Nach Bochum-Pleite: Dynamo-Coach will Team hart rannehmen

Bochum · Fehlende Ideen im Angriffsspiel, kein Durchsetzungsvermögen und individuelle Fehler in der Defensive - auf Uwe Neuhaus und sein Team wartet in den kommenden Wochen viel Arbeit. Die Länderspielpause kommt ihnen dabei sehr gelegen.

 Bochums Hinterseer (r) erzielt gegen Dresdens Ballas das Tor zum 3:2.

Bochums Hinterseer (r) erzielt gegen Dresdens Ballas das Tor zum 3:2.

Foto: Guido Kirchner

Uwe Neuhaus ist richtig sauer. Und kündigte nach der bitteren 2:3-Pleite beim VfL Bochum eine härtere Gangart in den kommenden zwei Trainingswochen an. "Ich werde meiner Verantwortung gerecht werden und das klar gegenüber der Mannschaft ansprechen. Die nächsten 14 Tage werden nicht lustig, wir werden so trainieren, dass die Mannschaft es auch spürt", sagte der Trainer der SG Dynamo Dresden - und wirkte angesichts der Leistung richtig wütend.

Denn nach zwei Niederlagen in Serie findet sich Dynamo trotz des guten Starts mit vier Punkten aus zwei Spielen im Tabellenkeller der 2. Fußball-Bundesliga wieder. So verwunderte es auch nicht, dass der 57-Jährige nach Niederlage fast schon tobte: "Ich bin richtig enttäuscht. Wir verteilen Geschenke, das hat wenig mit der 2. Liga zu tun. Da müssen wir uns schon deutlich straffen."

Die Niederlagen gegen Bochum und den SV Sandhausen (0:4) eine Woche zuvor legten schonungslos unzählige Schwachstellen in allen Mannschaftsteilen des Vorjahres-Fünften offen. Auf Neuhaus wartet während der Länderspielpause viel Arbeit. Zum einen, weil sich die Konkurrenz auf den so erfolgreichen Dresdner Fußball der Vorsaison eingestellt hat und diesen mit Mann-gegen-Mann-Verteidigung inzwischen im Keim erstickt.

Dresden findet derzeit keine Mittel, sich dieser teilweise als "antiquiert" bezeichneten Spielweise zu entziehen. Es fehlt am Durchsetzungsvermögen. Dabei hatte Erich Berko in Bochum gezeigt, wie es funktionieren kann. In der elften Spielminute bereitete er über eine energische Einzelaktion den Dresdner Führungstreffer vor. Häufig treffen die Dynamos aber die falschen Entscheidungen oder müssen auf den langen Ball zurückgreifen.

Auch in der Defensive hapert es gewaltig. Immer wieder leistet sich diese eklatante Aussetzer und lädt den Gegner zum Toreschießen ein. In Bochum resultierten alle drei Gegentreffer aus individuellen Fehlern. Erst verlängerte Florian Ballas einen langen Ball direkt auf den völlig freistehenden Bastians, der zum Ausgleich traf. Dann foulte Jannik Müller Robbie Kruse unnötig im Strafraum.

Doch vor allem der dritte Gegentreffer erregte Neuhaus so richtig. "In unbedrängten Situationen hauen wir die Bälle quer übers Feld. Wenn es aber notwendig ist, fangen wir an Kunststückchen, zu unternehmen. Das macht mich schon richtig sauer", schnaufte der Coach über die Szene kurz vor Abpfiff. Manuel Konrad konnte sich an der eigenen Strafraumgrenze nicht vom Ball trennen, im anschließenden Gestocher landete das Spielgerät bei Lukas Hinterseer, der mit der einzigen Bochumer Gelegenheit im zweiten Durchgang zum Endstand traf.

Dynamo kassiert zu viel Gegentreffer. In den vergangenen vier Pflichtspielen waren es elf, nur am ersten Spieltag gegen Duisburg blieb man ohne. Bereits in der Vorbereitung waren es in sieben Partien 15. "Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es die Ordnung, der absolute Fokus dieses Tor zu verteidigen, was uns fehlt", sagte Kapitän Marco Hartmann.

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