Schwacher EM-Quali-Start: Niersbach verteidigt DFB-Team

Berlin · DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sieht im schwächsten Qualifikations-Auftakt in der Historie der deutschen Nationalmannschaft kein weiterreichendes Problem.

 Wolfgang Niersbach nahm die DFB-Spieler in Schutz. Foto: Andreas Gebert

Wolfgang Niersbach nahm die DFB-Spieler in Schutz. Foto: Andreas Gebert

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Der Verbandschef hat die Nationalspieler klar gegen Vorwürfe verteidigt, nach dem Gewinn des WM-Titels sei der Start in die EM-Ausscheidung nicht so ernst genommen worden. "Sie haben das schon ernst genommen", betonte Niersbach im TV-Sender Sport1. Es seien einige Dinge zusammengekommen, nicht zuletzt auch die vielen Verletzungsausfälle vor dem 0:2 in Polen und dem 1:1 gegen Irland, ergänzte Niersbach.

Der DFB-Chef betonte aber zugleich: "Es kann auch keine andere Aufgabe geben, als diese Qualifikation letztlich wieder souverän zu Ende zu bringen." Mit vier Punkten nach drei Spielen rangiert Deutschland in der Gruppe D derzeit hinter Polen, Irland (7 Punkte) und Schottland (4) nur auf Rang vier. "Aber wir haben ja alles selbst in der Hand, es so zu regulieren, dass sich die Mannschaft sicher für die EURO 2016 in Frankreich qualifiziert", erklärte der deutsche Fußball-Präsident. Allerdings können die wichtigen Siege erst im nächsten Herbst eingefahren werden, "da haben wir die vier entscheidenden Spiele", bemerkte Niersbach.

Den Vorschlag von Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler, das nächste EM-Ausscheidungsspiel am 14. November gegen den krassen Außenseiter Gibraltar zumindest überwiegend mit Profis zu bestreiten, die in ihren Clubs nicht international spielen, wollte Niersbach nicht mitgehen. Wenn Rudi noch Bundestrainer wäre, würde er es anders sehen, meinte er. "Der deutsche Fußball hat immer von einem guten Miteinander von Bundesliga und Nationalmannschaft profitiert", unterstrich Niersbach: "Wenn es einen Bundestrainer gibt, der Rücksicht auf die Bundesliga nimmt, dann ist es Jogi Löw."

Dass die Topspieler "natürlich an der oberen Grenze der Belastung" angekommen sind, dafür sieht Niersbach wie auch Löw nicht zuerst die Nationalmannschaft verantwortlich. Da habe es aktuell nur die Ausdehnung der EM-Endrunde auf 24 Nationen gegeben. "Der DFB war dagegen, ich persönlich auch", betonte Niersbach. Doch Deutschland habe international so wie Liechtenstein mit nur sieben Vereinen nur eine Stimme. Die Anzahl der Länderspiele zwischen den Turnieren aber sei gleichgeblieben, sagte der DFB-Präsident. Viele Verletzungen, die derzeit auftreten, hätten zudem gar nichts mit der WM und dem Nationalteam zu tun.

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