Sensation in Pyeongchang Snowboarderin Ledecká gewinnt Olympischen Super-G

Pyeongchang · Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang haben ihre erste Sensation. Die Snowboard-Weltmeisterin Ester Ledecká gewinnt den Super-G der Frauen.

 Fuhr im Super-G der Damen sensationell zu Gold: Ester Ledecka aus Tschechien.

Fuhr im Super-G der Damen sensationell zu Gold: Ester Ledecka aus Tschechien.

Foto: Tobias Hase

Es benötigte die Bestätigung des Kameramanns bevor Ester Ledecká den Traum fassen konnte. Die 22-jährige Snowboard-Weltmeisterin hat in der Nacht sensationell den Super-G der Damen gewonnen. Ledecká ist eigentlich auf dem Snowboard zu Hause, startet in Pyeongchang aber auch in den Ski-Disziplinen. "Du bist der Gewinner", sagte der Kameramann der verdutzten Tschechin, die zuvor sekundenlang fassungslos an die Anzeigetafel starrte, nicht realisierend, was sich da gerade getan hatte. Ester Ledecká ist Olympiasiegerin im Super-G. "Wie konnte das passieren", stammelt sie. "Das kann nicht wahr sein."

In einem atemberaubenden Lauf raste die 22-Jährige die Piste hinunter und lag in nahezu jeder Zwischenzeit vor der Führenden, Anna Veith aus Österreich. Die Stimme von ARD-Kommentator Bernd Schmelzer überschlug sich, als Ledecká 0,01 Sekunden vor der Olympiasiegerin von 2014 die Ziellinie überquerte. "Ich ... wie erkläre ich das? Ich dachte, das war ein Fehler. Ich habe auf die Anzeigetafel geschaut und dachte, die legen da gleich ein paar Sekunden drauf. Aber nichts passierte, alle schrien, und da dachte ich: das ist seltsam", sagte die Tschechin auf der anschließenden Pressekonferenz.

Viktoria Rebensburg landete bei dem Sensationserfolg von Ledecká auf Rang zehn, freute sich aber ebenfalls für die Überraschungssiegern. "Das sind Geschichten, die Olympia schreibt." Tatsächlich erinnert der Lauf an ähnliche Olympische Geschichten, wie der Erfolg von Steven Bradbury bei den Spielen 2002, als der Australier Gold im Shorttrack gewann, weil die Konkurrenz sich selbst vom Eis kegelte. Ledecká gewann also vor Veith und Tina Weirather aus Liechtenstein.

Gold für Japan im Eiskunstlauf

Einen Favoritenerfolg gab es dagegen im Eiskunstlauf. Der Japaner Yuzuru Hanyu verteidigte seine Führung aus dem Kurzprogramm und setzte sich erwartungsgemäß vor seinem Landsmann und Vize-Weltmeister Shoma Uno sowie dem Spanier Javier Fernandez durch. Paul Fentz aus Berlin belegte Rang 22. Beim Ski Freestyle haben Sarah Höfflin und Mathilde Gremaud für einen Schweizer Doppel-Sieg gesorgt. Isabel Atkin aus Großbritannien gewann Bronze. Kea Kühnel aus Bremerhaven verpasste das Finale ebenso wie Weltmeisterin Tess Ledeux aus Frankreich.

Am Vormittag stehen weitere Entscheidungen auf dem Programm. Im Biathlon, Skeleton und Skispringen stehen die Chancen auf Edelmetall für deutsche Athleten nicht schlecht.

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