Mittelrheinliga Beim 4:3-Sieg des BSC fallen alle sieben Tore vor der Pause

BONN · Nichts Neues in der Fußball-Mittelrheinliga: Der Bonner SC gewann nach einer denkwürdigen ersten Hälfte 4:3 gegen den FC Hürth, bleibt ungeschlagen und führt nun die Tabelle mit fünf Punkten vor dem FC Wegberg-Beeck an. Auch der VfL Alfter durfte jubeln. Das 2:0 gegen den SC Brühl bedeutete für die Vorgebirgler der vierte Dreier in Folge.

 Auch turnerisch durchaus talentiert: der dreifache BSC-Torschütze Daniel Somuah.

Auch turnerisch durchaus talentiert: der dreifache BSC-Torschütze Daniel Somuah.

Foto: Horst Müller

Bonner SC - FC Hürth 4:3 (4:3): Hätte Daniel Zillken geahnt, dass seine Spieler beim 4:5-Spektakel in der Fußball-Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart offenbar besonders gut hingeschaut hatten, der BSC-Trainer hätte wohl das TV-Vergnügen in Sportschau, Sportstudio oder Sky strengstens untersagt. So aber bekamen die 350 Zuschauer im Sportpark Nord vor allem in Halbzeit eins ein denkwürdiges Torfestival zu sehen.

Dabei fielen die Tore aus Sicht der BSC-Anhänger zunächst auf der richtigen Seite. Bereits nach elf Minuten schien der Tabellenführer für klare Verhältnisse gesorgt zu haben. Nach dem 1:0 von Daniel Somuah in der 6. Minute legte Dominik Schröer fünf Minuten später per Strafstoß zum 2:0 nach. Als erneut Somuah in der 19. Minute gegen hoch verteidigende Gäste auf 3:0 für die Hausherren stellte, diskutierten die Alteingesessenen auf der Tribüne bereits eifrig darüber, wann der BSC schon einmal nach 20 Minuten 3:0 geführt habe. Allzu viel Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen, blieb allerdings nicht, denn mit Sören Ohmert verkürzte ein guter alter Bekannter für den Aufsteiger in der 31. Minute auf 1:3. Ein Betriebsunfall meinten viele, denn nur 60 Sekunden später stellte Somuah mit seinem dritten Treffer an diesem Nachmittag zum 4:1 den Drei-Tore-Abstand wieder her.

Dann aber machten es die Gäste doch noch spannend. Ladji Koulibaly (39.) und Yousef Kestha verkürzten noch vor dem Pausenpfiff auf 3:4 (40.). Eine Standpauke musste sich die nach wie vor beste Abwehr der Liga dennoch nicht anhören. "Der erste Treffer der Hürther war ein Sonntagsschuss, dem zweiten ging wohl ein Foulspiel an Schlussmann Martin Michel voraus, und das 3:4 fiel aus stark abseitsverdächtiger Position", meinte der BSC-Trainer. Nach dem Seitenwechsel spielte sich das Geschehen dann weitestgehend im Mittelfeld ab. Zillken war's mehr als recht. "Tore haben wir schließlich genug gesehen."

Bonner SC: Michel, Lingen (63. Wipperfürth), Weber, Dick, Berg, Wernscheid, Walbröl, Schröer (73. Schröers), Somuah, Eckert (80. Schmidt), Lunga.

VfL Alfter - SC Brühl 2:0 (0:0): Die Mannschaft von Trainer Mustafa Cansiz befindet sich weiter in der Erfolgsspur. Der vierte Erfolg hintereinander ist indes in die Kategorie "Arbeitssieg" einzustufen. Es dauerte erneut bis in die Schlussphase, ehe sich die Alfterer letztlich verdient durchsetzten. Einen Abpraller aus der vielbeinigen Gästeabwehr nutzte David Podlas aus zwölf Metern zum umjubelten Führungstreffer (74.). In der Folge kamen die nun befreit aufspielenden Hausherren zu weiteren Gelegenheiten. Doch erst ein Konter vier Minuten vor Schluss machte den Erfolg perfekt. Über den eingewechselten David Greulich, der ein starkes Spiel zeigte, kam der Ball zu Burin Mehmeti, der den Torschützen Mehmet Dogan bediente.

In Hälfte eins gelang Alfter kaum etwas Verwertbares, die Vorgebirgler standen sich teilweise selbst im Wege. Die im Abstiegskampf steckenden Brühler hatten ihrerseits zwei Highlights. Eine Dreifachchance in der 16. Minute, als zunächst Mateusz Matysik und Christian Hoerner die Brühler Schussversuche vor der eigenen Torlinie abwehrten, ehe VfL-Keeper Tim Rudersdorf die Situation entschärfte. Rudersdorff war auch bei einem Kopfball von Yannick Schweizer auf dem Posten (38.).

VfL Alfter: Rudersdorff, Matysik, Hoerner, Durgun, Heinen, Boyaala, Bung (61. Greulich), Podlas (87. Poetes), Mehmeti, Dogan, Ilk (46. Liontos).

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