Nach "perfektem Saisonstart" feiert Bayer erste Party

Leverkusen · Sie hüpften, sie tanzten und klatschten sich ab: Die auf dem Rasen der BayArena zelebrierte Kurzparty nach dem Sturm in den erlauchten Kreis der Champions-League-Millionäre machte es nicht nur den 23 321 Zuschauern klar: Bayer Leverkusen scheint mit dem neuen Trainer Roger Schmidt auf allerbestem Weg zu sein, ein ernsthafter Herausforderer zumindest der nationalen Branchenriesen aus München und Dortmund werden zu können.

 Mit einem eindrucksvollem 4:0 qualifizierten sich die Leverkusener für die Gruppenphase der Champions League. Foto: Federico Gambarini

Mit einem eindrucksvollem 4:0 qualifizierten sich die Leverkusener für die Gruppenphase der Champions League. Foto: Federico Gambarini

Foto: DPA

Geschäftsführer Michael Schade lächelte genüsslich und hielt nach dem 4:0 (3:0) im Rückspiel des Königsklassen-Playoffs gegen den völlig überforderten FC Kopenhagen fest: "Wir haben alle kurzfristigen Ziele erreicht, es war ein perfekter Saisonstart." Vier Pflichtspiele, vier Blitztore, 15:2 Treffer - besser kann es kaum laufen. Und dass nun mit der neunten Qualifikation für die Gruppenphase mindestens zwischen 15 und 20 Millionen Euro an Erlösen erzielt werden, ist ein mehr als willkommener Zugewinn. "Jetzt bin ich überglücklich", ließ Schade wissen.

Der Südkoreaner Heung-Min Son nach nur 69 Sekunden, Hakan Calhanoglu (7.) und Stefan Kießling (31., Foulelfmeter/65.) zerstreuten letzte Zweifel am Weiterkommen vorzeitig und ließen Schmidt von seinem Team schwärmen. Was ihn besonders beeindruckte? "Der Wille der Mannschaft, eine frühe Entscheidung herbeizuführen" - ein aktuelles Phänomen, das der einstige Kunststofftechniker gelassen sieht: "Angst hätte ich, wenn wir das Gegenteil von Frühform hätten. Es gibt Schlimmeres."

Der von Schmidt geforderte Powerfußball mit Dauerpressing und extremer Präsenz, seine Prämisse, "die Dinge sofort und kompromisslos umzusetzen", machen den Bundesliga-Vierten der vergangenen Spielzeit in der Frühphase der aktuellen selbstbewusst wie lange nicht. "Wir waren eiskalt", kommentierte Doppel-Torschütze Kießling den vor allem im ersten Durchgang exzellenten Auftritt gegen den zehnmaligen dänischen Meister.

Der Franke Kießling ist einer, der am meisten vom Offensivfußball Roger Schmidts profitiert. Gegen die bedauernswerten Dänen des ehemaligen Kölner Erstligatrainers Stale Solbakken erzielte er seine Treffer acht und neun der neuen Spielzeit. Und nun? "Wollen wir unser Spiel auch in der Champions League umsetzen. Das wird schwer genug, denn da kommen ganz andere Kaliber."

Die kommenden Konkurrenten sind Schmidt einerlei. Er hat nur eines im Sinn, jedenfalls in der Königsklasse: "Wir wollen die Gruppenphase überstehen, egal gegen wen." Dass er trotz der bislang so überzeugenden Leistungen ein interner Mahner bleiben will, ist für ihn ein "Klagen auf hohem Niveau". Schmidt: "Ich bin immer sehr kritisch. Gegen Kopenhagen haben wir einige Situationen liegenlassen." Insgesamt indes, das hielt der 47-Jährige auch klar fest, "sind einige Dinge dabei, die schon richtig gut sind".

Kopenhagens deutscher Profi Marvin Pourie bestätigte es: "Wie die pressen, anlaufen und zustellen - das ist internationales Niveau. Das ist eine Klasse für sich." Schmidt aber möchte sich nicht auf Komplimenten ausruhen, sondern seinen Stil mit dem Team weiter perfektionieren. Bayer-Sportchef Rudi Völler fasste dies kurz und knackig zusammen: "Da geht die Post ab. Man muss kein großer Experte sein, um zu sehen, dass sich da etwas verändert hat."

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