko Fleck boten den Vereinen daraufhin Hilfe bei der Vermittlung des technischen Wissens an.

Abschließend wurde noch einmal auf die Frage eingegangen, wie bestehende Vorurteile abgebaut werden können. Alle Teilnehmer waren sich dabei einig, dass neben den Fußballspielen auch regelmäßige Treffen unter den Vereinen für ein besseres Miteinander sorgen würden. Zudem wurde betont, dass hierbei vor allem Eltern, Trainer und Betreuer im Jugendbereich gefordert seien, um den Nachwuchskickern wichtige Werte wie Toleranz, Fairness und Respekt zu vermitteln.

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