Unbeschwerter Freund will Schwung für die Tournee holen

Engelberg · Die vorweihnachtliche Laune von Severin Freund könnte kaum besser sein. Deutschlands derzeit bester Skispringer kommt nach einem zähen Saisonbeginn immer mehr auf Touren.

 Severin Freund fühlt sich auf dem richtigen Weg zur Vierschanzentournee. Foto: Sergei Ilnitsky

Severin Freund fühlt sich auf dem richtigen Weg zur Vierschanzentournee. Foto: Sergei Ilnitsky

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Beflügelt vom ersten Saisonsieg will er sich mit einem weiteren Top-Ergebnis beim Weltcup in Engelberg den nötigen Schwung für die Vierschanzentournee holen. "Ich bin im Saisonverlauf immer besser geworden, die Formkurve steigt an", stellte Freund vor der Generalprobe zufrieden fest. "Aktuell verspüre ich keinen Druck und gehe daher locker und unbeschwert an dieses Wochenende heran."

Der Erfolg am vergangenen Sonntag in Nischni Tagil kam für Freund zur rechten Zeit und soll erst der Anfang eines erfolgreichen WM-Winters sein. "Die Tendenz ist sehr gut. Ich hoffe, es war nicht der letzte Sieg", sagte der 26-Jährige.

Am Fuße des mächtigen Titlis-Berges will er wieder vorne mitmischen, auch wenn die Schanze nicht zu seinen Lieblingsanlagen gehört. "Hier ist alles möglich, kann alles passieren. Ich konnte in Engelberg das erste Top-Ten-Ergebnis meiner Karriere springen, hatte aber auch schon Wettkämpfe, bei denen ich keine tragende Rolle gespielt habe", meinte der Team-Olympiasieger.

Im besten Fall winkt Freund sogar das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters. Als Zweiter liegt er momentan 69 Punkte hinter dem Norweger Anders Fannemel zurück. Viel wichtiger ist der Nummer eins im Aufgebot von Bundestrainer Werner Schuster aber die Feinarbeit an seinem Sprung im Hinblick auf die kurz nach den Feiertagen beginnende Vierschanzentournee.

Ein Triumph dort ist das große Ziel. Doch Freund weiß, dass der Erfolg bei der Traditionsveranstaltung nicht planbar ist. "Eine Garantie gibt es nicht. Man kann grundsätzlich nur versuchen, alles so gut zu timen, damit man in der Lage und so gut in Form ist, sie zu gewinnen", erklärte er schon vor dem Saisonauftakt.

Das ist ihm bisher überzeugend gelungen. In Klingenthal landete er zum Start noch auf Platz 16, danach ging es immer in die Top Ten und dreimal auf das Podest. "Ich werde besser und besser. Das habe ich angestrebt", sagte Freund zufrieden.

Für Schuster ist der Skiflug-Weltmeister die wichtigste Fixgröße im Team, an dem sich die anderen Springer orientieren können. In seinem Sog sollen Marinus Kraus, Markus Eisenbichler oder Richard Freitag, der nach einer Erkältungspause zurückkehrt, noch ein paar Prozente draufpacken.

Nach dem Ausfall von Andreas Wellinger wegen einer Schulteroperation ist Freund allerdings der einzige DSV-Adler mit Siegambitionen. Und so blickt Schuster schon über das Wochenende hinaus optimistisch dem ersten Saison-Höhepunkt entgegen: "Severin ist der absolute Vollprofi, der das ganz toll hinbekommen hat. Er hat einen klaren Plan." Der muss bei der Vierschanzentournee nur noch aufgehen.

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