Rummenigge lehnt Platinis Europa-Reformen ab

Paris · Der Europa League droht das Aus, die Champions League soll auf 64 Clubs erweitert werden. In einem Interview der französischen Zeitung "Ouest-France" kündigte UEFA-Präsident Michel Platini von 2015 an mögliche Reformen für die europäischen Wettbewerbe an.

 UEFA-Präsident Michel Platini will die europäischen Turniere umkrempeln. Foto: Yoan Valat

UEFA-Präsident Michel Platini will die europäischen Turniere umkrempeln. Foto: Yoan Valat

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Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat sich entschieden gegen eine Reform der Fußball-Europapokal-Wettbewerbe ausgesprochen. Das mögliche Aus der Europa League im Jahr 2015 und eine Verdoppelung der Champions-League-Teilnehmer auf 64 Vereine stößt bei den europäischen Topclubs auf einhellige Ablehnung.

"Wir sind keine Freunde davon, Qualität zulasten der Quantität zu verändern. Wir sind nicht für die Abschaffung der Europa League und absolut gegen eine Erweiterung der Champions League", sagte Rummenigge am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa nach einem Vorstandstreffen der von ihm angeführten European Club Association (ECA) in Moskau. "Die Champions League ist zurecht die Königsklasse des Clubfußballs, um die wir in der ganzen Welt beneidet werden. Es gibt keinen Grund, am Format etwas zu ändern", betonte Rummenigge. Die Clubs seien mit der sportlichen Qualität und den Finanzen "hochzufrieden", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern.

In dem Interview kündigte UEFA-Chef Platini die möglichen Reformen bei den Wettbewerben an. Es sei denkbar, dass die Gruppenphase der Königsklasse von bisher 32 Vereinen auf 64 erweitert werde. Zudem schloss der Franzose die immer wieder kolportierte Abschaffung der Europa League nicht aus. "Es gibt Überlegungen darüber, welche Form die europäischen Wettbewerbe zwischen 2015 und 2018 haben werden", räumte der Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) ein. Man spreche darüber und wolle 2014 eine Entscheidung treffen. Vorerst sei aber noch nichts beschlossen.

Rummenigge zeigte sich "überrascht" von den Aussagen Platinis. Er forderte die UEFA auf, die "notwendige Geduld" bei der Entwicklung der erst 2009 eingeführten Europa League zu haben. Die Teilnehmer am Nachfolgewettbewerb des früheren UEFA-Pokals seien "zum Teil mit den Einnahmen nicht glücklich", räumte Rummenigge ein. Er berichtete zudem von einem Angebot seitens der ECA, dass der Gewinner der Europa League einen automatischen Startplatz in der Champions League für die anschließende Saison erhalten könnte. Das würde die Europa League deutlich aufwerten.

Platini fürchtet sich angeblich nicht vor der Möglichkeit der Gründung eines "Konkurrenz-Wettbewerbs" durch die reichsten Clubs des Kontinents. "Das ist ein Thema, das regelmäßig immer wieder auftaucht. Das beunruhigt mich nicht", beteuerte der UEFA-Boss und fügte an: "Ich kann mir nicht vorstellen, wie das außerhalb der UEFA funktionieren soll. Wer wird Schiedsrichter sein? In welchen Stadien wollen sie spielen? Und wie viele Menschen wollen so etwas? Ich glaube nicht daran."

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