Biathlon-Damen Staffel mit Preuß, Herrmann, Hildebrand und Dahlmeier

Pyeongchang · Wiedergutmachung ist angesagt für die deutschen Skijäger. Mit den Staffel-Wettbewerben enden die olympischen Biathlon-Wettbewerbe. Zunächst will Laura Dahlmeier mit den Damen siegen und ihr drittes Gold gewinnen. Einen Tag später sind die Männer dran.

 Laura Dahlmeier ist als Schlussläuferin für die Damen-Staffel aufgestellt.

Laura Dahlmeier ist als Schlussläuferin für die Damen-Staffel aufgestellt.

Foto: Hendrik Schmidt

Zurück will Laura Dahlmeier vor ihrem letzten Olympia-Rennen nicht mehr blicken. "Für uns ist es wichtig, einen Haken dahinter zu machen", sagte die Doppel-Olympiasiegerin am Tag nach dem Biathlon-Krimi von Pyeongchang.

Schließlich soll es mit der Damen-Staffel am Donnerstag anders laufen als im Mixed. "Ich hoffe, dass wir es frühzeitig klären und es nicht noch einmal zu so seiner Situation kommt", hofft die deutsche Schlussläuferin. Die siebenmalige Weltmeisterin ist bereit für ihr persönliches Gold-Triple: "Ich bin heiß, und werde alles geben."

Der mit Dahlmeier, Franziska Preuß, Denise Herrmann und Franziska Hildebrand laufende Weltmeister ist Top-Favorit im Olympia-Rennen. Die Italienerinnen, die Schwedinnen, die Französinnen und die Norwegerinnen dürften die härtesten Konkurrentinnen über die 4x6 Kilometer sein. Damen-Bundestrainer Gerald Hönig hofft nach der Mixed-Pleite: "Ich denke schon, dass eher die Reaktion sein wird: Euch zeigen wir es jetzt."

"Alle haben geflucht, irgendwo draufgeschlagen. Weil es uns emotional genauso belastet hat wie die Läufer", verriet Preuß. "Das hat mich persönlich doppelt und dreifach motiviert, zu zeigen, was wir drauf haben", sagte Ex-Langläuferin Herrmann. Und Hildebrand stellte fest: "Für mich war es ein Wachrüttler, dass so eine Staffel kein Selbstläufer ist."

"Irgendwie steckt mir das Rennen noch im Kopf. Ich leide da echt noch mit", sagte Preuß und zeigte auch am Mittwoch noch Mitleid mit den Mixed-Kollegen. Vor vier Jahren war die damals 19-Jährige in einer ähnlichen Situation. Als Startläuferin der Damen-Staffel war sie nach gerade einmal 600 Metern gestürzt. Am Schießstand musste sie ihre Waffe reinigen, ehe sie loslegen konnte. Noch während des Schießens liefen ihr Tränen über das Gesicht. Das Rennen war 2014 vorbei, ehe es überhaupt so richtig begann. Schlussläuferin Dahlmeier kam dann als Elfte ins Ziel. Kurz vorher war in Sotschi auch noch die Doping-Affäre um Evi Sachenbacher-Stehle publik geworden.

An so einem gebrauchten Tag können Karrieren zerbrechen, doch das Gegenteil war der Fall. Hildebrand und Preuß haben sich in der Weltspitze etabliert, Dahlmeier ist sogar zur siebenmaligen Weltmeisterin, zur Gesamtweltcupsiegerin, zum absoluten Topstar aufgestiegen.

Falls alle mitspielen, wird die 24-Jährige am Freitag ihr drittes Olympia-Gold gewinnen. Ein Kunststück, dass Magdalena Neuner etwa nicht geschafft hat. Die Rekordweltmeisterin wurde 2010 für die Damen-Staffel erst gar nicht aufgestellt. Kati Wilhelm, Simone Hauswald, Martina Beck und Andrea Henkel holten in Vancouver Bronze. In den Staffel-Wettbewerben gibt es auch Dramen abseits von Loipe und Schießstand.

Sogar Nachhilfestunden gab es vor dem Finale für die Skijäger: Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer, der am Dienstag klar auf Gold-Kurs am Schießstand Nerven zeigte und dann im Zielsprint um Bronze vom Italiener Dominik Windisch nicht ganz regelkonform abgekocht wurde, diente als Lehrbeispiel. "Wir werden in unserer Besprechung auch noch einmal das Verhalten im Zieleinlauf thematisieren", sagte Hönig. Der Coach forderte "ein bisschen mehr Frechheit und dass wir uns ein bisschen mehr am Rande des Möglichen durch das Reglement bewegen".

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