Mainz-Trainer Hjulmand fordert in Tripoli Aggressivität

Mainz · Das Wechsel-Theater um Nicolai Müller ist abgehakt, jetzt will der FSV Mainz 05 auch ohne den abgewanderten Flügelflitzer auf internationaler Bühne bestehen.

 Kasper Hjulmand ist voller Selbstbewusstsein. Foto: Arne Dedert

Kasper Hjulmand ist voller Selbstbewusstsein. Foto: Arne Dedert

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Im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League bei Asteras Tripolis muss der Fußball-Bundesligist seinen 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigen, um bei der Playoff-Auslosung weiter im Lostopf zu sein.

"Es wird mit Sicherheit ein harter Kampf, ein Spiel auf Biegen und Brechen. Ein Ausscheiden wäre für die Psyche vor dem Bundesligastart sicher nicht gut", beschwor FSV-Präsident Harald Strutz die Mannen von Trainer Kasper Hjulmand. Der Däne gab sich vor dem Abflug am Mittwoch zuversichtlich. "Wir haben gesehen, dass die Griechen eine gute Mannschaft mit guten Einzelspielern haben. Wir aber fahren mit dem klaren Ziel dorthin, zu gewinnen", sagte Hjulmand.

Dafür werden sich die Mainzer steigern müssen, das weiß auch der Tuchel-Nachfolger. "Wir benötigen mehr Aggressivität. Wir dürfen nicht wieder zu offen spielen", fordert er. Seine Hoffnung: "Ich bin zuversichtlich, dass wir mehr Chancen erhalten. Tripolis wird im Rückspiel mehr nach vorne machen müssen, das ist gut für uns. Wir werden Möglichkeiten bekommen, unser Umschaltspiel zu zeigen."

Im Training hat er eine Entwicklung ausgemacht, die ihn optimistisch stimmt. Hinweise auf die Startbesetzung ließ sich Hjulmand nicht entlocken. "Das werdet ihr am Donnerstag sehen", meinte der 42-Jährige mit einem Lächeln.

Nach dem Weggang von Müller zum HSV schauen sich die Mainzer nach einem Nachfolger für den Tempodribbler um. "Wir sind auf der Suche", sagte Hjulmand. Der von Benfica Lissabon ausgeliehene Filip Djuricic könnte eine Option auf der Außenbahn sein. "Aber er muss unser Spiel noch lernen", erklärte der 05-Coach.

Auch ohne die Flügelzange Müller und Eric Maxim Choupo-Moting (Schalke 04) sieht Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger das Team nicht übermäßig geschwächt. "Ja-Cheol Koo und Christoph Moritz können das auch spielen. Aber es ist schade, dass sie weg sind", erklärte der Nationalspieler aus Österreich.

Er fordert hohe Konzentration von sich und seinen Mitspielern in der sicherlich heißen Atmosphäre im kleinen Stadion von Tripoli. "Wir müssen an unsere Qualität glauben, dann können wir da auch bestehen. Der Gegner wird sicher alles versuchen." Ähnlich sieht es Mittelfeldabräumer Johannes Geis. "Wir müssen alles in die Waagschale werfen", sagte er und versprach: "Wir werden alles reinhauen, um den Vorsprung zu verteidigen."

Der Spagat zwischen internationaler Wettbewerbsfähigkeit und Vorbereitung auf die Bundesliga erforderte von Hjulmand gutes Einfühlungsvermögen in der Trainingsgestaltung. "Wir haben in der Trainingswoche versucht, eine gute Balance zu finden zwischen der harten Arbeit im Training und der Vorbereitung mit der nötigen Frische für das Spiel in Tripoli. Wir können körperlich aktuell noch nicht bei 100 Prozent sein, aber wir brauchen dort auch frische Beine", erläuterte der Coach und verabschiedete sich zuversichtlich: "Ich denke, es ist uns gelungen, diese Balance zu finden."

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