"Ich hätte mir lieber ein weniger spannendes Finale gewünscht", sagt Gregor Eibl, der Coach des 1. FC Niederkassel, der zurzeit noch rätselt, ob er mit seinem Team in Siegburg auf Rasen oder Kunstrasen spielt. Denn zeitgleich findet im Stadion auch die Landesliga-Partie des SSV 04 gegen den FV Bad Honnef statt, der bei einem Erfolg in die Mittelrheinliga aufsteigt.

Eibl gibt sich jedoch kämpferisch: "Wir können mit diesem einen Spiel alles entscheiden. Wir haben es selbst in der Hand. Wir wollen Vollgas geben, um uns mit einem Dreier den Aufstieg zu verdienen. Da ist es mir egal, ob wir auf Rasen, Kunstrasen oder auf der angrenzenden Autobahn spielen." Wichtig für die Gäste ist dabei, dass Stürmer Ahmet Ali Suicmez wieder mit von der Partie ist.

Das Gerücht, dass der Siegburger SV 04 II möglicherweise gar nicht mehr antreten und die Reserve freiwillig in die Kreisliga A absteigen lassen wolle, erwies sich unterdessen als vollkommen haltlos. "Ich verwahre mich gegen derartige Aussagen. Wir werden auf keinen Fall unseren Bezirksligaplatz für die zweite Mannschaft abgeben. Wir werden in der nächsten Saison auf jeden Fall mit beiden Teams in der Bezirksklasse antreten", stellt der 2. Vorsitzende Johannes Neuenhöfer klar.

Die beiden Niederkasseler Konkurrenten stapeln derweil tief. "Der FCN kann nur noch an sich selber scheitern. Unsere Chance auf den Aufstieg beträgt maximal ein Prozent", erklärt Fatih Özyurt, der Trainer des SC Uckerath, vor dem Gastspiel beim Erzrivalen SV Lohmar und seinem "Lieblingsfeind" Ralf Winiarz.

"Schließlich habe ich Gregor Eibl ja schon vor zwei Wochen zum Aufstieg gratuliert." Nichtsdestotrotz will der SCU in Lohmar voll auf Sieg spielen: "Hauptsache, ich stehe am Saisonende vor Winiarz, und das ist jetzt schon klar", meint Özyurt, dem es ebenfalls gleich ist, ob am Donrather Dreieck auf Rasen oder Kunstrasen gekickt wird. "Notfalls auch auf dem Parkplatz", grinst er.

Lohmars Übungsleiter Ralf Winiarz indes möchte dem SCU nur allzu gern noch in die Suppe spucken und einen Erfolg der Gäste verhindern. "Fatih Özyurt hat doch schon vor Saisonbeginn gezittert, als er den Spielplan gesehen hat, und hat gehofft, dass es am letzten Spieltag um nichts mehr geht", stichelt er. Sein Kontrahent nimmt's gelassen: "Schön, dass Winiarz wenigstens zum Saisonausklang noch ein bisschen Spaß hat. Sonst hatte er ja nicht viel Freude in dieser Spielzeit."

Lachender Dritter könnte am Ende noch der Wahlscheider SV sein, wenn die beiden Konkurrenten patzen sollten. WSV-Übungsleiter Gerd Klink ist jedoch nicht aus der Ruhe zu bringen.

"Entweder Niederkassel oder Uckerath werden schon punkten. Unsere Aufstiegschance liegt bei null Prozent", meint er. Das hindert die Gelb-Schwarzen aber nicht daran, mit dem Bus und viel Bier nach Wachtberg anzureisen. "Wir wollen mit einem Dreier unsere tolle Saison beschließen", sagt Klink.

Nur noch von statistischer Bedeutung sind die übrigen Begegnungen mit Beteiligung von der Sieg. Dabei erwartet der FC Hennef 05 II schon am Samstag um 17 Uhr den Oberkasseler FV, damit das Sportzentrum tags darauf für den zu erwartenden Regionalliga-Aufstieg der Hennefer Erstvertretung hergerichtet werden kann.

Hennef II - Oberkassel (Samstag, 17 Uhr), SSV 04 II - Niederkassel, Beuel 06 - Weiß, Wachtberg - Wahlscheid, Lohmar - Uckerath, SV Bergheim - Menden, Fortuna Bonn - Ennert, Neunkirchen-Seelscheid - Merl (alle Sonntag, 15 Uhr).