Regionalliga Zwei entscheidende Minuten

HENNEF · Regionalliga: Unkonzentrierter FC Hennef kassiert kurz vor und kurz nach der Halbzeit je einen Treffer und verliert in Wattenscheid 1:3

 Pech in der Schlussphase hatte der Hennefer Nikolas Klosterhalfen (rechts). FOTO: HENRY

Pech in der Schlussphase hatte der Hennefer Nikolas Klosterhalfen (rechts). FOTO: HENRY

Auch nach dem sechsten Spiel auf des Gegners Platz muss der FC Hennef in der Fußball-Regionalliga weiter auf seinen ersten Auswärtspunkt warten. Am Samstag unterlag das Team von Trainer Marco Bäumer im Lohrheidestadion der SG Wattenscheid 09 mit 1:3 (1:2).

Zwei Minuten reichten dem ehemaligen Bundesligisten, um die Partie vor 500 Zuschauern zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die lagen allerdings eine Halbzeitpause auseinander. Anders ausgedrückt: Die Hennefer waren mit ihren Gedanken eine Minute zu früh in der Kabine und eine zu spät wieder auf dem Platz. Vielleicht hatten sie aber auch den Schock über das 1:2 in der Schlussminute des ersten Durchgangs noch nicht verdaut, als ihre guten Vorsätze für die zweite Hälfte wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff durch den dritten Gegentreffer einen herben Dämpfer erlitten.

Das 0:1 durch einen gekonnten Heber von Jules Schwadorf nach einer Viertelstunde, bei dem die Hennefer Innenverteidigung ihren Gegenspielern zu viel Raum gelassen hatte, steckten sie jedenfalls schnell weg. Rachid Bouallal, der nur die Latte traf (16.), Dennis Eck, dessen Schuss am Pfosten vorbeistrich (20.), und Denis Wegner, der einen Freistoß ans Außennetz setzte (27.), verpassten den Ausgleich nur knapp. Im zweiten Versuch zielte Eck nach Vorlage von Bouallal in den Rückraum dann genauer und erzielte das 1:1 (29.). Eren Taskin mit dem 1:2 (44.) und erneut Schwadorf, der vom linken Flügel nach innen zog und dann aus 20 Metern FCH-Torhüter René Monjeamb keine Abwehrmöglichkeit ließ (46.), warfen die Hennefer in einer weitgehend ausgeglichenen Partie wieder zurück.

Gäste-Trainer Bäumer reagierte und wechselte mit Nikolas Klosterhalfen, Sebastian Hecht und Tobias Günther drei offensive gegen drei defensive Spieler ein. Diese mutige Maßnahme schien sich in der Schlussphase auch auszuzahlen. Der Aufsteiger drängte auf den Anschlusstreffer, musste aber einmal mehr erfahren, dass Fortuna nicht unbedingt FCH-Fan ist: Klosterhalfen scheiterte in den letzten zehn Minuten in aussichtsreicher Position ebenso wie Günther und Wegner am gut reagierenden Schlussmann Boss.

Nach der Begegnung gestand Bäumer ein, dass das Ergebnis "unterm Strich" in Ordnung sei. "Wir schaffen es leider nicht, uns von der ersten bis zur letzten Minute zu konzentrieren. Außerdem sind wir nicht in der Lage, die Fehler der Gegner auszunutzen. Man muss natürlich auch sehen, dass alle Wattenscheider Spieler eine hohe individuelle Klasse haben", nahm er seine "Amateure" am Ende doch noch in Schutz. Dass die direkten Konkurrenten der Hennefer ebenfalls allesamt patzten, dürfte nur ein kleiner Trost gewesen sein. Der Rückstand der Bäumer-Elf auf einen Nicht-Abstiegsplatz wuchs auf elf Punkte an.

FC Hennef: Monjeamb, Inger (72. Günther), Ehrenstein, Binot, Ullmann, Niewiadomski, Jamann (61. Klosterhalfen), Habl (72. Hecht), Eck, Bouallal, Wegner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort