LUDOVIC BÜRLING

Von Katerstimmung ist beim Fußball-Mittelrheinligisten Bonner SC nach der ersten Saisonniederlage gegen den TSC Euskirchen laut eigenem Bekunden nichts zu spüren. "Wir haben das 1:3 gründlich aufgearbeitet und vernünftig analysiert", versicherte BSC-Trainer Daniel Zillken. Allzu heftige Kritik sei nach einer Bilanz von 14 ungeschlagenen Partien sowieso nicht angebracht.

Am Sonntag (14.30 Uhr, Sportpark Nord) will der Tabellenführer zumindest den Zwei-Punkte-Vorsprung gegenüber dem FC Wegberg-Beeck mit einem Sieg gegen den VfL Leverkusen mit in die lange Winterpause nehmen. Zu wenig Durchschlagskraft und eine schlechte Raumaufteilung waren laut Zillken die Hauptursachen für den bislang ersten Pflichtspiel-K.o. der Saison 2014/2015. "Zudem hatten wir die schnellen ETSC-Angreifer nicht so gut im Griff wie noch eine Woche zuvor die Stürmer des FC Wegberg-Beeck", erklärte der BSC-Trainer. Schmerzlich vermisst wurde Innenverteidiger Mario Weber, der auch gegen den VfL Leverkusen mit einer Bänderverletzung passen muss.

Wie schon gegen den ETSC wird Yannick Walbröl in der Viererkette für Weber innen verteidigen. Daneben agiert wie gewohnt BSC-Kapitän Andreas Dick, der beim 1:3 nicht seinen besten Tag erwischte. "Kein Wunder", erklärte Zillken. "Andreas war krank und konnte vor der Partie kaum trainieren." Für den rotgesperrten Martin Michel feiert im BSC-Tor Michael Schwinn seine Punktspielpremiere. Laut BSC-Coach ist dieser Wechsel kein Problem. "Der Junge wurde beim 1. FC Köln top ausgebildet, hat gut trainiert und im Pokal Spielpraxis gesammelt." Für Schwinn und seine Kollegen beginnt nach der Partie eine dreiwöchige Trainingspause.

Eine schwierige Aufgabe hat am Sonntag (Anstoß 14.30 Uhr) der VfL Alfter zu bewältigen, der am Strangheidgesweg die Zweitvertretung des Regionalligisten Alemannia Aachen zu Gast hat. "Das ist eine brandgefährliche Mannschaft", warnt Dieter Neuhaus seine Elf. Für den 64-Jährigen ist das erste Spiel der Rückrunde gleichzeitig sein letztes als Interimscoach. Nach der Winterpause übernimmt Heinz-Joachim Schmickler das Traineramt.

Dass Neuhaus nach dem 2:0-Erfolg in Windeck und dem 2:2 gegen den FC Hürth ungeschlagen ins zweite Glied zurückgeht, ist übrigens ganz und gar nicht abwegig. "Gegen Aachen haben wir daheim noch nie verloren", bemüht der Sportliche Leiter die Statistik. Damit es so bleibt, appelliert er an die Mannschaft, sich noch einmal voll zu konzentrieren. "Wir müssen Gegentreffer nach Standards wie zuletzt gegen Hürth vermeiden", fordert Neuhaus. Gerade gegen die spielerisch starke und temporeich agierende Offensive der Grenzstädter soll die Abwehr stabil stehen. Reinrücken, zustellen und sich nach der Balleroberung über die Flügel mit langen Diagonalpässe befreien: Was die VfL-Spieler am Dienstag als Trainingspartner der angehenden DFB-Fußball-Lehrer in der Sportschule Hennef in einer Übungseinheit praktizierten, könnte auch gegen Aachen der Schlüssel zum Erfolg sein.

0 Der Spieltag: Freitag: Freialdenhoven - Wegberg, Brühl - Hürth (beide 20 Uhr). Sonntag: Erftstadt - Bergisch Gladbach, Arnoldsweiler - Euskirchen, Alfter - Al. Aachen II, FC Bergheim - Windeck, Bonner SC - VfL Leverkusen (alle 14. 30 Uhr).