Teurer Fehler: Warschau aus Champions League gestrichen

Nyon · Der Zwei-Minuten-Einsatz eines gesperrten Spielers hat Legia Warschau die Chance auf das Millionen-Spiel Champions League gekostet.

 Der noch gesperrte Bartosz Bereszynski wurde von Legia Warschau im Spiel gegen Celtic Glasgow aufs Spielfeld geschickt. Foto: Bartlomiej Zborowski

Der noch gesperrte Bartosz Bereszynski wurde von Legia Warschau im Spiel gegen Celtic Glasgow aufs Spielfeld geschickt. Foto: Bartlomiej Zborowski

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Die Europäische Fußball-Union (UEFA) strich den polnischen Meister wegen des bitteren Fehlers aus dem Teilnehmerfeld für die Playoffs zur Königsklasse und machte den Weg für Nachrücker Celtic Glasgow frei. Die Warschauer hatten im längst gewonnenen Qualifikationsmatch bei den Schotten am 6. August kurz vor Abpfiff den nicht einsatzberechtigten Abwehrspieler Bartosz Bereszynski eingewechselt - ein teurer Fauxpas. "Aus der Traum! Das alles macht keinen Sinn", twitterte Legia-Profi Michal Zyro.

Die Polen wollen nun die Urteilsbegründung prüfen und dann über einen Einspruch entscheiden. 2:0 führte Legia im Rückspiel bereits, die erste Partie hatte das Team gar daheim mit 4:1 gewonnen. Alles war entschieden, dann unterlief Trainer Henning Berg ein ähnliches Missgeschick wie einst 1992 Christoph Daum beim VfB Stuttgart. Nach 88 Minuten schickte der norwegische Coach Bereszynski auf den Rasen. Der Verteidiger aber war in der vergangenen Saison im letzten Europa-League-Spiel der Warschauer gegen Apollon Limassol vom Platz gestellt worden und daher noch gesperrt.

Die UEFA nahm Ermittlungen auf und hatte am Ende keine andere Wahl. Der Verband entschied, die Partie mit 3:0 für Celtic zu werten. Durch das UEFA-Urteil hieß das Gesamtergebnis aus beiden Partien 4:4, Celtic setzte sich aufgrund des erzielten Auswärtstores durch. Bei der Auslosung zog der schottische Champion den slowenischen Meister NK Maribor als letzten Gegner auf dem Weg in die Königsklasse - eine vermeintlich lösbare Aufgabe.

Legia muss sich dagegen mit den Playoffs zur Europa League begnügen. Dort trifft die Mannschaft auf FK Aktobe aus Kasachstan. "Diese Strafe ist entschieden zu streng", sagte Legia-Fußballer Marek Saganowski der polnischen Nachrichtenagentur PAP. "Die Minuten, die Bartek spielte, haben nichts verändert. In diesem Fall wäre eine Geldstrafe angemessener gewesen." In einer Blitz-Umfrage des Webportals "Sport.pl" sahen 40 Prozent der Teilnehmer die Sanktion als zu hart, 34 Prozent meinten gar: "Das ist ein Skandal!"

Zudem erhöhte die UEFA die Sperre von Bereszynski um eine weitere Partie. Der Verteidiger wird den Warschauern damit noch drei Europapokal-Spiele fehlen. Der Fall weckte Erinnerungen an Daums Fehlgriff vor 22 Jahren im Erstrunden-Spiel der Champions League gegen Leeds United, als der Meister-Coach der Stuttgarter regelwidrig einen vierten Ausländer einwechselte. Im dann notwendigen Wiederholungsspiel schied der VfB aus.

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UEFA-Entscheidung

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