Fußball-Mittelrheinliga BSC holt Florian Schell für die Defensive

BONN · Am fünften Spieltag der Fußball-Mittelrheinliga will der Bonner SC seine Siegesserie fortsetzen und holt sich Unterstützung. Alfter hofft gegen Herkenrath auf dritten Heimsieg. Friesdorf in Freialdenhoven.

 Weiter oben mitmischen will der VfL Alfter (links Bayram Ilk im Duell mit dem Hennefer Nils Remagen). Alfter erwartet Herkenrath.

Weiter oben mitmischen will der VfL Alfter (links Bayram Ilk im Duell mit dem Hennefer Nils Remagen). Alfter erwartet Herkenrath.

Foto: Henry

Am fünften Spieltag der Fußball-Mittelrheinliga will der Bonner SC seine Siegesserie fortsetzen, Blau-Weiß Friesdorf endlich die Negativserie stoppen und der VfL Alfter mit einem Heimerfolg über Herkenrath weiter im Spitzenkampf mitmischen.

Beim Durchzählen seiner Schützlinge kam Daniel Zillken, der Trainer des Bonner SC, noch vor wenigen Tagen ins Schwitzen. Gerade einmal 17 Feldspieler und drei Torhüter tummelten sich auf dem Trainingsgelände am Mondorfer Bach. "Zu wenig", fand Zillken und wurde bei seinem Sportdirektor Thomas Schmitz vorstellig. Der legte sich ins Zeug und besorgte dem BSC-Trainer nach dem jungen Stürmer Benjamin Nuhi aus der U 23 von Fortuna Düsseldorf noch den Defensiv-Allrounder Florian Schell.

Schell genoss seine fußballerische Ausbildung zehn Jahre lang beim 1. FC Köln und spielte in der Rückrunde der abgelaufenen Saison für den Landesligisten SSV Merten. "Er kann die Lücke schließen, die Tobias Berg hinterlassen hat", freut sich Zillken, der nun der Partie am Sonntag (15 Uhr, Sportpark Nord) gegen den FC Hürth etwas beruhigter und mit einem Kader von 19 Feldspielern entgegensieht.

Sowieso hat sich die Laune des BSC-Trainers seit der Auftaktniederlage kontinuierlich verbessert. War Zillken zumindest mit den Ergebnissen gegen Friesdorf und Breinig zufrieden, gefiel ihm auch die Spielweise seiner Mannschaft gegen Aachen. Die 13 Treffer im Pokal gegen den FV Oberkassel sind auch nicht von schlechten Eltern. "Trotzdem müssen wir im Vergleich zum Spiel in Aachen gegen Hürth noch eine Schippe drauflegen", fordert Zillken. Mit dem wieder genesenen Daniel Somuah verspricht sich der Coach "mehr Dampf" im Offensivspiel.

Wie ordnet man einen Gegner ein, der mit einem ebenso überraschenden wie verdienten 3:0-Auswärtserfolg beim Aufstiegskandidaten BSC furios in die Saison startet und anschließend drei Niederlagen in Folge kassiert? Heinz-Joachim Schmicklers Schlussfolgerung: "Der TV Herkenrath hat eine gute Mannschaft und wird sich über kurz oder lang im Mittelfeld platzieren." Der Trainer des VfL Alfter hofft aber, dass dieser Prozess noch etwas länger andauert. Schließlich wollen die Vorgebirgler gegen den Aufsteiger, der am Sonntag um 15 Uhr am Strangheidgesweg gastiert, den dritten Heimsieg der Saison einfahren.

"Das ist unsere klare Zielsetzung. Dann können wir wirklich von einem guten Saisonstart reden", sagt Schmickler, der jedoch gleichzeitig seine Spieler zu hoher Konzentration auffordert. "Wir sind zwar aufgrund des Heimrechts leicht favorisiert, aber wir werden wieder sehr hart arbeiten müssen, um den Dreier zu holen."

Als Understatement ist dies keineswegs zu verstehen, schließlich sind die kommenden Gäste erfolgsverwöhnt. Die Bergischen haben fünf Aufstiege in Folge auf ihrer Visitenkarte stehen. "Ich erwarte einen konterstarken Gegner, der tief stehen wird", stellt der VfL-Trainer seine Mannschaft auf eine Geduldsprobe ein.

Giuseppe Brunetto lebt Fußball. Die 0:3-Heimniederlage am vergangenen Sonntag gegen Bergisch Gladbach bereitete dem Trainer des FC Blau-Weiß Friesdorf schlaflose Nächte. "Das rattert regelrecht in meinem Kopf", beschreibt der FC-Coach. "Leider brauche ich lange, um solch eine Niederlage zu verarbeiten." Seine Spieler seien von Beginn an nicht richtig auf dem Platz gewesen. So etwas könne man sich in der Mittelrheinliga nicht erlauben.

Ob Brunetto vor dem nächsten Spiel am Sonntag bei Borussia Freialdenhoven allerdings die nötige Ruhe findet, ist fraglich. "Natürlich hat mir die Art und Weise nicht gefallen, wie wir uns gegen Bergisch Gladbach präsentiert haben. Aber auf der anderen Seite hat meine Mannschaft bis auf dieses eine Spiel in den letzten zehn Wochen überwiegend positive Zeichen gesetzt. Also müssen wir versuchen, die letzte Partie schnell zu vergessen."

Die Trainingseindrücke unter der Woche stimmten Brunetto wieder etwas zuversichtlicher. "Alle haben gut mitgezogen." Zu schätzen weiß der FC-Trainer, dass trotz der bislang zu Buche stehenden drei Niederlagen in drei Spielen von Druck oder Panik im Umfeld nichts zu spüren ist. Brunetto weiß aber auch, dass so schnell wie möglich Ergebnisse her müssen, damit Friesdorf die Wohlfühloase für Trainer bleibt. In Freialdenhoven, das mit dem ewigen Wilfried Hannes als Trainer nach drei Siegen und 9:0 Toren mit blitzsauberer Weste dasteht, muss Brunetto allerdings ohne die verletzten Takahiro Higa, Jan Rieder, Till Pütz und Johannes Jahn auskommen. hto/bl

Am Sonntag spielen: 15 Uhr: Eilendorf - Euskirchen, Freialdenhoven - Friesdorf, Berg. Gladbach - Breinig, Windeck - Al. Aachen II, Bonner SC - Hürth, Alfter - Herkenrath. 15.15 Uhr: Wesseling-Urfeld - Hennef. 15.30 Uhr: Leverkusen - Arnoldsweiler.

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