Schalkes Di Matteo muss gegen Ex-Club Chelsea punkten

Gelsenkirchen · Eines hat Roberto Di Matteo seinem prominenten Gegenüber voraus. Im Gegensatz zu Startrainer José Mourinho hat Schalkes Coach mit dem FC Chelsea schon die Champions League gewonnen. An diesem Dienstag treffen die beiden in der Arena erstmals mit ihren Teams aufeinander.

 Roberto Di Matteo trifft mit Schalke auf seinen Ex-Klub. Foto: Bernd Thissen

Roberto Di Matteo trifft mit Schalke auf seinen Ex-Klub. Foto: Bernd Thissen

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Dass dieses Duell einen besonderen Reiz hat, spielt Di Matteo jedoch herunter. Der Triumph mit Chelsea in der Königsklasse 2012 sei Vergangenheit, für ihn zähle nur die Gegenwart: "Ich habe mich in den letzten zwei Tagen nur darauf konzentriert, meine Mannschaft gut auf das Spiel vorzubereiten", sagte Di Matteo. "Vielleicht gibt es nach dem Spiel ein paar Emotionen."

Beim Wiedersehen mit Freunden bleibt keine Zeit und kein Raum für Sentimentalitäten. Zu wichtig ist das laut Marco Höger "kleine Endspiel" am vorletzten Spieltag der Gruppe G. Der souveräne Premier-League-Spitzenreiter führt mit acht Punkten vor Schalke (5), Sporting Lissabon (4) und NK Maribor (3). "In der Gruppe ist noch alles offen, daher müssen wir in unserer Arena etwas holen. Aber wir müssen ein Superspiel machen und hoffen, dass Chelsea nicht seinen besten Tag erwischt", sagte Di Matteo.

Das Problem: Chelsea könnte die Achtelfinal-Qualifikation schon in Gelsenkirchen perfekt machen und wäre dann am letzten Spieltag gegen Lissabon nicht mehr unter Druck. Womöglich wäre Schalke aber selbst bei einem Sieg in Maribor zum Abschluss der Gruppenphase am 10. Dezember auf Schützenhilfe der Engländer angewiesen. Denn im direkten Vergleich mit Sporting steht Schalke schlechter da.

Bisher ist Di Matteos Heimbilanz mit Schalke makellos: Vier Pflichtspiele, vier Siege. Benedikt Höwedes hätte nichts dagegen, die Serie fortzuführen. Mut und Selbstvertrauen geben nicht nur das 1:1 im Hinspiel, sondern auch der 3:2-Sieg gegen Wolfsburg am Samstag. "Chelsea ist nicht unschlagbar", findet der Schalke-Kapitän. "Die haben eine fantastische Truppe, aber wir sind auch in der Champions League zu Hause noch ungeschlagen."

Personell wird sich nicht viel ändern. Voraussichtlich kehrt nur der gegen Wolfsburg gesperrte Dennis Aogo zurück. Ob Schalke wieder mit einer flexiblen Abwehrkette mit je nach Situation drei oder fünf Spielern agiert, ließ Di Matteo offen. "Das habe ich noch nicht entschieden", sagte der Italiener, dem es gelungen war, die Wölfe mit dieser Geheimtaktik eine halbe Stunde zu überraschen. Egal, welche Formation aufläuft. "Wir wissen, dass wir mit einer Topleistung auch gegen dieses Spitzenteam mithalten können", meinte Höger.

Am Wochenende gewann das in der Premier League seit Saisonstart in zwölf Spielen ungeschlagene Starensemble um Toptorjäger Diego Costa 2:0 gegen West Bromwich und festigte mit diesem Vereinsrekord seine Tabellenführung. "Chelsea wird durch die Siege in der Liga viel Selbstbewusstsein haben. Aber wenn wir unsere Stärken wie in den ersten 30 Minuten gegen Wolfsburg wieder zeigen, können wir durchaus auch gegen Chelsea einen Punkt holen oder gewinnen", sagte Christian Fuchs. Der Österreicher ist sicher, dass die Partie für seinen Trainer "auf jeden Fall etwas Besonderes" ist.

Und etwas Besonderes wird sich Di Matteo auch gegen das Team von Mourinho, der nach den Triumphen mit dem FC Porto (2004) und Inter Mailand (2010) seinen dritten Königsklassen-Coup anstrebt, einfallen lassen müssen. Denn die Offensive um die Edeltechniker wie Diego Costa, Eden Hazard, Cesc Fabregas oder Oscar ist schwer zu stoppen. Bei so viel Qualität hat es sogar Weltmeister André Schürrle schwer, in die Startelf zu rücken. "Natürlich ist Chelsea Favorit", räumte Manager Horst Heldt ein. "Aber wir haben es noch selbst in der Hand, uns für die nächste Runde zu qualifizieren."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Schalke 04: Fährmann - Uchida, Höwedes, Matip (Santana), Aogo - Höger, Neustädter - Choupo-Moting, Boateng, Fuchs - Huntelaar

FC Chelsea: Courtois - Ivanovic, Cahill, Terry, Filipe Luis (Azpilicueta) - Fabregas, Matic - Willian (Schürrle), Oscar, Hazard - Diego Costa

Schiedsrichter: Jonas Eriksson (Schweden)

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