Neustart für Beach-Duo Ludwig/Walkenhorst nach Krankheit

Hamburg · Es stürmt und regnet an diesem tristen Tag Ende Dezember, aber drinnen im BeachCenter Hamburg ist es hell, warm und es riecht nach Sportlerschweiß. Laura Ludwig schmettert die Bälle mit voller Wucht in den Sand - Kira Walkenhorst bekommt nur ab und zu einen Beachball zugeworfen.

 Laura Ludwig (l) und Kira Walkenhorst haben lange nicht gemeinsam trainieren können. Foto: Malte Christians

Laura Ludwig (l) und Kira Walkenhorst haben lange nicht gemeinsam trainieren können. Foto: Malte Christians

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Meist schlägt Kira Walkenhorst aus dem Stand, noch ist das Springen zu anstrengend. Nach dem Pfeiffer'schen Drüsenfieber und einem halben Jahr Pause soll die 24-Jährige langsam aufgebaut werden. "Kira muss geduldig sein. Sie sollte sich nicht zu sehr belasten, die Sprunghöhe ist noch nicht so da", erklärt Landestrainerin Helke Claasen, die mit den Mädels sechsmal die Woche im tiefen Sand steht.

Sogar an Weihnachten wurde geübt, bis Silvester ist Chefcoach Jürgen Wagner zu einem Trainingslager angereist. Vieles muss wieder aufgebaut werden, was dem deutschen Nationalteam Anfang des Jahres noch selbstverständlich erschien. Doch nach wochenlangen Fieberschüben wurde die kraftlose Walkenhorst im Sommer nach der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft ganz aus dem Verkehr gezogen. "Es ist ein langer Weg bis dahin, wo wir aufgehört haben. Ich hoffe, es wird wieder so", sagt die Athletin, die 2013 schon einmal gemeinsam mit Ludwig Weltranglisten-Vierte war.

Zurzeit geht es um den langsamen Muskelaufbau: "Die Beine sind abends kaputt, aber ich freue mich auch, wieder Muskelkater zu spüren." Die Zeit ohne Sport nutzte die Physiotherapeutin für ein Praktikum an einer Klinik in der Hansestadt, zudem lernte die Essenerin ihre Wahlheimat richtig kennen. Ludwig spielte mit Interimspartnerin Julia Sude sieben Turniere. "Es war komisch, Laura zu sehen, aber ich habe auch mitgefiebert", berichtet Walkenhorst. Lange Zeit haben sie nicht gemeinsam trainieren können, nach ihrem Bundeswehrlehrgang vor Weihnachten stehen nun haufenweise Besprechungen und Fototermine an.

Ludwig unterstützt die Genesung ihrer Wahlpartnerin im Hinblick auf die nächsten Olympischen Spiele in zwei Jahren in Rio de Janeiro bedingungslos. "Es ist ein Neustart, aber es ist nicht nur negativ. Ich lerne auch sehr viel von Kira", erklärt sie. Wenn andere zum Jahresende entschleunigen, ziehen die Zwei das Tempo an: "Bei uns geht es jetzt mit 150 Prozent los, wir machen vier Trainingslager nacheinander", berichtet die mit 28 Jahren erfahrene Ludwig.

Wegen der Beobachtung der Gesundheit sind derzeit nur kurze Reisen für das Team des Hamburger SV wie im Januar nach Teneriffa geplant. Im Mai 2015 wollen sie dann bei einem Turnier in Luzern wieder in den internationalen Zirkus einsteigen. Saisonhöhepunkt sollte eigentlich die Weltmeisterschaft Ende Juni in den Niederlanden sein. Aber Ludwig zögert. "Wir wollen erst zueinander finden." Andererseits garantiere der WM-Titel einen Startplatz bei Olympia am Zuckerhut, gibt die fünfmalige deutsche Meisterin zu bedenken: "Wir werden es nicht darauf anlegen. Aber wir würden ihn nehmen".

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