FC-Chef Horstmann erwartet positives Geschäftsjahr

KÖLN · Noch eine Woche verbleibt Volker Finke, um den vom Trainer gewünschten Strafraumstürmer zu verpflichten. Am nächsten Dienstag schließt die Transferliste der Bundesliga. Dass sich der geplante Transfer wie Gummi in die Länge zieht, hängt auch mit den finanziellen Möglichkeiten des 1. FC Köln zusammen.

Die sind bekanntlich nicht die besten. Wie Claus Horstmann am Montag gegenüber der Rundschau sagte, sei aber eine zwischenzeitliche Finanzlücke von mehreren Millionen Euro "gestopft".

Die riss unter anderem auf, als vor der Saison für die Verpflichtungen von Sascha Riether und Mato Jajalo rund vier Millionen Euro fällig waren. "Für die Finanzierung gab es verschiedene Modelle. Am liebsten hätten wir das Geld im DFB-Pokal verdient. Aber da war ja in der zweiten Runde schon Schluss. Deshalb haben wir eine andere Lösung gewählt, eine mit Perspektive", sagte Claus Horstmann.

Aufgrund der Vertragsverlängerungen mit Rechtehändler IMG, mit Hauptsponsor Rewe, dem bevorstehenden Ausrüster-Wechsel zu Erima sowie geplanten Mehreinnahmen bei der Bandenwerbung habe man die Einnahmenseite "nochmals deutlich steigern können". Damit habe der Club die im letzten Geschäftsbericht mit rund 30 Millionen Euro ausgewiesenen Verbindlichkeiten "deutlich reduziert".

Dieser Konsolidierungsvorgang - und darauf legt der FC-Chef besonderen Wert - sei mit alle Vereinsgremien "eng abgestimmt gewesen. Das war nicht allein eine Entscheidung der Geschäftsführung. Wir haben da intensiv drüber diskutiert und jetzt eine finale Entscheidung getroffen". Das führe dazu, dass man das Geschäftsjahr im Sommer mit einer schwarzen Zahl abschließen werde.

Deshalb stehe der Lizenzierung für die kommende Spielzeit, für die die Unterlagen bis zum 15. März bei der Deutschen Fußball Liga abgegeben werden müssen, aus seiner Sicht nichts im Wege. "Wir haben derzeit keine Auflagen, und werden sie auch nicht bekommen", ist Claus Horstmann überzeugt.

Um aber auch im sportlichen Bereich den Konsolidierungskurs zu unterstützen, trennte man sich in den vergangenen zwei Wochen mit Adam Matuschyk (ausgeliehen an Fortuna Düsseldorf), Alexandru Ionita (ausgeliehen an Rapid Bukarest), Sebastian Freis (ablösefrei zum SC Freiburg) und Thiemo-Jerome Kialka (ablösefrei zu Jahn Regensburg) von weiteren vier Spielern.

Dadurch schmolz der Spielerkader auf 22 Feldspieler. Von denen sind aber nur 19 einsatzfähig, weil Adil Chihi (Kreuzbandriss), Petit (muskuläre Probleme) und Christopher Buchtmann (Schambeinentzündung) derzeit ausfallen. Bedenkt man dann noch, dass Mitchell Weiser und Mark Uth keinerlei und Mikael Ishak und Odise Roshi nur geringe Bundesligaerfahrung besitzen, stehen Stale Solbakken nur 15 gestandene Profis zur Verfügung.

"Wir arbeiten aber an ein, zwei Möglichkeiten, dass noch ein Stürmer kommt", bestätigte der FC-Trainer die Bemühungen von Volker Finke. Manchmal gehe im Fußball etwas sehr schnell, dann wieder nur langsam. "Aber in den nächsten Tagen muss etwas passieren", meinte Solbakken.

Das Fachmagazin "kicker" glaubt, der Kroate Ivan Santini von NK Zadar könne der Gesuchte sein. Der 22-Jährige ist 1,90 Meter groß, kopfballstark, beidfüßig, technisch versiert und mit zehn Treffern in 16 Spielen die Nummer eins der kroatischen Liga. Die Ablösesumme soll bei gut einer Million Euro liegen.

Außerdem wird der Mazedonier Ivan Trickovski vom zyprischen Champions-League-Achtelfinalisten Apoel Nikosia gehandelt. Für den 24-Jährigen müssten 1,5 bis zwei Millionen Euro gezahlt werden. Volker Finke hatte kürzlich allerdings betont, den gesuchten Spieler nur bis zum Saisonende ausleihen zu wollen.

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