Transferjagd auf WM-Stars zieht an - Suárez zu Barcelona

Rio de Janeiro · Pünktlich zum großen Showdown von Rio de Janeiro geht auch der Poker um die WM-Stars in die heiße Phase.

 Luis Suárez wechselt zum FC Barcelona. Foto: Tolga Bozoglu

Luis Suárez wechselt zum FC Barcelona. Foto: Tolga Bozoglu

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Der FC Barcelona verpflichtete Luis Suárez als drittteuersten Spieler der Fußball-Geschichte, der FC Arsenal sicherte sich immerhin für rund 38 Millionen Euro Chiles Torjäger Alexis Sánchez. Der Wechsel von Toni Kroos zu Real Madrid ist nur noch Formsache, und auch der FC Bayern will seine mit deutschen Finalisten gespickte Auswahl weiter aufwerten.

Selbst die erneute Beißattacke bei der WM konnte dem Transferwert von Liverpools Topstürmer Suárez nichts anhaben: Mindestens 75 Millionen Euro gibt Barcelona für den 27-Jährigen aus, nur Gareth Bale und Cristiano Ronaldo waren bislang teurer. "In Spanien, wo die Familie meiner Frau lebt, zu spielen und zu leben, ist ein lebenslanger Traum", sagte Suárez, der nach der medizinischen Untersuchung einen Fünfjahresvertrag unterschreiben soll. Wenn der mögliche Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS keinen Erfolg hat, darf der Uruguayer aber bis Ende Oktober keine Fußballaktivität für die Katalanen absolvieren.

Den Anfang beim Wettbieten machte in der Endspielwoche neben Clubs aus der Primera División auch die Finanzelite aus der Premier League. Lukas Podolski, Mesut Özil und Per Mertesacker dürfen sich auf prominente Verstärkung vom FC Barcelona freuen. "Wie viele Leute beim World Cup diesen Sommer gesehen haben, ist Alexis ein fantastischer Fußballer, und wir sind begeistert, dass er zu uns nach Arsenal kommt", frohlockte der Coach der Londoner, Arsène Wenger, über die Verpflichtung von Sanchez, der bei der WM doppelt getroffen hatte.

Besonders Torhüter von kleineren Nationen haben sich mit Leistungen in Brasilien in den Fokus gespielt. Mexikos Guillermo Ochoa, dessen Reflexe für Aufsehen gesorgt hatten, wird ganz heiß bei Atlético Madrid gehandelt. Der Costa-Ricaner Keylor Navas soll womöglich zum FC Bayern wechseln, behauptet der Vizepräsident seines bisherigen Clubs UD Levante. "Ich glaube, dass er zu einer der besten Mannschaften in Europa geht", sagte Tomás Pérez bei Teletica. "Er wird es sicher auch genießen, dort zu spielen. Er wird eine harte Konkurrenz für seinen Kollegen (Manuel) Neuer sein."

Von ihren WM-Fahrern haben die Münchner bereits Stürmer Mario Mandzukic zum Champions-League-Finalisten Atlético für kolportierte 22 Millionen Euro veräußert. Der stark aufspielende Kroos dürfte noch etwas mehr einbringen, der Rekordmeister muss sich offenbar nur noch mit Atléticos Stadtrivalen Real über die Ablöse einigen.

"Wir haben gegenseitig unsere Vorstellungen ausgetauscht. Wenn etwas passiert, erfahren Sie es als Erste", sagte Sportvorstand Matthias Sammer diese Woche vor dem WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien. Chiles Arturo Vidal ist nicht nur beim deutschen Branchenprimus, sondern auch bei Manchester United ein Dauerthema. Rund um den englischen Traditionsclub wird mit Spannung beobachtet, ob und wie viele seiner niederländischen WM-Halbfinalisten der neue Coach Louis van Gaal mit ins Old Trafford bringt.

Schon vor der K.o.-Runde des Weltturniers hatte Europas Elite mehr als 100 Millionen Euro investiert - Tendenz steigend: Dank Paris St. Germain darf sich der Brasilianer David Luiz teuerster Abwehrspieler der Welt nennen. Cesc Fabregas war dem FC Chelsea rund 35 Millionen Ablösesumme an den FC Barcelona wert.

Dass es durch eine WM mit dem Marktwert nicht immer nach oben gehen muss, erlebte hingegen Italiens Stürmer Mario Balotelli. Eigentlich wurde er in der Premier League gejagt, doch das Interesse flachte nach dem Vorrunden-Aus ab. Der große Verlierer der WM sei er selbst, klagte deshalb AC Mailands Boss Silvio Berlusconi. "Ich wollte Balotelli für einige Millionen an einen englischen Verein verkaufen. Aber wer kauft ihn nach dieser WM noch?"

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Zitat Berlusconi

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