Pendant zu Hamilton/Rosberg: Ferrari-Duo Räikkönen/Vettel

Sakhir · Sebastian Vettel kann vieles, auch seinen finnischen Teamkollegen Kimi Räikkönen täuschend echt nachmachen. Der deutsche Vierfach-Weltmeister und der finnische Champion von 2007 bilden sportlich den Gegenpol zum Rivalen-Duo im Silberpfeil.

 Kimi Räikkönen (l) und Sebastian Vettel kommen gut miteinander aus. Foto: Diego Azubel

Kimi Räikkönen (l) und Sebastian Vettel kommen gut miteinander aus. Foto: Diego Azubel

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Manches ist ähnlich zwischen Vettel/Räikkönen und Lewis Hamilton/Nico Rosberg, manches nicht. Ein Vergleich:

Das ALTER: Zwischen Vettel und Räikkönen liegen acht Jahre. Der Heppenheimer ist mit 27 im allerbesten Rennfahreralter, Räikkönens Karriere dürfte sich mittelfristig dem Ende neigen, er ist 35. Hamilton (30) und Rosberg (29) liegen nur ein halbes Jahr auseinander.

Die TITEL: Vettel und Räikkönen kommen zusammen auf fünf WM-Titel. Als Räikkönen 2007 das Championat gewann, ging für Vettel das erste Jahr als Stammpilot zu Ende. Er war mitten in der Saison bei BMW für den damals verunglückten Robert Kubica eingesprungen und anschließend von Toro Rosso verpflichtet worden. Von 2010 bis einschließlich 2013 gewann Vettel im Red Bull die WM. Hamilton und Rosberg kommen auf zwei Titel, beide holte Hamilton (2008 und 2014).

Die FREUNDSCHAFT: Vettel und Räikkönen verstehen sich bestens. Beide schätzen die direkte Art ihres Gegenübers. Noch hat sich daran auch seit Beginn der direkten Zusammenarbeit nichts geändert. Beide waren schon mal so etwas wie Nachbarn in der Schweiz. Ab und zu lieferten sie sich auch schon Duelle im Badminton. Hamilton und Rosberg pflegten zu Kartzeiten eine Freundschaft. In Monaco sind sie Nachbarn, viel mehr ist aber offensichtlich nicht übrig geblieben.

Der ZWISCHENSTAND: Im Ferrari führt Vettel die interne Wertung klar an mit Platz zwei im Klassement, einem Sieg und zwei dritten Plätzen (55 Punkte). Räikkönen ist WM-Fünfter (24), nach einem Ausfall in Australien verpasste er zweimal als Vierter das Podest. WM-Spitzenreiter Hamilton gelangen zwei Siege und ein zweiter Platz (68). Rosberg ist wie Räikkönen noch sieglos, wurde zweimal Zweiter und einmal Dritter (51).

Die STIMMUNG: Räikkönen schwärmt von der aktuellen Atmosphäre im runderneuerten Ferrari-Team. "Das ist das beste Jahr, das ich in einem Rennstall in der Formel 1 hatte." Rein vertraglich ist es sein letztes. Wie bei Hamilton läuft sein Kontrakt aus. Hamilton wird weitermachen, ob Räikkönen das auch macht? "Es liegt in seinen Händen", sagte Vettel im Fahrerlager von Sakhir vor dem Großen Preis von Bahrain.

Und er wirkte, als hätte er nichts dagegen, wenn das Duo auch 2016 Vettel/Räikkönen hieße. Bei Mercedes wirken nicht alle Beteiligten völlig entspannt. Der Frustabbau von Rosberg nach dem Hamilton-Sieg in Shanghai, die Vorwürfe an den Briten, die Konter des Titelverteidigers - all das schwelt trotz sämtlicher Beteuerungen weiter.

Die AUSSICHT: Vettel und Räikkönen sind schon eine Gefahr für Hamilton/Rosberg. Und sie wollen noch eine größere werden. "Der Ehrgeiz ist da, Mercedes zu kriegen", sagte Vettel.

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