Trainingszweiter Vettel auf WM-Kurs - Alonso Fünfter

Sao Paulo · Sebastian Vettel steuert klar auf WM-Kurs: Im Training zum titelentscheidenden Großen Preis von Brasilien ließ der Red-Bull-Pilot seinem Rivalen Fernando Alonso keine Chance und entschied den ersten Showdown auf der Strecke für sich.

 Sebastian Vettel war beim zweiten freien Training zweitschnellster Pilot. Foto: David Ebener

Sebastian Vettel war beim zweiten freien Training zweitschnellster Pilot. Foto: David Ebener

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Vettel distanzierte als zweimaliger Zweiter den jeweils Fünftplazierten Ferrari-Verfolger in beiden Durchgängen deutlich. "Wo wir stehen, ist nicht so wichtig", spielte der zweimalige Formel-1-Weltmeister aus Heppenheim die Ergebnisse herunter. "Wichtiger ist, dass wir das Auto noch verbessern können." Dabei wäre für Vettel mit so einem Resultat im Rennen der WM-Hattrick den perfekt. Nur Austin-Sieger Lewis Hamilton war am Freitag in Sao Paulo schneller als Vettel. Der britische McLaren-Pilot fuhr jeweils Bestzeit.

Vettel benötigte auf dem 4,309 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs am Vormittag 1:14,140 Minuten. Er distanzierte damit Alonso im ersten Duell um 0,258 Sekunden. Beim zweiten Kräftemessen im Autodromo José Carlos Pace baute der 25 Jahre alte Hesse seinen Vorsprung sogar auf 0,292 Sekunden auf den Spanier aus.

Dabei kann sich Vettel am Sonntag sogar eine Niederlage gegen Alonso leisten und trotzdem zum dritten Mal in Serie im Titelrennen triumphieren. Dies gelang zuvor nur dem insgesamt fünfmaligen Champion Juan Manuel Fangio sowie Vettels Kumpel und Rekord-Weltmeister Michael Schumacher (7).

Vettel reicht beim Saisonfinale ein vierter Rang. Selbst im Fall eines Sieges kann ihn dann Alonso nicht mehr überholen. Der 25 Jahre alte Hesse darf 13 Punkte auf den Spanier verlieren. Nach 19 von 20 Grand Prix führt Vettel (273 Punkte) vor Alonso (260).

Trotz des herben Rückschlags gab sich Alonso kampfeslustig. "Wir können nicht umkehren. Wir kämpfen lieber, als dass wir die Ehre verlieren, weil wir nicht gekämpft haben", twitterte er zum wiederholten Mal einen Samurai-Spruch. Aber auch Vettel setzt voll auf Kampf. "Wir können uns noch steigern", versicherte er.

Michael Schumacher war am ersten Tag seines Abschieds-Grand-Prix zweitbester Deutscher. Der siebenmalige Champion aus Kerpen belegte im zweiten Training den sechsten Platz vor Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg. Zuvor war Schumacher Elfter und Rosberg 18. geworden. Nico Hülkenberg (Emmerich) erreichte im Force India die Ränge zehn und elf. Timo Glock (Wersau) wurde im Marussia 20. und 22.

Am Freitag konnten alle Fahrer erstmals die neuen Pirelli-Reifen für die kommende Saison testen. Die nächste Möglichkeit dazu besteht erst wieder bei den Testfahrten im Februar 2013.

Inzwischen steht auch Hülkenbergs neuer Teamkollege bei Sauber offiziell fest. Das Schweizer Team gab die Verpflichtung von Esteban Gutiérrez bekannt. Der 21 Jahre alte Mexikaner ersetzt den Japaner Kamui Kobayashi. Schon früher war entschieden, dass Hülkenberg für den zu McLaren wechselnden Sergio Perez (Mexiko) im kommenden Jahr für Sauber fährt.

"Wir sind überzeugt, mit Nico Hülkenberg und Esteban Gutiérrez eine schlagkräftige Fahrerpaarung für die Saison 2013 zu haben", teilte Teamchefin Monisha Kaltenborn mit. "Ich freue mich darauf, in einem Team mit einem so erfahrenen Piloten wie Nico Hülkenberg zu sein", sagte Gutiérrez, der bislang Testpilot bei Sauber war.

Zudem verliert Glock bei Marussia seinen Teamkollegen Charles Pic. Der Franzose wechselt zu Caterham. Wer dort sein Cockpit räumen muss und wer zu Marussia kommt, ist noch offen.

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