Mittelrheinliga Es wird wieder eng an der Spitze

BONN · Im Kampf um den Regionalligaaufstieg hat Fußball-Mittelrheinligist Bonner SC einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen müssen.

Während Verfolger FC Wegberg-Beeck, der als einziger Verein neben dem BSC die Regionalligalizenz beantragt hat, beim VfL Alfter 1:0 gewann und bei einem Spiel weniger bis auf zwei Zähler an den BSC heranrückte, unterlag der Primus bei Viktoria Arnoldsweiler nach verspätetem Anpfiff mit 2:4 - für den BSC war es die zweite Saisonniederlage.

Viktoria Arnoldsweiler - Bonner SC 4:2 (3:1): Exakt eine Stunde mussten sich beide Teams gedulden, ehe der Unparteiische die Partie des Fünften gegen den Ersten anpfeifen konnte. Die Polizei hatte, nachdem einige der rund 150 Bonner Fans die Anlage ohne zu zahlen betreten hatten, Verstärkung angefordert und die Verschiebung des Anpfiffes auf 16 Uhr angeordnet. "Eine Aktion, die uns viel Substanz und damit das Spiel gekostet hat", ärgerte sich BSC-Trainer Daniel Zillken über das Verhalten der eigenen Fans und die Reaktion der Ordnungshüter.

Während es in der Folge am Spielfeldrand ruhig blieb, fanden die Gäste zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Für den BSC-Trainer kein Wunder. "Für unsere Spieler, die das Spiel machen müssen, hatte diese Zwangspause heute fatale Folgen." Bereits nach neun Minuten lag der BSC durch die Treffer von Stefan Baumgart nach einer Ecke (7.) und Jannis Steltzner nach blitzsauberem Konter (9.) mit 0:2 hinten. In der 32. Minute legte erneut Steltzner zum 3:0 nach. Eine Minute vor der Pause sorgte Kelvin Lunga für das 1:3 und einen Funken Hoffnung. Dominik Schröer, in Erftstadt noch zweifacher Torschütze, und Fabian Hager erlebten diesen Treffer nur noch von der Bank.

Nach dem Wechsel nahm das Unheil aus BSC-Sicht zunächst seinen Lauf. Manuel Spieß legte für Arnoldsweiler zum 4:1 nach (53.). Aber selbst ein Drei-Tore-Rückstand brach den Widerstand der Gäste nicht. Als Robin Schmidt in der 63. Minute auf 2:4 verkürzen konnte und Bastian Wernscheidt sich den Ball in der 86. Minute zu einem Foulelfmeter zurechtlegte, wackelten die Gastgeber bedenklich. Aber an diesem Nachmittag stand das Glück dem BSC nicht zur Seite. Viktoria-Schlussmann Stefan Kemmerling entschärfte den Elfmeter, und Andreas Dick und Robin Schmidt scheiterten im Anschluss jeweils am Aluminium. "Kein Vorwurf an meine Mannschaft", resümierte Zillken deshalb. "Das Spiel und die Umstände müssen wir schnell abhaken. Am nächsten Sonntag kommt Freialdenhoven."

Bonner SC: Michel, Dick, Touré, Hager (39. Wipperfürth), Berg (76. Musculus), Wernscheid, Akbari, Schröer (39. Eckert), Lunga, Schmidt, Somuah.

VfL Alfter - FC Wegberg-Beeck 0:1 (0:0): Die stark ersatzgeschwächten Alfterer leisteten gegen den Aufstiegskandidaten vor allem nach dem Seitenwechsel starken Widerstand. Zu einem Punktgewinn reichte es bei der Heimpremiere von VfL-Coach Heinz-Joachim Schmickler letztendlich allerdings nicht. Nachdem Bayram Ilk nach drei Minuten Gästekeeper Stefan Zabel zum Eingreifen gezwungen hatte, rissen in der Folge die Gäste das Spielgeschehen an sich. Fortan stand VfL-Keeper Tim Rudersdorf im Mittelpunkt. Erstmals nach knapp einer Viertelstunde, als er mit einem blitzartigen Reflex einen Schuss von Riberio Simoes entschärfte. Drei Minuten darauf stand das Glück auf Rudersdorfs Seite, als Johannes Walbaums Kopfball nach einem Freistoß an die Querlatte ging.

Die Gäste ließen in der Folge weitere gute Gelegenheiten aus. So klärte der VfL-Torwart zunächst gegen Dominik Bischoff, ehe Thomas Lambertz den Abpraller an den Pfosten des Alfterer Gehäuses setzte (30.). Der in dieser Phase überragende Rudersdorf klärte auch in einer Eins-zu-eins-Situation gegen Lambertz souverän (32.).

Normalerweise rächt es sich, wenn eine Elf so fahrlässig mit ihren Chancen umgeht - doch Beeck ist ein Spitzenteam. Und so nutzte Thomas Lambertz kurz nach dem Wechsel gleich die erste Halbchance des zweiten Spielabschnitts zur Führung (49.). Anschließend ließen es die Beecker etwas ruhiger angehen und weckten dadurch Begehrlichkeiten beim Gastgeber, der sich mit zunehmender Spielzeit freischwamm und seinerseits Akzente setzte. So verfehlte ein Kopfball von Thorsten Bung nur knapp sein Ziel (62.). In der Nachspielzeit fand der eingewechselte Timo Schmidt seinen Meister in Gästekeeper Zabel.

VfL Alfter: Rudersdorf, Matysik (59. J. Greulich), Derigs, Hoerner, Heinen (80. Schmidt), Bung, D. Greulich, Konate, Dietz (59. Boyaala), Dogan, Ilk.

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