Kommentar Bonner SC in der Pflicht

Fußball zieht alle Formen der Gesellschaft an. Darunter, so ist es bundesweit zu beobachten, leider auch gewaltsuchende und/oder rechtsradikale Kreise. Der Bonner SC bildet da keine Ausnahme.

Umso wichtiger ist das schnelle Eingreifen des Vereins, wenn die Situation jetzt zu eskalieren droht. Das gezielte Angreifen alternativer Kneipen durch vereinzelte BSC-Fans ist neu. Dessen Präsidium handelt richtig, wenn es identifizierten Angreifern nicht länger Zutritt zu BSC-Spielen gewähren will. Doch aus dem Stadion ist nicht aus der Welt.

Der Verein tut deshalb genauso gut daran, mit qualifiziertem Personal selbst seinen "Problemfans" eine stetige Anlaufstelle zu bieten und so pädagogische Arbeit zu leisten.

Auch im Fall der zerstrittenen Ultragruppen "Bande Bonn" und "Bonnanza" kann der Fanbeauftragte hilfreich sein. Hier braucht es eine vermittelnde Moderation, vor allem aber ein gewisses Maß an Vergebung für Fehler der Vergangenheit auf der einen ("Bonnanza") und die glaubhafte Distanzierung von rechtem Gedankengut auf der anderen Seite ("Bande Bonn").

Der Bonner SC wäre nicht der erste Verein, in dem sich Fans in links- und rechtspolitische Lager spalten und damit nachhaltig und immer wieder für Probleme sorgen. Aachen oder Duisburg sind dafür nur zwei Beispiele aus der jüngeren Geschichte.

Dabei braucht gerade ein Verein mit kleiner Fanszene wie der BSC die Unterstützung aller seiner Anhänger - solange die sich an die Spielregeln halten.

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