Mittelrheinliga BSC trifft im Vier-Minuten-Takt
BONN · 4:0 in Windeck. Alfter siegt trotz doppelter Unterzahl
Langsam muss sich die aufstiegsorientierte Konkurrenz in der Fußball-Mittelrheinliga Sorgen machen. Mit dem deutlichen 4:0-Erfolg bei Germania Windeck bleibt Spitzenreiter Bonner SC auch nach dem elften Saisonspiel unbesiegt. Dem VfL Alfter gelang mit dem 2:1 gegen Germania Erftstadt ein kaum noch für möglich gehaltener Kraftakt. Nach dem 0:1 und zwei Platzverweisen drehten neun Alfterer die Partie dennoch.
Germania Windeck - Bonner SC 0:4 (0:3): BSC-Trainer Daniel Zillken wünschte sich nichts sehnlicher, als sich einmal während des Spiels entspannt zurücklehnen zu können. In Windeck ging dieser Traum nun in Erfüllung. Gingen die Akteure des Klassenprimus' mit ihren zahlreichen Torchancen bislang meist fahrlässig um, war davon zumindest ab der 30. Minute in Windeck nichts mehr zu sehen. Im Vier-MinutenTakt sorgten Kelvin Lunga per Kopf nach einer sehenswerten Kombination über Dominik Schröer und Tobias Berg (36.), Rachid Eckert (40.) und Schröer (44.) noch vor dem Pausenpfiff für die Entscheidung. Allerdings sah sich Zillken trotzdem genötigt, an die Bundesligapartie zwischen dem VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen zu erinnern (3:3 nach 0:3). "Zum Glück haben meine Spieler kapiert, wie man es nach einem Vorsprung nicht machen soll", meinte Zillken.
Entsprechend souverän spielte der BSC sein Pensum herunter. Selbst für den vierten Treffer brauchten die Gäste nicht mehr selbst zu sorgen. Mit einem unglücklichen Querschläger bugsierten die Hausherrn das Leder in der 55. Minute ins eigene Tor. "Riesenkompliment an meine Mannschaft", lobte der BSC-Trainer. "Immerhin war das heute das achte Spiel in vier Wochen."
Bonner SC: Michel, Dick, Berg, Weber, Hager, Wernscheid, Walbröl, Schröer, Eckert (76. Tafese), Lunga (63. Wipperfürth), Somuah (61. Brückers).
VfL Alfter - SG Erftstadt-Lechenich 2:1 (0:1): Wer gedacht hatte, das Spiel des VfL Alfter gegen Borussia Freialdenhoven (3:2) vom vergangenen Mittwoch wäre an Spannung kaum zu übertreffen gewesen, sah sich getäuscht. Gestern setzte das Team von Trainer Mustafa Cansiz noch einen drauf. 20 Minuten vor Schluss steuerte der VfL beim Stande von 0:1 und in doppelter Unterzahl einer scheinbar sicheren Niederlage entgegen. Doch weit gefehlt: Zunächst gelang Burim Mehmeti mit einer energischen Einzelaktion das 1:1 (75.). Anschließend war es dem eingewechselten Mehmet Dogan vorbehalten, nach einem Konter über Torsten Bung den vielumjubelten Siegtreffer zu erzielen (86.).
Kurios wie die Schlussphase verliefen auch die vorhergehenden 75 Minuten. In der ersten Hälfte agierten die Platzherren ohne Druck. Die Gäste beschränkten sich auf die Defensive mit gelegentlichen Vorstößen. Die Erftstädter Führung resultierte bezeichnend aus einem Eckstoß, den Mathias Grunert ungehindert einköpfen konnte (17.). In der Folge gab es hier und da eine brauchbare Gelegenheit für die Hausherren, allerdings ohne Nachhaltigkeit.
Die Würze in das fade Spiel brachte der Schiedsrichter, als er zunächst Shurian Ngatze nur eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung des Platzes verwies, da sein Assistent eine Tätlichkeit gesehen hatte (60.). Als auch noch Samuel Hosseini, der zu laut reklamierte, mit Gelb-Rot vom Feld musste (70.), schien die Partie gelaufen. Gegen einen qualitativ besseren Gegner wäre sie es wohl auch gewesen. Doch die Gäste konnten mit ihrer Überzahl nichts anfangen oder hatten Pech mit einem Aluminiumtreffer.
VfL Alfter: Rudersdorff, Hoerner, Durgun, Matysik (65. Dogan), Heinen, Boyaala, Greulich (46. Ngatze), Hosseini, Mehmeti, Bung, Ilk (78. Liontos).
