Eiskunstlaufen Japaner Hanyu wiederholt Olympiasieg - Fentz abgeschlagen

Pyeongchang · Nur drei Monate nach einer schweren Knöchelverletzung gewinnt der Japaner Yuzuru Hanyu zum zweiten Mal Olympia-Gold. Der Eiskunstläufer setzt neue Maßstäbe für seinen Sport. Der Berliner Fentz wurde 22.

 Der Japaner Yuzuru Hanyu gewann wie bereits 2014 Gold im Eiskunstlauf.

Der Japaner Yuzuru Hanyu gewann wie bereits 2014 Gold im Eiskunstlauf.

Foto: Peter Kneffel

Die Eisfläche war übersät mit gelben Teddybären und die asiatischen Fans kreischten, als der Japaner Yuzuru Hanyu seinen Olympiasieg von 2014 wiederholte. Zwei Erfolge im Eiskunstlauf-Wettbewerb der Herren nacheinander schaffte zuletzt der Amerikaner Dick Button 1948 und 1952.

Der 23 Jahre alte Hanyu bezwang bei den Winterspielen in Pyeongchang vor rund 12.000 Zuschauern in der Gangneung Eisarena mit 317,85 Punkten seinen Landsmann Shoma Uno (306,90) und den Spanier Javier Fernandez (305,24).

Es war nach Angaben des IOC die 1.000. Goldmedaille in der Geschichte der Winterspiele. Über seine Zukunft sagte Hanyu: "Im Moment denke ich nicht an die dritten Spiele, ich denke an meinen rechten Knöchel, der noch nicht heil ist." Ein Karriere-Ende ist aber unwahrscheinlich. Die Weltmeisterschaft im März in Mailand wird er wohl auslassen, um seine Verletzung auszukurieren.

Der Berliner Paul Fentz beendete den Wettbewerb auf dem 22. Rang. Damit verbesserte sich der 25-Jährige in der Kür zum Filmtitel der siebten Staffel von "Game of Thrones" um zwei Plätze. "Ich bin nicht zufrieden, ganz besonders mit dem letzten Axel nicht", sagte der Olympia-Debütant. Ihm fehlte beim vierfachen Toeloop eine Umdrehung, zudem riss er einen Doppel-Axel auf. Mit 214,55 Punkten konnte er mit der Weltklasse nicht mithalten. "Wir müssen weiter arbeiten, dass ich stabiler werde, noch etwas mehr Selbstbewusstsein habe und einfach freier laufen kann", sagte Fentz in der ARD.

Auch Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union, war nicht erbaut von dem Vortrag: "Er ist ohne Höhepunkte solide durchgelaufen." Eine Teambesprechung, wie sie auch am Tag vor dem Olympiasieg von Aljona Savchenko und Bruno Massot angesetzt war, fruchtete bei Fentz nicht. "Ich erwarte, wenn es nichts zu verlieren gibt, dass er was riskiert."

Seit einer Fußverletzung im November war Hanyu keine Wettkämpfe gelaufen. Mit einem etwas abgespeckten Programm gewann er trotzdem mit einem Riesenvorsprung. Nicht nur die vier vierfachen Sprünge - davon je zwei Toeloops und Salchows - hoben ihn auf eine andere Stufe. Einmalig ist der künstlerische Ausdruck des schlanken Asiaten, den die Anhänger bejubelten und mit Hunderten von Teddys "Pu der Bär" beschenkten.

Fernandez, der ebenfalls in Toronto bei Starcoach Brian Orser trainiert, leistete sich wie in Sotschi einen Fehler beim vierfachen Salchow. Damals war der 26-Jährige leer ausgegangen, dieses Mal verpasste er Silber und wird vermutlich seine Karriere beenden.

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